Ende der 80er Jahre entwickelte sich in Seattle, USA eine Musikszene deren Kraft und Emotionen noch weit in die nächste Dekade hineinragen sollte. Bands wie Soundgarden, Alice In Chains, Nirvana und Pearl Jam veränderten Musikperzeption und schrieben Musikgeschichte.
Dies lag nicht zuletzt an der Musikindustrie, die sich auf die Seattler Bands warf, wie die Fliegen auf den Mist. Um die Hauptstadt temporärer Musik einheitlich vermarkten zu können, bezeichnete man einfach alles als Grunge und schuf so eine Corporate Identity für Bands, die diese gar nicht wollten.
Ursprünglich stammt der Begriff des Grunge-Rock aus den späten Sechzigern. Iggy Pop and the Stooges, MC5 und Velvet Underground trugen damals diese Bezeichnung. Er beschrieb die fehlende technische und musikalische Fertigkeit der Bands und stand gleichzeitig für Aggression, Dynamik und Enthusiasmus. Rauher, disharmonischer Klang, dominiert von halbverzerrten Gitarrensoli. Dieser Stil wird als Quelle und Inspiration der Punkbewegung angesehen und wurde auf die modernen Seattle-Grunger übertragen.