laut.de-Kritik
Der Slipknot-Fronter lud zum Tanzkurs.
Review von Michael EdeleCorey Taylor schaut mit Stone Sour im Wiesbadener Schlachthof vorbei. Grund genug, kurz über den Rhein zu stechen, um kurz vor 20 Uhr in der Halle aufzuschlagen.
Wobei, eigentlich hätte man sich deutlich mehr Zeit lassen können, denn die Vorgruppe No Americana kann man sich getrost sparen. Ein paar Jungspunde aus England, die irgendwas zwischen Punk und Poprock spielen und zumindest für den hinteren Teil der Halle entbehrlich sind. Dort steht das etwas gesetztere Publikum und greift zum nächsten Bier. Je mehr man sich der Bühne nähert, desto jünger wird das Publikum, das den Briten zwar Applaus spendet, aber eigentlich auch nur auf den Hauptact wartet.
Endlich, Stone Sour ...
Stone Sour entern schließlich kurz vor 21 Uhr die Bühne und legen gleich mal mit dem neuen Song "Mission Statement" los. Den gabs auf der Homepage zuvor als Download, und die Fans vor der Bühne scheinen die Nummer gut zu kennen. Das trifft natürlich auch auf die restlichen Songs zu. Und so kann sich Cory bei "Through The Glass" zu 110 Prozent darauf verlassen, dass das Publikum ihm einen Teil der Gesangsarbeit abnimmt.
Zwei weitere neue Songs präsentiert die Band noch, konzentriert sich sonst aber auf eine recht ausgewogene Mischung aus Songs vom Debüt "Stone Sour " und dem Nachfolger "Come What(Ever) May". Der Slipknot-Fronter kommuniziert dabei locker mit dem Publikum und hat sichtlich Spaß.
Corey bittet zum Tanzkurs
Apropos Slipknot: Man fragt sich wirklich, wie der Kerl eigentlich bei den Maskenmännern seinen Humor auslebt. Nachdem der Sänger in Berlin bereits damit anfing, einen absonderlichen Tanzstil zu entwickeln, bekommt das Wiesbadener Publikum einen ganz privaten Tanzkurs, der an das Brunftverhalten diverser Paradiesvögel erinnert.
Nach 14 Songs ist der Gig aber auch schon rum und draußen fängt es so langsam an zu dämmern. Höchste Zeit, dass so mancher Fan ins Bett kommt. Schließlich ist morgen Schule.