Ursprünglich bedeutete Crossover nichts anderes als Grenzgänger- Grenzgänger zwischen Jazz, Rock, Folk und Pop. So um das Jahr 1975 orientieren sich Flora Purim an brasilianischer Lebensfreude, Stanley Turrentine an eingängigen Bläsersätzen, George Benson an tanzbarer Popmusik. Deodato bearbeitete ‘Also sprach Zarathustra' von Richard Strauß und stürmte die Hitparaden. Kreativität steht vor stilistischem Schubladendenken; Spielfreude und eingängige Melodien vor virtuoser Perfektion.
Eine emotionsgeladene Bereicherung des Jazz sollte es von Anfang an sein. Im Lauf der Zeit wurden die Grenzen immer fließender, immer mehr Stile wurden unter Crossover vereint. Heute überschreiten meist Hip-Hop, Funk, Metal und Rap die Grenzbereiche mühelos. Nachdem zu Beginn der 90er auch Musik der härteren Gangart chartstauglich wurde, schossen Crossoverbands wie Pilze aus dem Boden. Rage Against The Machine veröffentlichten 1992 ihren Erstling und legten damit die Richtung fest, in die Crossover sich in den nächsten Jahren bewegen sollte. Deutsche Bands wie Such A Surge oder H-Blockx wollten vor allem eins: Schneller, härter, lauter.
Am Ende der Neunziger schien man in einer Sackgasse angekommen - Stagnation machte sich breit. Bis ein paar Bands aus Californien - allen voran Korn - neue Ideen einbrachten.