Element of Crime: Breitseite gegen Google und Youtube
vom 22. März 2012
In einem Interview mit dem Radiosender Zündfunk sollte Sven Regener ein kurzes Statement zum Thema Urheberrecht abgeben. Aus dem geplanten Frage- und Antwort-Spiel wurde ein fünfminütiger Monolog, in dem sich der Element of Crime-Frontmann über den Großkonzern Google und seine Tochterfirma Youtube …
@Flugifant (« Die Musiker verdienen doch beim CD-Verkauf eh nichts, das ist doch bekannt(http://www.basicthinking.de/blog/2008/04/0…)... Geld wird durch Konzerte und Merchandise verdient. Und damit Konzerte voll sind und viel Merchandise gekauft wird braucht man Bekanntheit, welche man durch z.B. Youtube erlangt »):
Was ein Quatsch. Immer wieder das gleiche schwachsinnige Argument. Mal eine kleine Band auf einer Tournee begleitet? Was meinst Du, was da bei so Konzerten an Knete hängenbleibt. Man kann ein Musikerleben eben nicht nur mit Konzerten aufrecht erhalten, außer man ist schon unter den großen dabei. Wenn Du es nicht glaubst, geh auf die Straße, frag Musiker.
Jaja. Wer sich Filmchen auf Youtube anschaut, der ist selbstverständlich gleichzusetzen mit einem vollwertigen Konsumenten. Deswegen treffen sich Menschen auch zu einem Youtube-Abend, bei dem Wein ausgeschenkt und gepflegt über das außergewöhnlich hochwertige Material diskutiert wird. Das erkennt man ja allein schon an den niveauvollen Youtube-Kommentaren, wie viele ernsthafte Kunden Herrn Regener da durch die Lappen gehen.
nee Sven , wenn sich kunst nicht mehr in Geld umsetzen lässt, ist der Markt eben abgewickelt. So funktioniert die freie Marktwirtschaft. Copyright haben sich die fetten Konzerne ausgedacht. s. Pharmaindustrie, um Ihren Profit zu halten. Wer in China billig produziert, und sich dann wundert, dass sein Produkt "made in China" im Nachbarcontainer von der Konkurenz geliefert wird, hat seine Marktkompetenz verloren. Das wird seit über 10 Jahren an jeder Wirtschafts- Uni gelehrt und jeder Künstler, der heute lieber "von" anstatt durch seine Arbeit leben will, ist ein Verkäufer und hat "wahrhaftig" ein Problem - fehlende Marktkompetenz. Geh auf die Bühne und spiel Dir den Arsch ab, und wenn keiner mehr kommt, dann mach´s Dir selbst. Mit Copyright hätten die Gebrüder Grimm auch keine Märchensammlung rausgeben können.
Noch einer der das Copyright mit dem Urheberrecht verwechselt... und ausserdem nicht über den Tellerrand der Popmusik hinausblickt. Es gibt übrigens durchaus Bereiche, in denen es nicht üblich ist, daß der Komponist mit auf der Bühne steht. Wieso sollte er auch dem Zwang unterliegen, in jedes seiner Stücke einen part für ein Instrument, dass er bedienen kann, rein zu schreiben.
Übrigens, der Vergleich hinkt ganz gewaltig: "Wer in China billig produziert, und sich dann wundert, dass sein Produkt "made in China" im Nachbarcontainer von der Konkurenz geliefert wird, hat seine Marktkompetenz verloren. "
Bei Musik ist die Kopie schließlich kein Nachahmungsversuch irgend einer Coverband. Und Markt ist erst keiner mehr da, wenn nicht mehr runtergeladen wird. Das die Möglichkeiten vorhanden sind, relativ einfach das Urhebberrecht zu umgehen kann kein Argument dafür sein, daß der Urheber kein Recht mehr an seiner Musik haben kann.
^^Egal! Soll die ganze Industrie verrecken (die habens nicht anders verdient, beuten sich ja selber gegenseitig aus... gerade letztens ging ein langjähriger Rechtstreit zu Ende in dem Sony beschuldigt wurde seinen Künstler nicht genügend Tantiemen zu bezahlen... es gab eine aussergerichtliche Einigung... Sony hat 8 Mio. bezahlt).
Und wieso erwartet irgend so ein Vogel, dass er für ein Liedchen, welches er in ein paar Stunden zusammengezimmert hat, ein Leben lang bezahlt werden soll.
^^Egal! Soll die ganze Industrie verrecken (die habens nicht anders verdient, beuten sich ja selber gegenseitig aus... gerade letztens ging ein langjähriger Rechtstreit zu Ende in dem Sony beschuldigt wurde seinen Künstler nicht genügend Tantiemen zu bezahlen... es gab eine aussergerichtliche Einigung... Sony hat 8 Mio. bezahlt).
Und wieso erwartet irgend so ein Vogel, dass er für ein Liedchen, welches er in ein paar Stunden zusammengezimmert hat, ein Leben lang bezahlt werden soll.
@Prometheus77 (« ^^Egal! Soll die ganze Industrie verrecken (die habens nicht anders verdient, beuten sich ja selber gegenseitig aus... gerade letztens ging ein langjähriger Rechtstreit zu Ende in dem Sony beschuldigt wurde seinen Künstler nicht genügend Tantiemen zu bezahlen... es gab eine aussergerichtliche Einigung... Sony hat 8 Mio. bezahlt).
Und wieso erwartet irgend so ein Vogel, dass er für ein Liedchen, welches er in ein paar Stunden zusammengezimmert hat, ein Leben lang bezahlt werden soll. »):
Es ist doch scheiss egal, wie lange er für das Lied gebraucht hat. WIchtig ist, wie lange es die Menschen unterhält. Paranoid wurde auch in 10 Minuten geschrieben...
Ja, und der Gedanke, dass die Herrschaften über 40 Jahre später immer noch Geld dafür verdienen und wenn die mal gestorben sind, deren Kinder Geld daran verdienen, ist einfach nur lächerlich.
@Prometheus77: Kannst ja mal den Vorschlag in den USA anbringen, daß ab sofort die Erben Michael Jacksons keinen einzigen Cent mehr an seinem Krempel verdienen und stattdessen ausschließlich die Plattenfirmen, die Filmindustrie, Werbeinteressierte und natürlich die Interpreten, die seine Lieder nachsingen, ordentlich Kohle mit seinem Erbe machen dürfen. Kommt da bestimmt irre gut an und wäre nach Deinen Vorstellungen absolut gerechtfertigt. Gruß Skywise
^^Oh, ja... Du bist ja so originell. Geht mir auch in dem Fall gegen den Strich, dass Erben verdienen. Mir ist natürlich klar, dass irgendwer verdient... da ist es schon besser, dass der Urheber bzw. dessen Nachkomme verdient als irgend eine Firma. Mir geht es generell um das Geldverdienen an einmaliger Arbeit. In einer idealen Welt, sollte nicht jahrzehntelang für eine einmalig getätigte Arbeit verdient werden. Ist mir aber auch ohne Klugscheisser wie Dir klar, dass das unrealistisch ist.
@Prometheus77: In Kunstbereichen wie Musik oder Literatur geht es nicht darum, wie schnell, wie durchschnittlich, wie oft, wie hochkant oder sonstwie die Arbeit gemacht wurde, sondern wie erfolgreich sie am Markt ist. Und wenn in fuffzich Jahren plötzlich jemand auf dem Markt auftaucht, der Sachen von Black Sabbath oder Michael Jackson durch den Cover- oder Remix-Wolf dreht und damit Millionenumsätze generiert, sollten nach *meiner* Vorstellung von einer idealen Welt die Erben der Urheber nicht mit einem feuchten Händedruck abgespeist werden, sondern ebenfalls etwas von dem haben, was ihnen ihre Väter hinterlassen haben. Darüber hinaus muß man immer davon ausgehen, daß es auch Komponisten gibt, die eben nicht für DSDS schreiben, oder Texter, die für einen gewissen Anspruch stehen, und bei denen sich im allgemeinen die Arbeit deutlich weniger und vor allem langsamer auszahlt. Wenn ein Bühnenwerk wie etwa eine Oper oder wahlweise ein experimenteller Film mit entsprechender Musik ihrer Zeit weit voraus waren und erst Jahrzehnte später aufgeführt und/oder erfolgreich vermarktet werden, sollten die Urheber dennoch etwas davon haben. Gruß Skywise
Bla, blabber, Blubb. Das musst Du mir alles nicht erzählen. Ich habe Dir schon gesagt, dass mein Ansatz unrealistisch ist. Es ist nur mein Empfinden. Jeder sollte für eine Arbeit einmal bezahlt werden und nicht bis in alle Ewigkeit Gewinne daraus ziehen können. Dass die Realität anders ist, ist mir klar.
Wieso wird eigentlich das Urheberrecht immer auf den finanziellen Gesichtspunkt beschränkt? Das Urheberrecht ist vor allem mal das Recht des Urhebers, selbst zu bestimmen, was mit seinem Werk passieren soll. Also ob, wann und unter welchen Bedingungen es öffentlich aufgeführt werden darf.
Und eine Sache noch zu Prometheus' ersten Post: Wieso wird Kritik am Urheberrecht immer mit Kritik an den major labels untermauert? Das Urheberrecht, wie wir es in Deutschland haben, ist das, was deutsche Komponisten GEGEN die Musikindustrie in der Hand haben...
(Deswegen auch der ganze Zoff mit der Gema und Youtube und die auf den ersten Blick skurrile Tatsache, dass die Majors auf der Seite von google sind, denn: in vielen Ländern ist das dortige Copyright nicht an den Urheber gebunden, sondern kann verkauft werden. Das hat zur Folge, dass man das Copyright standardmässig bei der Unterzeichnung eines majorvertrages gleich mit aus der Tasche gezogen bekommt. Nun haben die Majors ihren Deal mit google wegen youtube scchon in der Tasche. (nur haben die eigentlich Urheber nicht wirklich viel davon...) und wollen natürlich, dass deren Content möglichst oft angeklickt wird. Nun ist es aber in Deutschland, weil das Urheberrecht ist wie es ist, nämlich nicht übertragbar (außer im Todesfall an die Erben), so, dass google bei den Urhebern selbst (bzw. falls sie eine Verwertungsgesellschaft mit der Verwaltung ihrer Rechte beauftragt haben, eben bei dieser...) die Erlaubnis einholen muss, deren Werke zu veröffentlichen.
"Wieso wird eigentlich das Urheberrecht immer auf den finanziellen Gesichtspunkt beschränkt?"
Hmm, weils meistens aufs Finanzielle rausläuft?! Habe nix dagegen, wenn die bestimmen wollen was mit ihren Werken passiert... andererseits, wenn sie's einfach für sich behalten würden, hätten sie das Problem nicht!
Und was die Majors betrifft, mag sein, dass es nicht direkt dazu gehört, aber irgendwie gehört doch alles zusammen. Jeder pocht auf sein Recht und kämpft für sich. Den Majors sind die Künstler egal, versuchen aber den Konsumenten schlechtes Gewissen einzureden... von wegen die armen Künstler bekommen nichts, wenn sie ihrerseits aber selber nicht mit der Kohle an die Künster rausrücken.
@stummerzeuge: Wo steckt die Logik hinter der Aktion, alle Musik allen Menschen zugänglich zu machen? Was sollte ein solcher Support bringen? Die Aufnahmen werden nicht mehr gekauft, weil - stehen doch sowieso dann online und können nach Belieben angehört werden. Auftrittsmöglichkeiten bekommt man auf diese Weise auch keine rein, weil - so ein Locationbesitzer will nach Möglichkeit, daß sein Laden voll wird, und das kann er aus Videos oder Klickzahlen nicht ableiten, also läßt er's bleiben. Merchandisingprodukte von Bands braucht im Prinzip kein Mensch und eine Quote à la "Von 1.000 Klicks kommt später einer mehr zum Konzert" gibt's bisher auch keine verläßliche und wird's wohl auch nie geben. Wo liegt mein Denkfehler, daß ich das Support-Argument einfach nicht akzeptieren kann? Gruß Skywise
@stummerzeuge: Du magst da sicher sein, ich nicht. - Besuche ich heute mehr Konzerte als früher? Nein. - Lerne ich heute mehr Interpreten kennen als früher? Nicht mehr, höchstens andere. Das Internet vermittelt mir zwangsläufig andere Künstler als das Radio, mein Bekanntenkreis oder die mittlerweile stark ausgedünnte Decke der hiesigen Musikhändler. Aber rein von der Anzahl her würde ich sagen, daß da kaum Unterschiede zu früher bestehen. - Kaufe ich mehr Tonträger als früher? Ja, zugegeben. Aber. Erstens habe ich heute auch mehr Geld als früher. Zweitens ist der Preisverfall gerade bei aktuellen Produktionen mittlerweile schon fast "dramatisch" zu nennen, wenn man mal bestimmte Musikbereiche außen vor läßt, insofern bin ich häufig nicht mehr gezwungen, 15 oder 16 Euro abzudrücken, wenn ich nur ca. ein halbes Jahr Geduld mitbringe. Drittens kaufe ich deutlich mehr Sachen, die sich nicht oder nicht mehr auf den aktuellen Markt niederschlagen, heißt: Second Hand oder bei irgendwelchen Ausmist-Aktionen, bei denen man sicher sein kann, daß die Tonträger anderenfalls auf dem Müll landen würden. Das hat einmal etwas mit verschobenen musikalischen Interessen zu tun, da die Musik, die ich aktuell am häufigsten höre, nur in sehr geringem Maß auf CD erhältlich ist, zum anderen damit, daß ich nicht immer einsehe, für einen Import die regulären 20 bis 40 Euro zu latzen, weil sich hierzulande kein Vertrieb gefunden hat. Ich sehe immer noch keinen Vorteil für den Künstler. Gruß Skywise
In einem Interview mit dem Radiosender Zündfunk sollte Sven Regener ein kurzes Statement zum Thema Urheberrecht abgeben. Aus dem geplanten Frage- und Antwort-Spiel wurde ein fünfminütiger Monolog, in dem sich der Element of Crime-Frontmann über den Großkonzern Google und seine Tochterfirma Youtube …
@Flugifant (« Die Musiker verdienen doch beim CD-Verkauf eh nichts, das ist doch bekannt(http://www.basicthinking.de/blog/2008/04/0…)... Geld wird durch Konzerte und Merchandise verdient. Und damit Konzerte voll sind und viel Merchandise gekauft wird braucht man Bekanntheit, welche man durch z.B. Youtube erlangt »):
Was ein Quatsch. Immer wieder das gleiche schwachsinnige Argument. Mal eine kleine Band auf einer Tournee begleitet? Was meinst Du, was da bei so Konzerten an Knete hängenbleibt. Man kann ein Musikerleben eben nicht nur mit Konzerten aufrecht erhalten, außer man ist schon unter den großen dabei. Wenn Du es nicht glaubst, geh auf die Straße, frag Musiker.
Jaja. Wer sich Filmchen auf Youtube anschaut, der ist selbstverständlich gleichzusetzen mit einem vollwertigen Konsumenten. Deswegen treffen sich Menschen auch zu einem Youtube-Abend, bei dem Wein ausgeschenkt und gepflegt über das außergewöhnlich hochwertige Material diskutiert wird. Das erkennt man ja allein schon an den niveauvollen Youtube-Kommentaren, wie viele ernsthafte Kunden Herrn Regener da durch die Lappen gehen.
@Ragism:
Auf welche Äußerung beziehst Du Dich jetzt?
Gruß
Skywise
nee Sven , wenn sich kunst nicht mehr in Geld umsetzen lässt, ist der Markt eben abgewickelt. So funktioniert die freie Marktwirtschaft. Copyright haben sich die fetten Konzerne ausgedacht. s. Pharmaindustrie, um Ihren Profit zu halten.
Wer in China billig produziert, und sich dann wundert, dass sein Produkt "made in China" im Nachbarcontainer von der Konkurenz geliefert wird, hat seine Marktkompetenz verloren. Das wird seit über 10 Jahren an jeder Wirtschafts- Uni gelehrt und jeder Künstler, der heute lieber "von" anstatt durch seine Arbeit leben will, ist ein Verkäufer und hat "wahrhaftig" ein Problem - fehlende Marktkompetenz. Geh auf die Bühne und spiel Dir den Arsch ab, und wenn keiner mehr kommt, dann mach´s Dir selbst. Mit Copyright hätten die Gebrüder Grimm auch keine Märchensammlung rausgeben können.
Noch einer der das Copyright mit dem Urheberrecht verwechselt...
und ausserdem nicht über den Tellerrand der Popmusik hinausblickt. Es gibt übrigens durchaus Bereiche, in denen es nicht üblich ist, daß der Komponist mit auf der Bühne steht. Wieso sollte er auch dem Zwang unterliegen, in jedes seiner Stücke einen part für ein Instrument, dass er bedienen kann, rein zu schreiben.
Übrigens, der Vergleich hinkt ganz gewaltig: "Wer in China billig produziert, und sich dann wundert, dass sein Produkt "made in China" im Nachbarcontainer von der Konkurenz geliefert wird, hat seine Marktkompetenz verloren. "
Bei Musik ist die Kopie schließlich kein Nachahmungsversuch irgend einer Coverband. Und Markt ist erst keiner mehr da, wenn nicht mehr runtergeladen wird. Das die Möglichkeiten vorhanden sind, relativ einfach das Urhebberrecht zu umgehen kann kein Argument dafür sein, daß der Urheber kein Recht mehr an seiner Musik haben kann.
^^Egal! Soll die ganze Industrie verrecken (die habens nicht anders verdient, beuten sich ja selber gegenseitig aus... gerade letztens ging ein langjähriger Rechtstreit zu Ende in dem Sony beschuldigt wurde seinen Künstler nicht genügend Tantiemen zu bezahlen... es gab eine aussergerichtliche Einigung... Sony hat 8 Mio. bezahlt).
Und wieso erwartet irgend so ein Vogel, dass er für ein Liedchen, welches er in ein paar Stunden zusammengezimmert hat, ein Leben lang bezahlt werden soll.
^^Egal! Soll die ganze Industrie verrecken (die habens nicht anders verdient, beuten sich ja selber gegenseitig aus... gerade letztens ging ein langjähriger Rechtstreit zu Ende in dem Sony beschuldigt wurde seinen Künstler nicht genügend Tantiemen zu bezahlen... es gab eine aussergerichtliche Einigung... Sony hat 8 Mio. bezahlt).
Und wieso erwartet irgend so ein Vogel, dass er für ein Liedchen, welches er in ein paar Stunden zusammengezimmert hat, ein Leben lang bezahlt werden soll.
@Prometheus77 (« ^^Egal! Soll die ganze Industrie verrecken (die habens nicht anders verdient, beuten sich ja selber gegenseitig aus... gerade letztens ging ein langjähriger Rechtstreit zu Ende in dem Sony beschuldigt wurde seinen Künstler nicht genügend Tantiemen zu bezahlen... es gab eine aussergerichtliche Einigung... Sony hat 8 Mio. bezahlt).
Und wieso erwartet irgend so ein Vogel, dass er für ein Liedchen, welches er in ein paar Stunden zusammengezimmert hat, ein Leben lang bezahlt werden soll. »):
Es ist doch scheiss egal, wie lange er für das Lied gebraucht hat. WIchtig ist, wie lange es die Menschen unterhält. Paranoid wurde auch in 10 Minuten geschrieben...
Ja, und der Gedanke, dass die Herrschaften über 40 Jahre später immer noch Geld dafür verdienen und wenn die mal gestorben sind, deren Kinder Geld daran verdienen, ist einfach nur lächerlich.
Und ich bin Black Sabbath Fan. Ist also nicht so, dass ich was gegen die habe.
@Prometheus77:
Kannst ja mal den Vorschlag in den USA anbringen, daß ab sofort die Erben Michael Jacksons keinen einzigen Cent mehr an seinem Krempel verdienen und stattdessen ausschließlich die Plattenfirmen, die Filmindustrie, Werbeinteressierte und natürlich die Interpreten, die seine Lieder nachsingen, ordentlich Kohle mit seinem Erbe machen dürfen. Kommt da bestimmt irre gut an und wäre nach Deinen Vorstellungen absolut gerechtfertigt.
Gruß
Skywise
^^Oh, ja... Du bist ja so originell. Geht mir auch in dem Fall gegen den Strich, dass Erben verdienen. Mir ist natürlich klar, dass irgendwer verdient... da ist es schon besser, dass der Urheber bzw. dessen Nachkomme verdient als irgend eine Firma. Mir geht es generell um das Geldverdienen an einmaliger Arbeit. In einer idealen Welt, sollte nicht jahrzehntelang für eine einmalig getätigte Arbeit verdient werden. Ist mir aber auch ohne Klugscheisser wie Dir klar, dass das unrealistisch ist.
@Prometheus77:
In Kunstbereichen wie Musik oder Literatur geht es nicht darum, wie schnell, wie durchschnittlich, wie oft, wie hochkant oder sonstwie die Arbeit gemacht wurde, sondern wie erfolgreich sie am Markt ist. Und wenn in fuffzich Jahren plötzlich jemand auf dem Markt auftaucht, der Sachen von Black Sabbath oder Michael Jackson durch den Cover- oder Remix-Wolf dreht und damit Millionenumsätze generiert, sollten nach *meiner* Vorstellung von einer idealen Welt die Erben der Urheber nicht mit einem feuchten Händedruck abgespeist werden, sondern ebenfalls etwas von dem haben, was ihnen ihre Väter hinterlassen haben.
Darüber hinaus muß man immer davon ausgehen, daß es auch Komponisten gibt, die eben nicht für DSDS schreiben, oder Texter, die für einen gewissen Anspruch stehen, und bei denen sich im allgemeinen die Arbeit deutlich weniger und vor allem langsamer auszahlt. Wenn ein Bühnenwerk wie etwa eine Oper oder wahlweise ein experimenteller Film mit entsprechender Musik ihrer Zeit weit voraus waren und erst Jahrzehnte später aufgeführt und/oder erfolgreich vermarktet werden, sollten die Urheber dennoch etwas davon haben. Gruß
Skywise
Bla, blabber, Blubb. Das musst Du mir alles nicht erzählen. Ich habe Dir schon gesagt, dass mein Ansatz unrealistisch ist. Es ist nur mein Empfinden. Jeder sollte für eine Arbeit einmal bezahlt werden und nicht bis in alle Ewigkeit Gewinne daraus ziehen können. Dass die Realität anders ist, ist mir klar.
Wieso wird eigentlich das Urheberrecht immer auf den finanziellen Gesichtspunkt beschränkt? Das Urheberrecht ist vor allem mal das Recht des Urhebers, selbst zu bestimmen, was mit seinem Werk passieren soll. Also ob, wann und unter welchen Bedingungen es öffentlich aufgeführt werden darf.
Und eine Sache noch zu Prometheus' ersten Post: Wieso wird Kritik am Urheberrecht immer mit Kritik an den major labels untermauert? Das Urheberrecht, wie wir es in Deutschland haben, ist das, was deutsche Komponisten GEGEN die Musikindustrie in der Hand haben...
(Deswegen auch der ganze Zoff mit der Gema und Youtube und die auf den ersten Blick skurrile Tatsache, dass die Majors auf der Seite von google sind, denn: in vielen Ländern ist das dortige Copyright nicht an den Urheber gebunden, sondern kann verkauft werden. Das hat zur Folge, dass man das Copyright standardmässig bei der Unterzeichnung eines majorvertrages gleich mit aus der Tasche gezogen bekommt. Nun haben die Majors ihren Deal mit google wegen youtube scchon in der Tasche. (nur haben die eigentlich Urheber nicht wirklich viel davon...) und wollen natürlich, dass deren Content möglichst oft angeklickt wird. Nun ist es aber in Deutschland, weil das Urheberrecht ist wie es ist, nämlich nicht übertragbar (außer im Todesfall an die Erben), so, dass google bei den Urhebern selbst (bzw. falls sie eine Verwertungsgesellschaft mit der Verwaltung ihrer Rechte beauftragt haben, eben bei dieser...) die Erlaubnis einholen muss, deren Werke zu veröffentlichen.
"Wieso wird eigentlich das Urheberrecht immer auf den finanziellen Gesichtspunkt beschränkt?"
Hmm, weils meistens aufs Finanzielle rausläuft?! Habe nix dagegen, wenn die bestimmen wollen was mit ihren Werken passiert... andererseits, wenn sie's einfach für sich behalten würden, hätten sie das Problem nicht!
Und was die Majors betrifft, mag sein, dass es nicht direkt dazu gehört, aber irgendwie gehört doch alles zusammen. Jeder pocht auf sein Recht und kämpft für sich. Den Majors sind die Künstler egal, versuchen aber den Konsumenten schlechtes Gewissen einzureden... von wegen die armen Künstler bekommen nichts, wenn sie ihrerseits aber selber nicht mit der Kohle an die Künster rausrücken.
@stummerzeuge:
Wo steckt die Logik hinter der Aktion, alle Musik allen Menschen zugänglich zu machen? Was sollte ein solcher Support bringen?
Die Aufnahmen werden nicht mehr gekauft, weil - stehen doch sowieso dann online und können nach Belieben angehört werden. Auftrittsmöglichkeiten bekommt man auf diese Weise auch keine rein, weil - so ein Locationbesitzer will nach Möglichkeit, daß sein Laden voll wird, und das kann er aus Videos oder Klickzahlen nicht ableiten, also läßt er's bleiben. Merchandisingprodukte von Bands braucht im Prinzip kein Mensch und eine Quote à la "Von 1.000 Klicks kommt später einer mehr zum Konzert" gibt's bisher auch keine verläßliche und wird's wohl auch nie geben.
Wo liegt mein Denkfehler, daß ich das Support-Argument einfach nicht akzeptieren kann?
Gruß
Skywise
Das liegt daran, dass er immer noch bandshirts kauft, weil er noch nicht gemerkt hat, dass sowas peinlich ist.
@stummerzeuge:
Du magst da sicher sein, ich nicht.
- Besuche ich heute mehr Konzerte als früher?
Nein.
- Lerne ich heute mehr Interpreten kennen als früher?
Nicht mehr, höchstens andere. Das Internet vermittelt mir zwangsläufig andere Künstler als das Radio, mein Bekanntenkreis oder die mittlerweile stark ausgedünnte Decke der hiesigen Musikhändler. Aber rein von der Anzahl her würde ich sagen, daß da kaum Unterschiede zu früher bestehen.
- Kaufe ich mehr Tonträger als früher?
Ja, zugegeben. Aber. Erstens habe ich heute auch mehr Geld als früher. Zweitens ist der Preisverfall gerade bei aktuellen Produktionen mittlerweile schon fast "dramatisch" zu nennen, wenn man mal bestimmte Musikbereiche außen vor läßt, insofern bin ich häufig nicht mehr gezwungen, 15 oder 16 Euro abzudrücken, wenn ich nur ca. ein halbes Jahr Geduld mitbringe. Drittens kaufe ich deutlich mehr Sachen, die sich nicht oder nicht mehr auf den aktuellen Markt niederschlagen, heißt: Second Hand oder bei irgendwelchen Ausmist-Aktionen, bei denen man sicher sein kann, daß die Tonträger anderenfalls auf dem Müll landen würden. Das hat einmal etwas mit verschobenen musikalischen Interessen zu tun, da die Musik, die ich aktuell am häufigsten höre, nur in sehr geringem Maß auf CD erhältlich ist, zum anderen damit, daß ich nicht immer einsehe, für einen Import die regulären 20 bis 40 Euro zu latzen, weil sich hierzulande kein Vertrieb gefunden hat.
Ich sehe immer noch keinen Vorteil für den Künstler.
Gruß
Skywise
@stummerzeuge:
Online-Straßenmusiker also.
Aus Sicht eines Künstlers würde ich das offen gestanden für ein Scheiß-Konzept halten.
Gruß
Skywise