Full House Brew Crew - " Rise Of The Underdogs"

Eigentlich hatte ich mich auf eine ordentliche Portion versoffenen Rotzrock gefreut, als ich nichtsahnend in eine Band namens Full House Brew Crew reingehört habe. Die Griechen sind mit ihren bislang veröffentlichen drei Alben weitgehend an mir vorbei gegangen, was sich mit "Rise Of The Underdogs" nun zum Glück ändert.

Wenn ich nun behaupte, dass die Jungs mich mit ihrem Sound ziemlich an die Portugiesen RE:AKTOR erinnern, sagt das vermutlich eh keinem Schwein was. Genau wie bei denen sollte man aber auch Full House Brew Crew eine Chance geben, wenn man auf fett groovenden Modern Metal steht und nicht gegen Bands wie Lamb Of God, Drowning Pool, Korn oder Static X einzuwenden hat.

Nachdem die Eröffnung mit "Fake" und "When Violence Meets The Art" noch ziemlich ruppig und auf die Fresse ausfällt, zeigen sich die Hellenen bei den folgenden Songs auch immer wieder gern von einer melodischeren Seite. Im Zusammenhang mit Full House Brew Crew fallen auch immer wieder Namen wie Five Finger Death Punch oder Bad Wolves, was bei Songs wie "Flaws Of Guilt", dem sehr eingängigen "Bleed" oder auch dem abschließenden "Leaving Home" durchaus nachvollziehbar ist.

Allerdings sind Full House Brew Crew selbst in diesen Momenten deutlich roher und lange nicht so perfekt ausproduziert, wie die Amis. Ob das positiv oder negativ ist, liegt ganz im Gehörknorpel des Lauschers. Das sie auch anders können, beweist der Nackenbrecher "Voice Of Doubt", der mit dem melodischen Chorus bestens funktioniert und hervorragende Soloarbeit bietet.

Mir persönlich gefallen die Griechen in den thrashigen Momenten immer am besten, zeigen sie sich dann doch von einer ruppigen, rohen Seite, die den meisten anderen Akteuren in diesem Genre etwas abhanden gekommen ist. Mal sehen, ob man die Jungs in diesem Sommer auf einem Festival oder gar auf Tour erleben kann.