Platz 9: Undertale
Release: 2015
Publisher: Toby "Radiation" Fox
Soundtracker: Toby "Radiation" Fox
Es gibt wenige Soundtracks, die sich als wirkliche Alben tief in die kulturelle Vorstellungskraft einer Generation gefräst haben. Aber Undertale, eins der phänonenalen Indie-Spiele der Zehnerjahre, hat genau das bewerkstelligt. Ohnehin vermutlich ein formatives Spiel für viele Leute, die in dieser Zeit ihr Nerd-Erwachen erlebten, spürt man diesem Projekt an, dass es der kohärente Egotrip eines verrückten Genies sein musste.
Das Spiel, das Publishing, die Musik: Toby "Radiation" Fox hat wortwörtlich alles gemacht, und man merkt dem Spiel an, dass er absolut und zu einhundert Prozent die Musik als Kernthese des Spiels verwenden wollte. Der ein bisschen als Meme verrante Track "Megalovania" etwa ist schon im Vorfeld zum Spielrelease entstanden, fühlt sich nun aber wie ein flammender Refrain für all die ästhetischen Ideen an.
... und, Gott im Himmel, hat dieser Soundtrack Ideen. Er fußt auf dieser nostalgischen Idee eines 16-Bit-Videospielsounds, der sich metareferenziell auf das lose Konzept "Gaming" stützt, bis sich organisch Ambient, Klavier und ganze Rock-Passagen in die Klangkulisse mischen. "Undertale" ist Videospielmusik, befruchtet von der platonischen Idee von "Videospielmusik". Vor ein paar Slides hatten wir den "Megaman"-Soundtrack auf dieser Liste. "Undertale" ist die Simulation zum Simulacrum "Megaman", und es will jeden Tropfen Euphorie und Freue daraus re-samplen, den die Erinnerung an all die großen SNES-Titel der Welt hergibt.
Beste Tracks: "Uwa!! So temperate", "Premonition", "Chill", "Metal Crusher", "Another Medium", "Death by Glamour", "Megalovania"
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