Blutverschmierte Oberkörper, mit nackten Frauen gespickte Plattencover und Videos, die die Grenze zu Pornographie locker überschreiten: die Stuttgarter Death-Metaller Debauchery und ihr Kopf Thomas Gurrath treten nicht gerade zimperlich auf. Blood & Gore ist ihr Medium, in dem sie Texte über Horror, …
Tzz... Natürlich ist sein Image mehr als Bedenklich... Aber die kündigung wäre trozdem nicht nötig gewesen. Ich erinnere mich an meine schulzeit und momentan sehe es an meinem kleinen Bruder der geht auf die Realschule und unter seinen Lehrern finden sich Alkoholiker, Saddisten und andere Vollidioten deren Fachliche Inkompetenz man auf 50 Metern entfernung riechen kann. Ausnahmen gibt es aber die sind mehr als rar. Und wenn dieser Gurrath immerhin ordentlichen Unterricht bringt (das ist keine selbstverständlichkeit mehr) warum sollte man solch einen Lehrer von der Schule schmeißen. Wie ich solche Ignoranten Pisser mit ihren Vorurteilen hasse -.-
Hey, so reagiert also die Direktorin eines Gymnasiums auf intelligenten und zeitgerechten Unterricht! Finds unfair, dass er mit seiner Musik nicht provozieren darf aber die Direktorin mit ihrer Einstellung Amokläufe provoziert...
Wie provoziert die Direktorin denn biete mit ihrer Einstellung Amokläufe? "Hilfe, der Lehrer ist weg, ich bring alle um", oder wie? Ich finde die Entscheidung der Schulleitung ebenfalls für übertrieben, auch wenn ich mir an deren Stelle auch Gedanken gemacht hätte. Solange "Herr Gurrath" allerdings in der Lage dazu ist, die Themen die er in Songs behandelt auch im Unterricht objektiv und vernünftig anzuschneiden oder sogar intensiv zu behandeln, seh ich das Problem nicht, vor allem, da er eine gewisse Efahrung mitbringt und sich nicht auf theoretischer Ebene mit der Thematik und den Schülern bewegt. Ein Lehrer, der so Dinge bespricht ist doch auch viel lebensnaher, und somit interessanter, als jeder Lehrer der äußerlich vorgibt "eine moralisch reine Weste" zu haben.
ohne die musik, die videos, die texte usw. von debauchery zu kennen, erlaube ich mir trotzdem etwas zu dem thema zu sagen. allzu gerne schützt man dummes bis widerwärtiges gedankengut im deckmantel der "provokation". bloß woraus kann einer (z.b. ein schüler) ableiten, dass das alles nicht so ernst gemeint ist? auch wenn es abgedroschen klingt, hat ein lehrer eine gewisse verantwortung und vorbildfunktion den schülern gegenüber, die er meiner meinung nach durch diese art von "provokation" überstrapaziert. es gibt eben berufsgruppen, die ihre berufliche verantwortung bis zu einem gewissen grad auch privat leben sollten. oder könnt ihr euch ernstzunehmende/wählbare politiker vorstellen, die in ihrer band gewaltexzesse und sonstige perversionen thematisieren?
@peppilectro: Sehe ich genauso. Man muss wissen, dass ein gewisses Maß an "achtenswertem" Verhalten notwendig ist,um den Beruf auszuüben. Das wird teilweise sicherlich zu streng gehandhabt. Außerdem muss politische Neutralität herrschen, d.h. jeder Lehrer unterschreibt einen 5-seitigen Bogen, in dem er versichert etwa 120 Organisationen nicht beizugehören (von NPD bis DDR-Kleintierzüchterverband- Al Quaida). Auch hier wird es manchmal lächerlich gehandhabt (in Bayern ist die LINKE dabei, die sitzt im Bundestag). Bei einem Lehrer, der aber in einer pornographischen Death-Metal-Band mit Gore-Elementen spielt, kann ichs aber noch irgendwo verstehen. Genauso sollte man in dem Job halt keine Porno-Filme gedreht haben.
@Ente: Es heißt Sadismus. Aber Deine Lehrer waren sicher auch Legastheniker. @Kartoffel: Schwachsinn.
eine pornofilm-vergangenheit fände ich wiederum nicht so dramatisch bei einem lehrer. da wird ja nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung vermittelt. da wird einfach nur sex gemacht.
@peppilectro (« eine pornofilm-vergangenheit fände ich wiederum nicht so dramatisch bei einem lehrer. da wird ja nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung vermittelt. da wird einfach nur sex gemacht. »):
Keine moralische Haltung in Pornos? Ich hoffe, das war ein Witz.
edit @peppilectro /edit nein, ich habe kein "nicht" übersehen und was verstehst du unter "normalen pornos"? denn soweit ich das beurteilen kann, vermitteln die meisten pornos eine ziemlich sexistische botschaft.
Wenn der angehende Lehrer selbst in seiner Freizeit nicht gewalttätig wird, sich mit seiner Band nicht im Bereich der Illegalität bewegt, seinen Schülern die für Kinder ungeeigneten Inhalte seiner Band nicht gezielt zugänglich und seinen Unterricht ordentlich macht, sehe ich die Argumente der Schulleiterin als unzureichend an. Wer selbst nicht gewalttätig wird und nicht zur Gewalt aufruft, kann auch dann glaubhaft für Gewaltfreiheit eintreten, wenn er im privaten Rahmen in einer Metalband spielt - sicherlich eher als solche, die bei jeder Gelegenheit von ihrer Zeit als Berufssoldat schwärmen und dies quasi als Abenteuerulaub mit "coolem Krawumms" bewerben oder auf dem örtlichen Schützenfest in handfeste Auseinandersetzungen verwickelt sind, was ich beides schon erlebt habe. In meiner Grundschulzeit hatte ich auch einige ältere Lehrer, die zu der Zeit als es noch erlaubt war von der Möglichkeit der köperlichen Züchtigung ausgiebig gebrauch gemacht haben. Bei all diesen Personen wäre es nie ein Thema gewesen, sie als pervers und psychisch krank zu bezeichnen, obwohl von allen bekannt war, dass sie Gewaltanwendung nicht nur kritisch sehen. Nur war die "Gewalt" dann eben eine, die der Lebenswelt der Schulleitung nicht so fern und damit nicht schön aber irgendwie "ok" war. Wie die Rektorin hingegen glaubhaft für grundlegende Werte unserer Gesellschaft wie Rede- und Kunstfreiheit eintreten will, wenn sie Mitarbeiter aus dem Beruf drängt, weil ihr deren völlig legale und unpolitische Freizeitaktivitäten persönlich zuwider sind, ist mir nicht ganz klar. Wenn es bei Debauchery über genretypisches Vokabular und Bildsprache hinaus konkrete und glaubwürdige Gewaltaufrufe geben würde, wie es sie ja durchaus auch gibt (meist, aber nicht nur bei politisch extrem randorientierten Bands), wäre das natürlich etwas anderes, aber weder ist mir das bekannt noch glaube ich, dass man ihm unter solchen Umständen das Angebot gemacht hätte im Austausch für eine vorrübergehende Auszeit in der Band seine Stelle zu behalten.
ach so meinst du das. klar, da hast du schon recht. deshalb habe ich mich ja auch etwas vorsichtiger ausgedrückt ("nicht so dramatisch", "nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung",...). es macht aber schon einen unterschied, ob man falschen sexismus vermittelt oder ob man themen wie gewalt/blutlust/vergewaltigung verherrlichend besingt. das spielchen, das du angeregt hast, kann man auch noch ewig weiter spinnen. was sollte eine berufsgruppe mit moralischer verantwortung privat noch dürfen? mal eine mass mehr im bierzelt trinken? mal ein wort wie "scheiße" sagen? man sollte solche moralischen grenzen nicht zu hoch ansetzen, sonst endet das nur wie aktuell in der kath. kirche. klar ist die darstellung der geschlechterrollen in pornos falsch, aber deshalb den job nicht ausüben dürfen? verherrlichung von grundloser gewalt ist da meiner meinung nach schon eine ganz andere und diskutierenswertere baustelle.
Ein Lehrer hat nun mal ne Vorbildfunktion. Ich denke, dass nicht jeder Schüler automatisch differenzieren kann zwischen dem, was der Lehrer persönlich vertritt und dem, was er in seiner Gore-Metal-Kapelle propagiert. Das halte ich insbesondere bezogen auf jüngere Klassenstufen tendenziell für riskant, weil da einfach potenziell falsche Werte vermittelt werden könnten (ganz zu schweigen davon, wie manche erzkonservativen Eltern darauf reagieren könnten). Außerdem steckt nicht jeder tief genug in der Metal-Szene drin, um den ironischen Grundton der Band auf Anhieb nachvollziehen zu können. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für Außenstehende irritierend wirkt - und das schließt die Direktorin der Schule mit ein.
Ob das gleich ne Kündigung rechtfertigt, steht natürlich auf einem anderen Blatt - aber so ganz und gar nicht nachvollziehbar, wie es hier an manchen Stellen dargestellt wird, finde ich das nicht. Man sollte sich halt schon überlegen, ob man als Repräsentant in welcher Form auch immer solch "extremen" Hobbies nachgeht, insbesondere, wenn diese öffentlichkeitswirksam sind.
@peppilectro (« ach so meinst du das. klar, da hast du schon recht. deshalb habe ich mich ja auch etwas vorsichtiger ausgedrückt ("nicht so dramatisch", "nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung",...). es macht aber schon einen unterschied, ob man falschen sexismus vermittelt oder ob man themen wie gewalt/blutlust/vergewaltigung verherrlichend besingt. das spielchen, das du angeregt hast, kann man auch noch ewig weiter spinnen. was sollte eine berufsgruppe mit moralischer verantwortung privat noch dürfen? mal eine mass mehr im bierzelt trinken? mal ein wort wie "scheiße" sagen? man sollte solche moralischen grenzen nicht zu hoch ansetzen, sonst endet das nur wie aktuell in der kath. kirche. klar ist die darstellung der geschlechterrollen in pornos falsch, aber deshalb den job nicht ausüben dürfen? verherrlichung von grundloser gewalt ist da meiner meinung nach schon eine ganz andere und diskutierenswertere baustelle. »):
Ich habe ja auch nicht den Standpunkt vertreten, dass ehem. Pornodarsteller keine Lehrer sein sollten, sondern nur deine Aussage kritisiert nach der in Pornos "nicht zwangsläufig [eine] bedenkliche moralische Haltung vermittelt" wird. Die Aussage stimmt zwar, aber leider nur in den seltensten Fällen.. auf dem Schulhof wohl am wenigsten. Eine solche Vergangenheit wäre dem Beruf an sich auch nicht schädigend, allerdings wird der betroffene Lehrer davon ausgehen können, dass ihn seine Schüler nicht mehr ernst nehmen werden - Nacktheit ist dann doch etwas anderes als Gewaltdarstellung. Wobei ich die Entscheidung der Direktorin nicht nachvollziehen kann, wenn Herr Gurrath in der Lage ist im Unterricht das Thema zwar distanziert aber aufklärend zu behandeln.
@gojira: guter beitrag, den ich größtenteils unterschreiben kann. reale gewalt bzw. direkter aufruf zur gewalt wiegt auf jedenfall deutlich schwerer als neutral besungene gewalt. trotzdem finde die verherrlichende art und weise, wie z.b. in dem chainsaw-video zu sehen, nicht unbedingt günstig für diese berufsgruppe. in diesem punkt kann ich aber eigentlich nicht mehr mitreden, weil ich zu wenig über band musik und texte weiß. und ich will mich da auch gar nicht darin vertiefen, weil es so gar nicht mein fahrwasser ist.
Blutverschmierte Oberkörper, mit nackten Frauen gespickte Plattencover und Videos, die die Grenze zu Pornographie locker überschreiten: die Stuttgarter Death-Metaller Debauchery und ihr Kopf Thomas Gurrath treten nicht gerade zimperlich auf. Blood & Gore ist ihr Medium, in dem sie Texte über Horror, …
Tzz... Natürlich ist sein Image mehr als Bedenklich... Aber die kündigung wäre trozdem nicht nötig gewesen. Ich erinnere mich an meine schulzeit und momentan sehe es an meinem kleinen Bruder der geht auf die Realschule und unter seinen Lehrern finden sich Alkoholiker, Saddisten und andere Vollidioten deren Fachliche Inkompetenz man auf 50 Metern entfernung riechen kann. Ausnahmen gibt es aber die sind mehr als rar. Und wenn dieser Gurrath immerhin ordentlichen Unterricht bringt (das ist keine selbstverständlichkeit mehr) warum sollte man solch einen Lehrer von der Schule schmeißen. Wie ich solche Ignoranten Pisser mit ihren Vorurteilen hasse -.-
spastische Schulleitung.
Hey, so reagiert also die Direktorin eines Gymnasiums auf intelligenten und zeitgerechten Unterricht!
Finds unfair, dass er mit seiner Musik nicht provozieren darf aber die Direktorin mit ihrer Einstellung Amokläufe provoziert...
Wie provoziert die Direktorin denn biete mit ihrer Einstellung Amokläufe? "Hilfe, der Lehrer ist weg, ich bring alle um", oder wie?
Ich finde die Entscheidung der Schulleitung ebenfalls für übertrieben, auch wenn ich mir an deren Stelle auch Gedanken gemacht hätte. Solange "Herr Gurrath" allerdings in der Lage dazu ist, die Themen die er in Songs behandelt auch im Unterricht objektiv und vernünftig anzuschneiden oder sogar intensiv zu behandeln, seh ich das Problem nicht, vor allem, da er eine gewisse Efahrung mitbringt und sich nicht auf theoretischer Ebene mit der Thematik und den Schülern bewegt. Ein Lehrer, der so Dinge bespricht ist doch auch viel lebensnaher, und somit interessanter, als jeder Lehrer der äußerlich vorgibt "eine moralisch reine Weste" zu haben.
Oh Gott, ich könnte schon wieder kotzen.
ohne die musik, die videos, die texte usw. von debauchery zu kennen, erlaube ich mir trotzdem etwas zu dem thema zu sagen.
allzu gerne schützt man dummes bis widerwärtiges gedankengut im deckmantel der "provokation".
bloß woraus kann einer (z.b. ein schüler) ableiten, dass das alles nicht so ernst gemeint ist?
auch wenn es abgedroschen klingt, hat ein lehrer eine gewisse verantwortung und vorbildfunktion den schülern gegenüber, die er meiner meinung nach durch diese art von "provokation" überstrapaziert. es gibt eben berufsgruppen, die ihre berufliche verantwortung bis zu einem gewissen grad auch privat leben sollten.
oder könnt ihr euch ernstzunehmende/wählbare politiker vorstellen, die in ihrer band gewaltexzesse und sonstige perversionen thematisieren?
Ich plädiere seit Jahren für ein reguläres Schulpflichtfach "Populärmusik" in all seinen Spielarten - dann wäre so etwas nicht passiert.
Wird Zeit, dass unsere Generation die Posten der Bildungsplaner im Schulministerium übernehmen.
Vermutlich würde ein Blick in die Plattenkiste der Direktorin die neue Mark Medlock-Scheibe ganz oben auf dem Stapel identifizieren lassen...würg
@peppilectro: Sehe ich genauso. Man muss wissen, dass ein gewisses Maß an "achtenswertem" Verhalten notwendig ist,um den Beruf auszuüben. Das wird teilweise sicherlich zu streng gehandhabt. Außerdem muss politische Neutralität herrschen, d.h. jeder Lehrer unterschreibt einen 5-seitigen Bogen, in dem er versichert etwa 120 Organisationen nicht beizugehören (von NPD bis DDR-Kleintierzüchterverband- Al Quaida). Auch hier wird es manchmal lächerlich gehandhabt (in Bayern ist die LINKE dabei, die sitzt im Bundestag). Bei einem Lehrer, der aber in einer pornographischen Death-Metal-Band mit Gore-Elementen spielt, kann ichs aber noch irgendwo verstehen. Genauso sollte man in dem Job halt keine Porno-Filme gedreht haben.
@Ente: Es heißt Sadismus. Aber Deine Lehrer waren sicher auch Legastheniker.
@Kartoffel: Schwachsinn.
Ich wünsch ihm viel Erfolg mit seiner Musik. Diese Barbara Graf scheint ein ziemliches Opfer zu sein.
eine pornofilm-vergangenheit fände ich wiederum nicht so dramatisch bei einem lehrer. da wird ja nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung vermittelt. da wird einfach nur sex gemacht.
@peppilectro (« eine pornofilm-vergangenheit fände ich wiederum nicht so dramatisch bei einem lehrer. da wird ja nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung vermittelt. da wird einfach nur sex gemacht. »):
Keine moralische Haltung in Pornos? Ich hoffe, das war ein Witz.
was wird denn in (normalen) pornos für eine schlimme botschaft weitertransportiert?
edit: mir scheint, du hast in meinem posting das wörtchen "nicht" überlesen.
Chainsaw Masturbation? Cool. Mal ausprobieren.
edit @peppilectro /edit
nein, ich habe kein "nicht" übersehen
und was verstehst du unter "normalen pornos"? denn soweit ich das beurteilen kann, vermitteln die meisten pornos eine ziemlich sexistische botschaft.
absolut Unkorrekt, in Zeiten in denen Toleranz angeblich so groß geschrieben wird!
Wenn der angehende Lehrer selbst in seiner Freizeit nicht gewalttätig wird, sich mit seiner Band nicht im Bereich der Illegalität bewegt, seinen Schülern die für Kinder ungeeigneten Inhalte seiner Band nicht gezielt zugänglich und seinen Unterricht ordentlich macht, sehe ich die Argumente der Schulleiterin als unzureichend an.
Wer selbst nicht gewalttätig wird und nicht zur Gewalt aufruft, kann auch dann glaubhaft für Gewaltfreiheit eintreten, wenn er im privaten Rahmen in einer Metalband spielt - sicherlich eher als solche, die bei jeder Gelegenheit von ihrer Zeit als Berufssoldat schwärmen und dies quasi als Abenteuerulaub mit "coolem Krawumms" bewerben oder auf dem örtlichen Schützenfest in handfeste Auseinandersetzungen verwickelt sind, was ich beides schon erlebt habe. In meiner Grundschulzeit hatte ich auch einige ältere Lehrer, die zu der Zeit als es noch erlaubt war von der Möglichkeit der köperlichen Züchtigung ausgiebig gebrauch gemacht haben. Bei all diesen Personen wäre es nie ein Thema gewesen, sie als pervers und psychisch krank zu bezeichnen, obwohl von allen bekannt war, dass sie Gewaltanwendung nicht nur kritisch sehen. Nur war die "Gewalt" dann eben eine, die der Lebenswelt der Schulleitung nicht so fern und damit nicht schön aber irgendwie "ok" war.
Wie die Rektorin hingegen glaubhaft für grundlegende Werte unserer Gesellschaft wie Rede- und Kunstfreiheit eintreten will, wenn sie Mitarbeiter aus dem Beruf drängt, weil ihr deren völlig legale und unpolitische Freizeitaktivitäten persönlich zuwider sind, ist mir nicht ganz klar.
Wenn es bei Debauchery über genretypisches Vokabular und Bildsprache hinaus konkrete und glaubwürdige Gewaltaufrufe geben würde, wie es sie ja durchaus auch gibt (meist, aber nicht nur bei politisch extrem randorientierten Bands), wäre das natürlich etwas anderes, aber weder ist mir das bekannt noch glaube ich, dass man ihm unter solchen Umständen das Angebot gemacht hätte im Austausch für eine vorrübergehende Auszeit in der Band seine Stelle zu behalten.
ach so meinst du das. klar, da hast du schon recht. deshalb habe ich mich ja auch etwas vorsichtiger ausgedrückt ("nicht so dramatisch", "nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung",...).
es macht aber schon einen unterschied, ob man falschen sexismus vermittelt oder ob man themen wie gewalt/blutlust/vergewaltigung verherrlichend besingt.
das spielchen, das du angeregt hast, kann man auch noch ewig weiter spinnen. was sollte eine berufsgruppe mit moralischer verantwortung privat noch dürfen? mal eine mass mehr im bierzelt trinken? mal ein wort wie "scheiße" sagen?
man sollte solche moralischen grenzen nicht zu hoch ansetzen, sonst endet das nur wie aktuell in der kath. kirche. klar ist die darstellung der geschlechterrollen in pornos falsch, aber deshalb den job nicht ausüben dürfen? verherrlichung von grundloser gewalt ist da meiner meinung nach schon eine ganz andere und diskutierenswertere baustelle.
Ein Lehrer hat nun mal ne Vorbildfunktion. Ich denke, dass nicht jeder Schüler automatisch differenzieren kann zwischen dem, was der Lehrer persönlich vertritt und dem, was er in seiner Gore-Metal-Kapelle propagiert. Das halte ich insbesondere bezogen auf jüngere Klassenstufen tendenziell für riskant, weil da einfach potenziell falsche Werte vermittelt werden könnten (ganz zu schweigen davon, wie manche erzkonservativen Eltern darauf reagieren könnten). Außerdem steckt nicht jeder tief genug in der Metal-Szene drin, um den ironischen Grundton der Band auf Anhieb nachvollziehen zu können. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für Außenstehende irritierend wirkt - und das schließt die Direktorin der Schule mit ein.
Ob das gleich ne Kündigung rechtfertigt, steht natürlich auf einem anderen Blatt - aber so ganz und gar nicht nachvollziehbar, wie es hier an manchen Stellen dargestellt wird, finde ich das nicht. Man sollte sich halt schon überlegen, ob man als Repräsentant in welcher Form auch immer solch "extremen" Hobbies nachgeht, insbesondere, wenn diese öffentlichkeitswirksam sind.
@peppilectro (« ach so meinst du das. klar, da hast du schon recht. deshalb habe ich mich ja auch etwas vorsichtiger ausgedrückt ("nicht so dramatisch", "nicht zwangsläufig eine bedenkliche moralische haltung",...).
es macht aber schon einen unterschied, ob man falschen sexismus vermittelt oder ob man themen wie gewalt/blutlust/vergewaltigung verherrlichend besingt.
das spielchen, das du angeregt hast, kann man auch noch ewig weiter spinnen. was sollte eine berufsgruppe mit moralischer verantwortung privat noch dürfen? mal eine mass mehr im bierzelt trinken? mal ein wort wie "scheiße" sagen?
man sollte solche moralischen grenzen nicht zu hoch ansetzen, sonst endet das nur wie aktuell in der kath. kirche. klar ist die darstellung der geschlechterrollen in pornos falsch, aber deshalb den job nicht ausüben dürfen? verherrlichung von grundloser gewalt ist da meiner meinung nach schon eine ganz andere und diskutierenswertere baustelle. »):
Ich habe ja auch nicht den Standpunkt vertreten, dass ehem. Pornodarsteller keine Lehrer sein sollten, sondern nur deine Aussage kritisiert nach der in Pornos "nicht zwangsläufig [eine] bedenkliche moralische Haltung vermittelt" wird. Die Aussage stimmt zwar, aber leider nur in den seltensten Fällen.. auf dem Schulhof wohl am wenigsten. Eine solche Vergangenheit wäre dem Beruf an sich auch nicht schädigend, allerdings wird der betroffene Lehrer davon ausgehen können, dass ihn seine Schüler nicht mehr ernst nehmen werden - Nacktheit ist dann doch etwas anderes als Gewaltdarstellung.
Wobei ich die Entscheidung der Direktorin nicht nachvollziehen kann, wenn Herr Gurrath in der Lage ist im Unterricht das Thema zwar distanziert aber aufklärend zu behandeln.
@gojira:
guter beitrag, den ich größtenteils unterschreiben kann. reale gewalt bzw. direkter aufruf zur gewalt wiegt auf jedenfall deutlich schwerer als neutral besungene gewalt. trotzdem finde die verherrlichende art und weise, wie z.b. in dem chainsaw-video zu sehen, nicht unbedingt günstig für diese berufsgruppe. in diesem punkt kann ich aber eigentlich nicht mehr mitreden, weil ich zu wenig über band musik und texte weiß.
und ich will mich da auch gar nicht darin vertiefen, weil es so gar nicht mein fahrwasser ist.