laut.de-Kritik
Wie beim denkwürdigen Konzert am 11.9.2001 regnet es in der Wuhlheide in Berlin.
Review von Daniel von der VringWie schon vor sieben Jahren beim denkwürdigen Konzert am 11.September 2001 regnet es in der natürlich ausverkauften Wuhlheide in Berlin. Dem Wetter entsprechend tröpfeln rote und blaue LED-Lichter durch Kunststoffröhren.
Das Lichtkonzept für die Bühnenshow hat Richard Young erdacht und umgesetzt. Die Rückwand der Wuhlheide-Bühne ist von mehreren Videobildern erleuchtet. Minikameras am Klavier und über den Musikern hängend liefern die Bilder.
Radiohead selbst überzeugen mit ihrer routiniert gelassenen Performance. Von Lied zu Lied steigern sich Yorkes ekstatische Tanz- und Zappeleinlagen, wodurch die Menge zunehmend in Stimmung gerät.
Das herabfallende Nass und die warme Temperatur erinnern an vergangene Radiohead-Konzerte. In über eineinhalb Stunden greifen Radiohead auf alle Alben zurück, ausgenommen das Debut "Pablo Honey".
Abgang.
Zugabe.
"Cymbal Rush" aus dem Soloalbum Yorkes "The Eraser" läutet die Zugabe ein. Spätestens zu "Ideotheque" scheint sich Thom Yorke in roten Karottenjeans mit den rotleuchtenden Röhren symbiotisch zu vereinen - das Publikum reagiert begeistert. Die fünf Protagonisten verlassen die Bühne, doch nach anhaltendem Applaus und Geschrei kommen sie zum dritten Mal.
Yorke setzt sich an ein Kinderschlagzeug und stellt seine musikalischen Fähigkeiten zu "House of cards" unter Beweis. Nach über zwei Stunden verabschieden sich Radiohead mit Applaus und Lächeln vom Berliner Publikum.
"Sorry 'bout the rain, but it's a Radiohead-Gig." (Thom Yorke)