laut.de-Kritik
Die Eiszeit ist vorbei!
Review von Michael EdeleDas Jahr geht zu Ende, gleiches gilt für die Eisbrecher-Tour zum letzten Album "Eiszeit". Aus diesem Anlass haben sich Band und Management etwas ganz Besonderes einfallen lassen und Fans sowie ein paar Presse-Fuzzis auf den höchsten Punkt der Zugspitze eingeladen.
Im Vorfeld der Show gab es einige Diskussionen über den Preis von 130 Euro für die Tickets. Aber wer schon einmal mit der Zahnradbahn und der Gondel bis ganz nach oben auf den Gipfel der Zugspitze gefahren ist, weiß, dass man dafür schon einen ganze Batzen Kohle hinlegt. Wenn man dann noch einen normalen Ticketpreis, das extra angefertigte Gratis-Shirt, den Begrüßungsdrink und die einzigartige Atmosphäre mitrechnet – dann bleibt eigentlich kein Grund zur Klage mehr.
Der logistische Aufwand sucht hier in Deutschland bestimmt seinesgleichen. Es ist zudem das erste Mal, dass eine Rockband in der Lounge auf dem Gipfel ein Konzert gibt. Entsprechend gespannt sind alle, wie der Abend wohl laufen wird. Doch alles klappt wie am Schnürchen. Bereits Mittags durfte die Presse in das neue Album "Die Hölle Kann Warten" reinhören und auf dem Weg nach oben, in der Zahnradbahn, die ersten Interviews führen.
Alexx, Pix und der Rest der Band sind quasi ständig für alle Fans vor Ort ansprechbar, nur kurz vor der Show ziehen sie sich zum Soundcheck zurück. Meinereiner schießt ein paar Bilder und hat endlich die Antwort auf die Frage, die mir schon seit meiner Ankunft unter den Nägeln brennt: Wie weit ist es von der Zugspitze eigentlich bis zu den Seychellen? (siehe Foto)
Die Bühne in der Lounge liegt quasi nur auf Stufenhöhe. Wer in den ersten Reihen steht hat also Glück, der Rest hat optisch eher weniger was davon. Auch auf 3000 Meter Höhe hat Alexx seine Sprüche nicht verloren, verzichtet aber auf Zigaretten und Alkohol vor der Show und nuckelt höchstens mal an der eigens eingepackten Sauerstoffflasche.
Die Lightshow ist überschaubar, aber stimmig. Dasselbe trifft auf das Programm zu. Als Überraschung findet sich aber die kommende Single "Verrückt" vom für Februar 2012 erscheinenden Album in der Setlist. Wie immer ist nach "Miststück" Schluss – die entsprechenden Bilder findet ihr in der Galerie. Danach gehts mit der Gondel und der Zahnradbahn wieder zurück nach Garmisch-Partenkirchen - und für Alex und Teile der Band noch zum Club Servus. Dort sollte es laut Plan eigentlich noch zur Aftershow-Party kommen, doch die zu zahlreich anwesende Heimbevölkerung macht dem Ganzen letztendlich einen Strich durch die Rechnung.
So findet man sich früh morgens an der Bar im Hotel mit Pixx, Jürgen und einigen Kollegen ein, killt noch ein paar Biere und fällt irgendwann ins geräumige Bett, nur um frühmorgens vor dem Zimmermädchen, die keine Antwort einfach mal als Eintrittsaufforderung ansieht, den Charlie Sheen zu machen.