Metalsplitter: Knorkator retten Club vor Corona-Insolvenz

"Würde ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen"

Death Angel-Drummer Will Carroll war wegen COVID-19 auf Intensivpflege angewiesen. Gemeinsam mit seinen ebenfalls erkrankten Bandkollegen Damien Sisson und Rob Cavestany sprach der Schlagzeuger nun bei San Francisco's KPIX 5 über den Verlauf der Krankheit. Offenbar hatte sich die Band während ihrer The Bay Strikes Back Tour mit Testament und Exodus in Europa angesteckt.

"Ich hatte starkes Fieber und kaum Energie. Die Krankheit sprang im Bus von Person zu Person", erinnert sich Carroll. Am 10. März mussten Testament wegen der dann verhängten Veranstaltungsverbote ihre Tour vorzeitig abbrechen. Zurück in den USA verschlechterte sich Carrolls Zustand dramatisch. Fast zwei Wochen verbrachte er auf der Intensivstation, fiel zwischenzeitlich in ein Koma und war auf künstliche Beatmung angewiesen.

"Mein Fieber wurde so stark, dass ich ins Delirium fiel. Ich war in der Hölle oder jedenfalls schien es so. Der Teufel war eine Frau und sie sah furchterregend aus. Sie hatte rote Haut und glühende Augen und Fangzähne. Sie saß auf einem Thron und lachte mich aus. Es war eine fürchterliche Vision. [...] Als ich aus dem Koma erwachte, konnten sie es kaum glauben. Ich sah, dass ich im Krankenhaus lag, mit all den Maschinen um mich herum. Sie hatten mich an so viel Zeug angeschlossen. Das war ein ziemlicher Schock. [...] Das ist die Realität. Es ist real, und ich würde es meinem schlimmsten Feind nicht wünschen."

Carroll war einer der Patienten, an dem versucht wurde, das Coronavirus mit dem noch nicht zugelassenen Ebola-Wirkstoff Remdisivir zu bekämpfen. Inzwischen ist der Drummer genesen und absolviert eine Physiotherapie, um sich zu erholen.