5 Fragen an Manticora
Die Herren, die sich dort in sexy, halboffenen Overalls im dunklen Wald tummeln und einen auf Totengräber machen, heißen Manticora und klingen tatsächlich weniger peinlich, als das Bild vermuten lässt. Vor ein paar Tagen veröffentlichte die Band "Echoes Of A Silent Scream", ein Vorbote ihres am 3. August erscheinenden achten Albums "To Kill To Live To Kill". Wir sprachen bereits mit Gitarrist Stefan Johansson:
1. Dein liebstes Corpsepaint?
Ich habe nicht wirklich eine Meinung zu Corpsepaint und bin auch selbst nicht wirklich ein Corpsepaint-Guy. Ich höre natürlich einige Bands, die Corpsepaint nutzen, aber für mich spielt dabei stets die Musikalität die große Rolle. Ich erinnere mich jedoch besonders an Frost von 1349. Sein Corpsepaint war verdammt böse und hinterließ Eindruck bei mir in jungen Jahren.
2. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Schwierig, nur ein Album herauszupicken, dass alles zusammenfasst. Mehrere Alben und Gitarristen hatten großen Einfluss auf mich. Zum Beispiel: "Odyssey" (Yngwie Malmsteen), "Images And Words" (Dream Theater), "Appetizer" (Freak Kitchen). In den 90ern verbrachte ich Stunden damit, die Tabs für die "Images And Words"-Songs rauszukriegen. Das Album öffnete wirklich mein musikalisches Teenager-Hirn und forderte es auch heraus. Damals war es ein bahnbrechendes Album, das die Grenzen für Prog-Metal verschob – einfach ein fantastisches Album von Start bis Ende und ein Instant Classic.
3. Wann sollten Musiker sich zu politischen Angelegenheiten äußern?
Ich denke wir alle haben Verantwortung uns in gewissem Maße zu politischen Dingen zu äußern, und es ist wichtig, dass eine konstruktive Debatte entsteht und verschiedene Meinungen respektiert werden. Nur so können wir uns öffnen und gegenseitiges Verständnis erreichen. Als Musiker hat man definitiv das Recht, seine Meinung über seine Musik auszudrücken – genau wie auch in anderen Künsten. Ich schätze, viel Kunst wird genau dadurch inspiriert, durch gesellschaftliche und politische Angelegenheiten. Aber ich kann dir nicht sagen, wann Musiker sich äußern sollten. Das bleibt dem Individuum überlassen.
4. Welchen nicht-musikalischen Künstler bewunderst du und warum?
Stephen King. Er war mein Enstieg ins Horrorgenre. Ich bewundere seine Art, ein Universum zu schaffen, das Horror mit Übernatürlichem mischt, wie in "The Shining" oder "The Body" (der Film dazu: "Stand By Me"). Hach ja, ich bin ein Kind der 80er, da gibts eine Menge guter Erinnerungen.
5. Was sollten unsere Leser definitiv über dich wissen?
Vor Jahren überlegte ich, Musik und das Gitarrespielen an den Nagel zu hängen und nahm tatsächlich eine Auszeit von etwa fünf Jahren. Was stimmt nicht mit mir, hm? Aber 2013 rief mich Lars F. Larsen (Manticora-Sänger, Anm. d. Red.) an und fragte, ob ich noch Gitarre spiele. Dieses Telefonat veranlasste mich, die Klampfe wieder rauszukramen, und heute bin ich wirklich glücklich, dass mich der Anruf erreichte, und ich diese Entscheidung getroffen habe. Heute ist Manticora ein starkes Team, und ich glaube, das hört man auch auf dem neuen Album.
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