Wenn Campino im Promo-Video über die neue Hosen-Scheibe verrät, dass das Grundthema der Scheibe 'Energie' sei und sich 'relativ viele harte und schnelle Stücke' darauf befinden, nimmt man das zur Kenntnis.

Alleine: Es stimmt nicht wirklich. Selbstredend wäre ein Hosen-Album nicht ebendies, wenn …

Zurück zum Album
  • Vor 15 Jahren

    Dream Theater und Die Toten Hosen zu vergleichen ist so innvoll wie Titten an einen Bullen zu züchten.
    Ich mag die Hosen sehr. Ehrlichkeit ist hier das Stichwort; man muss nicht jeden Song auf 10 Minuten hochfrickeln, nur damit er musikalisch relevant wird. Wenn ich an Reisefieber denke, dann reichen auch weniger als zwei.
    Leider Gottes besitzen die meisten prätentiösen Musikkenner nicht die nötige Weitsicht, um diesen feinen Unterschied als ehrlichen Faktor in ihrer Musikbetrachtung zu integrieren. Meist scheitert's ja doch an der Notendichte.
    Das neue Hosenalbum hat Atmosphäre. Um den unnützen Vergleich dennoch einmal zu bemühen: Atmosphäre habe ich bei Dream Theater schon seit deren zweitem Longplayer nicht mehr gespürt (das Problem haben Pallas, IQ und wie sie nicht alle heißen allerdings auch ;)).

    @mobbi: Entwickelt sich konstant nach oben, je öfter man es hört. Keine besonders eingängige Scheibe (zumindest nicht für Hosenverhältnisse).
    @chob13 (« 20 euro werden die sticks kosten!

    ist progrock nicht generell langweilig? :-) »):

    Ja! Und diese 'Klassik' erst.

  • Vor 15 Jahren

    @Badbasti
    Danke für die kurze Einschätzung. Wie gesagt, die Hosen der letzten Jahre waren für mich in etwa so interessant wie 'ne Hämorrhoiden-Party, eine gelesene Plattenkrititk hatte dann aber zumindest bewirkt, dass ich mir das Album im Laden zu Gemüte geführt habe. Da fand ich's eigentlich überraschend annehmbar, aber eben nicht vollkommen überzeugend. Heute habe ich mir dann aber gedacht, "ach komm' scheiss auf die 16 Euro, hast ja 'nen Geldkackesel, wech mit der Kohle!" und hab' die Scheibe gekauft. Einfach weil ich auch irgendwie mal Bock drauf hatte. Früher mochte ich die Kerle nämlich ganz gerne (allerdings nie so gerne, wie die Ärzte, die ihrerseits wiederum beispielsweise Fall of the Leafe, den Farmer Boys oder Sonata Arctice kaum das Wasser reichen können und in meiner Band-Hall-of-Fame ca. Platz 30 einnehmen, oder so). "All die ganzen Jahre" ist noch immer ein Allzeit-Favorit von mir. Insofern usw.

    @all
    Einzelkritik wird folgen.

    @IQ
    Diese Band hat großartige Momente, leider aber auch ziemliche Längen. Aber die großartigen Momente sind grandios. Dagegen ist für meine Ohren DT totes Ödland. IQ >>> DT

  • Vor 15 Jahren

    IQ sind so schön weil sie eben vieles nicht besonders gut können (Schlagzeug ist so herrlich ungenau, der Gesang immer am Limit). Die ganz frühen Alben sind schon eine kleine Offenbarung (die wahren Genesis), aber in den Neunzigern imho auch nurnoch hölzerne Klischeereproduktion. ;)

  • Vor 15 Jahren

    Mein Gott, dieses Forum ist ja wie ein Chat. So schnelle freundliche Antworten. Ich glaube, hier bleibe ich.

    @Badbasti
    Sagen wir so: Ich bin kein Schlagzeuger sondern Sänger (Oper und Kabarett), deshalb kann ich das schwer beurteilen. Aber ich glaube Dir, mein neuer bester Freund. :)

  • Vor 15 Jahren

    Das darfst du. Später wurd's besser aber »The Wake« ist am DT-Maßstab gemessen unprofessionell (was nichts über die Qualität aussagt).

  • Vor 15 Jahren

    @thammü (« Gibts ne langweiligere Progband als Dream Theater? »):

    Ne, gibt es nicht, haste recht.

  • Vor 15 Jahren

    So, nun mal 'ne Einzelkritik. Vorab der Hinweis, dass ich ziemlich neutral bin, weder Fan noch Hasser. Ok, Combino finde ich als Typ scheisse und die Sauflieder der Vergangenheit blähen mich schon mächtig, dafür ist "All die ganzen Jahre" aber ein Knaller. Schnauze, los geht's!

    Strom
    Jo, das fängt ja echt gut an. Feiner Vers, der ganz gut am Gehörgang rüttelt, 'ne eingängige Bridge und ein Refrain der zwar unspektakulär ist, mir aber doch gefällt. Gut, textlich ist's natürlich keine Offenbarung, erinnert mich irgendwie an die Onkelz (à la "So, jetzt sind wir wieder da, liebe Mütter, sperrt eure Töchter weg, wir machen wieder Mucke und keine Gefangenen und außerdem spielen wir heilige Akkorde und machen Lärm etc."). Natürlich doch etwas niveauvoller, aber prinzipiell die gleiche Richtung. Aber was soll's, mich stört's bei einem Lied nicht (wenn jedes zweite Lied so geht, dann stört es mich aber). Respektabler Beginn.
    7/10

    Innen alles neu
    Das Lied erinnert mich irgendwie an die Hosen. Hehe. Das 3-Akkorde-Prinzip nutzt sich auf Dauer aber eben ab, so auch bei diesem Lied. Das tut keinem weh, ist aber eben auch nichts, was mich beglückt. Ach ja, an dieser Stelle sei noch der druckvolle und satte Sound erwähnt, der die Bewertung dieses Liedes noch etwas nach oben treibt.
    5,5/10

    Disco
    Ich stehe ja total auf so Pop-Disco-Sound. Deshalb freu ich mich extrem über den Vers. Singt da nicht sogar Madonna? Klasse Text beim Refrain: "In der Disco - wo die Tänzer tanzen und die Steher stehen." Ok, ansonsten aber durchaus unterhaltsame Lyrics. Die Hosen sind schon krass sozialkritisch, wie sie sich hier über Discogänger lustig machen, das zeigt schon ganz große Reife.
    Aber: ich mag's! Dazu würde ich in der Disco auf jeden Fall tanzen. Wieder mal ein simpler aber eingängiger Refrain übrigens.
    7/10

    Teil von mir
    Holla, das klingt ja anfangs nach Billy Talent, nur drei Klassen schlechter. Der satte Teil vor dem Refrain ist hingegen saustark. Da ziehe ich meinen Hut, das überzeugt mich. Anschließend, beim Refrain, setze den Hut allerdings wieder auf. Überhaupt zeichnet sich schon langsam das Problem des Albums ab: die Refrains sind einfach irgendwie 08/15. Den teilweise vielversprechenden Versen oder Bridgen (es heisst nun mal so) stehen unpralle Refrains gegenüber. Wie gesagt, das ist nicht schlecht, aber in meiner Vorstellung ist eben der Refrain, was ein gutes Lied ausmacht (nicht grundsätzlich, aber tendenziell). Refrain bei dem Lied: naja. Schade, war mehr drin:
    7,5/10

    Auflösen
    Es gibt da eine Regel, die fast immer greift. Diese besagt, dass ein Lied mit mehrmaligem Hören wächst. Es gibt natürlich auch hier Ausnahmen, z.B. wenn das Lied beim ersten Hören schon so richtig ankotzt oder untraeingängig ist oder viele Wiederholungen hat, so dass man beim zweiten Hören schon die Schnauze voll hat. Wenn ein Lied aber beim ersten Hören in Ordnung ist, dann wird es nach besagter Regel beim 2., 3., 4. und 5. Hören zunehmend besser werden. Erst ab einer noch höheren Anzahl (hier spielt der Abnutzungsfaktor die tragende Rolle) wird's wieder schlechter bzw. man hat keinen Bock mehr drauf. Lange Vorrede, aber es lohnt sich, denn bei diesem Lied durfte ich etwas ganz besonderes erleben. Beim ersten Hören fand ich es nicht schlecht, sogar ganz gut. Ich hatte das Gefühl, dass diese Hosen-untypische Ballade mit diesem seltsamen Frauengesang Potential besitzt. Ich täuschte mich. Das Lied wird echt von Mal zu Mal schlechter. Es nervt mich, dieses relaxte Gezupfe und diese langweilige Melodie, die anfangs noch mehr verspricht als sie halten kann. Bäh, weg damit! Ich freue mich aber über diese Erfahrung.
    3/10

    Leben ist tödlich
    Yeah, ich bin ein großer Freund dieses Verses. Und die Bridge erinnert an die stärksten Passagen der alten Hosen. Und der Refrain. Tja, der Refrain. Was soll ich dazu noch sagen. Ok, vielleicht fällt er nicht ganz so stark ab, aber eben doch merklich. Hm, wobei, jetzt kommt gerade der zweite Teil des Refrains, der hat seine Momente. Vielleicht war ich etwas gemein zu dem Refrain. Insgesamt nach dem Desaster davor ein qualitätstechnischer Quantensprung:
    8/10

    Ertrinken
    Wann fängt er an zu rappen, der Shinoda oder wie er heisst? Das Geklimper klingt schon extrem nach Linkin Park. Finde ich langweilig. Ach nö, da isses wieder! Kann nicht mal einer das Piano zertrümmern? Ah, jetzt wieder Refrain. Es muss an mir liegen, wahrscheinlich rede ich die Refrains schlecht. Ne, Moment, jetzt kommt der Zusatz-Refrain. Der ist ganz gut, ok. Trotzdem:
    6/10

    Alles was war
    Jippih, den Vers finde ich gut. Lalalalala, ich singe mit. Und die Bridge ist ebenso gut. Lalalalaaa. Refrain: kein Kommentar. Ach menno.
    7,5/10

    Pessimist
    Ich fang mal anders an: der Refrain, der ist echt der Hammer! Weltklasse, warum nicht immer so? Ist echt 'ne Granate. So, nun aber die Farmer Boys raus aus dem Player und Pessimist anstellen: der Refrain! :( Naja, hab's ja schon erwartet. Erinnert mich irgendwie an schlechte Lieder von den Ärzten. Da hier auch der Rest nicht stimmt:
    5/10

    Wir bleiben stumm
    Es hätte mich gefreut, hätten sie den Titel des Lieds beim Refrain als Motto genommen. Einfach mal schweigen. Wäre zwar auch nicht besser, aber eben auch nicht schlechter. Lahm.
    5/10

    Die letzte Schlacht
    Es wird wieder etwas rotziger, das tut dem Album nach den zwei schwächeren Nummern gut. Und dieses Mal im Ernst: der Refrain kickt und gefällt mir. Macht Spaß. High Five:
    7,5/10

    Tauschen gegen Dich
    Die nächste Ballade. Es scheint übrigens bei mir ein Gesetz zu sein, dass wenn ich Shuffle hör', immer die zwei ruhigen Nummern eines Albums hintereinander kommen.
    Bei diesem Lied mache ich eine Ausnahme. Ich bin mehr so der Musik-Assi und nicht so sehr der Text-Freak. Wenn die Mucke stimmt, ist mir der Text im großen und ganzen nicht so wichtig. Xaver Naidu kann noch so tolle Texte schreiben, seine Musik finde ich einfach scheiße. Aber: dieses Lied gewinnt eindeutig durch den Text. Ich bin romantisch und dieses Lied rührt mich. Klasse, das passt auch musikalisch zum Text. Wenn jetzt noch das Lied musikalisch saugut wäre... Eigentlich wär's 'ne 5er-Wertung, wegen des Textes aber (absolute Ausnahme, ich wiederhole es):
    6/10

    Angst
    Meine Angst vor dem Ende des Albums hält sich in Grenzen. Ganz ok, aber der Refrain wieder, ach was erwähn' ich's überhaupt?
    6/10

    Gesamt
    6,5/10

    Das Album ist grenzwertig für mich. Es befindet sich in einer Grauzone, weder richtig gut, noch so schlecht, dass ich den Kauf bereue. Tatsächlich hatte vor dem Kauf ich einfach Bock auf die Scheibe, weil ich letzter Zeit wenig neue Mucke gehört habe. Und im großen und ganzen bin ich zufrieden, auch wenn das bei den Einzelbewertungen vielleicht nicht so klingt. Es ist zwar kein Kracher drauf und ein richtig gutes Album muss für mich mindestens zwei, drei Kracher haben (dann kann es ruhig auch 2 oder 3 Ausfälle beinhalten), aber dafür 'ne breite Spitze guter Rocknummern, die ich sogar ab und zu vor mich hinsumme.

  • Vor 15 Jahren

    ich trau mich jetzt auch mal was zu sagen^^

    Ich habe, während die CD so lief, sowohl die review, als auch alle Kommentare hier gelesen.

    Das steht bei einer Hosen CD schon für sich...

    Schliesslich war ich mal Konzertgänger, CD's wie Kreuzzug ins Glück sind echte Meisterwerke.
    Selbstverständlich weisen die Hosen gewisse Analogien zu Queen auf.
    Unglaublich viel Müll, dafür umso produktiver.

    Aber die Hits, die sie haben, hauen dafür rein!!!

    Deswegen wartete ich zunächst geduldig auf den ersten _potentiellen_ Hit.

    Und fand ihn in Leben ist tödlich.

    Ich mag die Riffs, die Dynamik, das Stück ist erfreulich Kontrastreich.
    Wahrscheinlich wird es den Dauerhörtest nicht überleben, aber da siehts beim Album nicht besser aus...

    Ertrinken... so melancholisch die Hosen?
    Irgendwie ist das Ding nicht rund... dieses Hintergrundgestöhne ("üüüüaaah" oder was das sein soll?) in den lauteren Stellen nervt jedenfalls ungemein.

    Alles was war: Schöner Anfang! Zwar (selbstverständlich -.-) "nur" Deutschrock, aber zumindest nich so belanglos/langweilig wie die Lieder bis Leben ist tödlich.
    Der Gitarrenriff ist schön. Leider nervt der Refrain unendlich.
    Das ganze wirkt wie eine Fusion zwischen Reflektion und Gegröle... Sozusagen:
    Säufer denken über ihr verkorkstes Leben nach.
    Doch was früher funktionierte wirkt hier irgendwie etwas altbacken.
    Schade: Text und Strophen sind eigentlich nicht schlecht, der Refrain bestimmt für ein anderes Lied bestimmt?!? - jedenfalls wirkt das ganze nicht sehr einheitlich.

    Pessimist.
    Nervt schon nach 30 sekunden. Mir zusehr Auswärtsspiel.. skip

    Wir bleiben Stumm.
    Wenn ich basta hören will, dann mach ich basta an. Erstaunlich: Sowohl Campinos Stimme als auch der Melodieverlauf erinnern irgendwie an basta bzw. William Wahl.
    Passt nicht zu den Hosen.

    Die letzte Schlacht
    Viva la Revolution 2 ?? Die Hosen sind jetzt schon post-alt punks.
    Trotzdem kein Totalausfall der Song.
    Trotzig propagieren die Hosen nochmal den Widerstand gegen das System und dass wir mit Individualität am Ende obsiegen...
    Nur eben nicht gerade innovativ in der Melodie.

    Tauschen gegen dich
    Herz brennt. Mehr muss nicht sein.
    So wie dieser Song nicht sein muss.

    Angst
    Beginnt verheißungsvoll.
    Könnte der Interessanteste Song des Albums werden.
    Riffs, Melodie, Stimme, Text...
    endlich fusionieren die Hosen diese Elemente wieder!
    Der Refrain passt wieder nicht, aber er ist erfreulicherweise schnell vorbei.
    Leider verschiebt sich das Verhältnis von Strophe zu Refrain zunehmend...
    Schade.
    Auch das war irgendwie nicht top.

    ---

    Nun muss ich sagen...

    Das Album hat seine langweiligen Songs
    (Strom, Disco, Teil von Mir, die letzte schlacht,), einige songs die interessant _wirken_ und zumindest die Chance erhalten sich im Dauerhörtest zu beweisen (Innen ist alles neu, Auflösen, Leben ist tödlich, angst) und .... eine Menge Tiefpunkte.

    Schade. Leider fehlt dem Album der Drive, die Power, das Feeling.

    Ich kann nicht verstehen, dass hier einige Leute die Abstinenz des eigentlich obligatorischen Sauflieds begrüßen -
    Das Ergebnis sind irgendwie langweilig wirkende, nicht wirklich berührende Post-Alt-Punks, die alte Parolen und eine melancholische Stimmung vermitteln.

    Das sind eben nicht mehr meine Hosen.

    (Aber irgendwie sind sie das schon länger nicht mehr...)

    Damenwahl, Auf dem Kreuzzug ins Glück, das waren Alben!

    Ich hör mir jetzt trotzig "Alles wird gut" an.

    Und... man ist das Geil im direkten Vergleich...

  • Vor 15 Jahren

    wirklich sehr langweilige platte.
    schon nach 20 minuten hört sich alles so gleich an, daß man denkt man hört die cd schon ein zweites mal. weichgespült, uninspiriert, ohne power.

  • Vor 15 Jahren

    Mir wäre es auch lieber, ich würde ähnlich empfinden, da ich die Hosen nicht mag. Tatsächlich finde ich die Scheibe aber nach wie vor recht gut. Echt schade.

  • Vor 13 Jahren

    Sicher nicht das beste Hosen-Album aller Zeiten, aber unglaublich aktuell und verdammt ehrlich.
    Schöne Stimmung, gute Kracher dabei, perfekt für die Wahnsinns Konzerte, 4/5.

  • Vor 4 Jahren

    Haben die Herren eigtl. jemals Pessimist und Leben ist tödlich live gespielt?Für mich mit die stärksten Lieder einer guten Platte.