Puh, das war knapp, liebe Thermals. Ich wollte schon ganz schlecht über euch schreiben. So, von wegen, ihr hättet euren Biss verloren, den Indiepunk, den ihr auf den ersten drei Alben so wundervoll von rumpeliger Adrenalinsuppe zu rauer Hochgefühlsmusik perfektioniert habt, verraten und verkauft …
Das Nachfolgealbum zu "The Body, The Blood, The Machine" erscheint voraussichtlich im April Titel: Now We Can See
auf der offiziellen Seite (http://www.thethermals.com/) lässt sich bereits die erste Single anhören und herunterladen hört sich bereits vielversprechend an, ich bin gespannt wie sich das Album auf voller Länge gestaltet und ob es an die großartigen Vorgänger anknüpfen kann
zumindest "zugänglicher" wenn man so möchte. leider geht der LoFi-Charakter ein wenig flöten und alles klingt im Gegensatz zu Fucking-A, More Parts und The Body... glatter. Die Entwicklung konnte man allerdings auch im Vergleich der ersten drei Alben wahrnehmen.
Das Rad wurde hier nicht neu erfunden aber die Scheibe ist suverän und enttäuscht nicht. (zumindest mich nicht)
2-3 "Hits" hab ich für mich auch schon ausgemacht (We Were Sick) und so wird man sehen, wie sich die Scheibe über die nächsten Wochen entwickeln wird. Hat momentan allerdings 'n schweres Los gezogen bei den ganzen anderen hochkarätigen Veröffentlichungen
Liebe Lauties (das Wort ist wohl Trend), auch ich bräuchte Hilfe. Mache gerade ein Praktikum in einem kleinen Radiosender in München, wurde mit dem CD-Tip beauftragt, meine Wahl. Es ist ein kleiner Sender - ok, aber wer sagt, dass man die Sache nicht trotzdem gut machen will. Bitte, folgendes Review zur objektiven Beurteilung und konstruktiven Kritik:
"Now We Can See" – Ein latentes Gefühl des Aufbruchs, passt zum aktuellen gesellschaftlichen, subkulturellen Wesenszustand in mancherlei Gegenden in den USA (wohl allen voran auf dem Unicampus oder hinter dem stylischen Grau des aktuellen Macbooks), den der noch recht junge Regierungswechsel mit sich gebracht hat. Bei aller Euphorie und Heiterkeit ist jedoch ein Aspekt allseits inklusive: Der skeptisch-ironische Unterton, der miese Spielverderber in jedem von uns, der Zweifler, der dem ganzen Zirkus dann doch nicht seinen unabdingbaren Glauben schenken mag, und das Thema letztendlich mit einem einsichtigen "damn, maybe we just can't..." konnotiert.
So, oder eben so ähnlich, dürften wohl die gängigsten, spontanen Interpretationsversuche des Albumtitels "Now We Can See" lauten, den uns die Thermals diesen Monat kredenzt haben. "Absicht?", so stellt sich die Frage an das geistige und stimmliche Oberhaupt des sympathischen Dreiers aus Portland, Hutch Harris. "Nein.", meint dieser "aber es stimmt, der Wahlausgang rundet die Sache passend ab." Also, es geht doch. Es geht immer. Und es geht gut. Und es geht gut ab.
Nunja, zurück zum Wesentlichen, der Musik: Der Wiedererkennungswert der Thermals bleibt eine Bank, bereits nach wenigen Sekunden weiß selbst der Laie, dass Idefix Idefix, und nicht Rantanplan oder Struppi ist. Verwechslungen ausgeschlossen, das hier sind die Thermals. Viel zu paradox, wie monoton-dynamisch die Stücke von Bitdrummer (...) durchgeklopft werden, der sich Mitte letzten Jahres zu den Thermals gesellte, und diese Position nahezu übergangslos besetzt. Viel zu herzerwärmend schnörkellos, wie die wunderbare Kathy Foster die himmelhochjauchzenden Melodiebögen dezent, aber gekonnt auf den rechten Weg schickt, und leider viel zu selten ihr sympathisches Organ im Background erhebt. Und einfach nur viel zu gut, mit welcher Leidenschaft und Authentizität Hutch Harris mit Stimme und Saite, aus Kehle und Amp bellt, wütet, provoziert, lobpreist, schimpft, klagt und lehrt. Alchemie des Rock. Zusammen ergibt das jenen unvergleichlichen Brei aus unverfälschtem, simplen Sound, intelligenten Lyrics, und vor allem Melodie, Melodie, und Melodie. Also, um es auf den Punkt zu bringen: Genau das, wofür man die Thermals liebt.
Halt! Langsam. Denn: Seit ihrem Credo "The Body, The Blood, The Machine" hat sich eben doch etwas getan. Allen voran der Produzentenwechsel: Fast könnte man nach inzwischen drei Vorgängeralben und einer beachtlich gewachsenen Fangemeinde meinen, man hätte sich bei den Thermals mit dem Gedanken abgefunden, ein Album unter keinerlei Umständen anders zu produzieren als mit dem Fischer-Phone in der Besenkammer. Offensichtlich weit gefehlt, denn siehe da: Man nimmt deutlich Abstand vom eigens geprägten "NoFi"-Sound, die ganze Nummer gewinnt an hörbarer Qualität, Klangschärfe und akustischem Volumen. Einbußen? Hand aufs Herz, ein Stückchen Seele. Um nicht zu sagen, in etwa das Gefühl - um an dieser Stelle mal ganz sachlich/faktisch plausibel zu argumentieren - das der Stereotyp der thermal'schen Hörerschaft verspürt, wenn der alljährliche Wechsel seiner Chucks ansteht. Man freut sich glühend auf die Neuen, ihren frischen Look, voll Neugier, sehnsüchtiger Erwartung und Spannung packt man sie aus dem Karton, nimmt die frische Farbe in Augeschein, freut sich wie ein Schneiderlein. Und gleichzeitig bricht es einem das Herz, die alten, fußergonomisch perfekt ausgelatschten, zahlreiche physische und mentale Kerben und Flicken anhaftenden, treuen Treter nostalgiedurchtränkt an den gedanklichen Nagel hängen zu müssen.
Und, noch etwas. Da ist doch irgendwie noch etwas. Während man auf den Vorgängern noch mit Bedachtheit das Gaspedal bis zum Anschlag durchzudrücken gepflegte, bleibt "Now We Can See" unter dem Strich ein gutes Stück ruhiger und kompakter, kein einziger Song knackt Minutenmarke Vier. Allerdings, wer zum Teufel sagt bitteschön, dass man Hymnen über das Leben, über den Tod, über Menschen, über die Menschheit, über die umfassende Gesamtheit der Dinge nicht auf knappe dreißig Minuten voll rundem Plastik drucken kann, und dabei noch mit jeglicher erdenklicher entspannten Selbstverständlichkeit, als würde man über Waschpulver oder Dental-Hunderiegel singen? „When I Died“? „When we were Alive“? „ You Dissolve“? „How we Fade“? Eben, ätsch.
Hach ja... der Sound der Thermals. Dieses unheimlich Fidele, das doch irgendwie positiv betrübt klingt, wie bei einem Abschied von jemandem, den man gewiss wiedersehen wird, die ein oder andere Freudenträne gerne in Kauf nimmt. Anhand des golden scheinenden, hellen Lichts der Gloria des Augenblicks die Vergänglichkeit von Allem und Nichts zu erklären. Wenn sich melancholische Euphorie und euphorische Melancholie die Klinke in die Hand geben, und dabei ein magischer, subtiler Moment süßlich-herber Schönheit entsteht. Versteht mich nicht falsch, ich meine damit keinen transzendenten, abgrundtiefen Soul(s)trip irgendeiner Postrockband aus dem kanadischen Outback - Es handelt sich hier nachwievor um die fröhlichen, frischen drei Menschen aus Oregon. Mal heiß, mal kalt, so ist‘s halt im Leben. Man ist jederzeit thermalen Schwankungen ausgesetzt. Gott sei Dank, denn alles andere ist? Genau, langweilig.
Puh, das war knapp, liebe Thermals. Ich wollte schon ganz schlecht über euch schreiben. So, von wegen, ihr hättet euren Biss verloren, den Indiepunk, den ihr auf den ersten drei Alben so wundervoll von rumpeliger Adrenalinsuppe zu rauer Hochgefühlsmusik perfektioniert habt, verraten und verkauft …
Das Nachfolgealbum zu "The Body, The Blood, The Machine" erscheint voraussichtlich im April
Titel: Now We Can See
auf der offiziellen Seite (http://www.thethermals.com/) lässt sich bereits die erste Single anhören und herunterladen
hört sich bereits vielversprechend an, ich bin gespannt wie sich das Album auf voller Länge gestaltet und ob es an die großartigen Vorgänger anknüpfen kann
yeah...wieder eine band auf die ich nicht gewartet haben, nun aber mit freude vernommen wird
das wird mit sicherheit eines der sommeralben 09 (zumindest für mich ^^)
juuuuhuuu!
Seit heute voll streamable (yes anglizismen rocken!) auf der Myspace Seite.
also fester auf, sonne rein und mucke laut und raus...
habs noch nicht durch aber was bis jetzt lief war schon recht cool
toll toll toll!!!
@bettertomorrow (« das wird mit sicherheit eines der sommeralben 09 (zumindest für mich ^^) »):
||
-:bub::bub:-
||
/\
öhm ^^ i don't get it. also so ab zeile 2 ^^
mit den :bubs: wollte ich dir meine zustimmung verdeutlichen.
der rest war fürs auge
*klick*
ah jetzt... n bissel verschoben die gute. und n recht langen hals + kurze arme
Zustimmung ist super
dafür gibts bald auch wieder n musiktipp. (vielleicht ^^)
hihi.
Schon irgendjemand gehört, das Teil? Irgendwelche Veränderungen gegenüber "The Body The Blood The Machine"?
weniger.. knarzig?
zumindest "zugänglicher" wenn man so möchte.
leider geht der LoFi-Charakter ein wenig flöten und alles klingt im Gegensatz zu Fucking-A, More Parts und The Body... glatter.
Die Entwicklung konnte man allerdings auch im Vergleich der ersten drei Alben wahrnehmen.
Das Rad wurde hier nicht neu erfunden aber die Scheibe ist suverän und enttäuscht nicht. (zumindest mich nicht)
2-3 "Hits" hab ich für mich auch schon ausgemacht (We Were Sick) und so wird man sehen, wie sich die Scheibe über die nächsten Wochen entwickeln wird.
Hat momentan allerdings 'n schweres Los gezogen bei den ganzen anderen hochkarätigen Veröffentlichungen
fetzt wie immer, auf die thermals is verlass.
danke, weitermachen. hach, schön dass es bands gibt, die nix falsch machen
war fm4-album der woche, drum hab ich jetz auch alle songs mal gehört. typisch thermals halt. now we can see macht echt ordentlich laune....
komische review.
album sollte dennoch öfter gehört werden
Ich find die Review triffts ganz gut. Schönes rundes Sommeralbum. Gefällt.
Liebe Lauties (das Wort ist wohl Trend), auch ich bräuchte Hilfe. Mache gerade ein Praktikum in einem kleinen Radiosender in München, wurde mit dem CD-Tip beauftragt, meine Wahl. Es ist ein kleiner Sender - ok, aber wer sagt, dass man die Sache nicht trotzdem gut machen will. Bitte, folgendes Review zur objektiven Beurteilung und konstruktiven Kritik:
The Thermals - Now We Can See
"Now We Can See" – Ein latentes Gefühl des Aufbruchs, passt zum aktuellen gesellschaftlichen, subkulturellen Wesenszustand in mancherlei Gegenden in den USA (wohl allen voran auf dem Unicampus oder hinter dem stylischen Grau des aktuellen Macbooks), den der noch recht junge Regierungswechsel mit sich gebracht hat. Bei aller Euphorie und Heiterkeit ist jedoch ein Aspekt allseits inklusive:
Der skeptisch-ironische Unterton, der miese Spielverderber in jedem von uns, der Zweifler, der dem ganzen Zirkus dann doch nicht seinen unabdingbaren Glauben schenken mag, und das Thema letztendlich mit einem einsichtigen "damn, maybe we just can't..." konnotiert.
So, oder eben so ähnlich, dürften wohl die gängigsten, spontanen Interpretationsversuche des Albumtitels "Now We Can See" lauten, den uns die Thermals diesen Monat kredenzt haben. "Absicht?", so stellt sich die Frage an das geistige und stimmliche Oberhaupt des sympathischen Dreiers aus Portland, Hutch Harris. "Nein.", meint dieser "aber es stimmt, der Wahlausgang rundet die Sache passend ab." Also, es geht doch. Es geht immer. Und es geht gut. Und es geht gut ab.
Nunja, zurück zum Wesentlichen, der Musik: Der Wiedererkennungswert der Thermals bleibt eine Bank, bereits nach wenigen Sekunden weiß selbst der Laie, dass Idefix Idefix, und nicht Rantanplan oder Struppi ist. Verwechslungen ausgeschlossen, das hier sind die Thermals. Viel zu paradox, wie monoton-dynamisch die Stücke von Bitdrummer (...) durchgeklopft werden, der sich Mitte letzten Jahres zu den Thermals gesellte, und diese Position nahezu übergangslos besetzt. Viel zu herzerwärmend schnörkellos, wie die wunderbare Kathy Foster die himmelhochjauchzenden Melodiebögen dezent, aber gekonnt auf den rechten Weg schickt, und leider viel zu selten ihr sympathisches Organ im Background erhebt. Und einfach nur viel zu gut, mit welcher Leidenschaft und Authentizität Hutch Harris mit Stimme und Saite, aus Kehle und Amp bellt, wütet, provoziert, lobpreist, schimpft, klagt und lehrt. Alchemie des Rock. Zusammen ergibt das jenen unvergleichlichen Brei aus unverfälschtem, simplen Sound, intelligenten Lyrics, und vor allem Melodie, Melodie, und Melodie. Also, um es auf den Punkt zu bringen: Genau das, wofür man die Thermals liebt.
Halt! Langsam. Denn: Seit ihrem Credo "The Body, The Blood, The Machine" hat sich eben doch etwas getan. Allen voran der Produzentenwechsel: Fast könnte man nach inzwischen drei Vorgängeralben und einer beachtlich gewachsenen Fangemeinde meinen, man hätte sich bei den Thermals mit dem Gedanken abgefunden, ein Album unter keinerlei Umständen anders zu produzieren als mit dem Fischer-Phone in der Besenkammer. Offensichtlich weit gefehlt, denn siehe da: Man nimmt deutlich Abstand vom eigens geprägten "NoFi"-Sound, die ganze Nummer gewinnt an hörbarer Qualität, Klangschärfe und akustischem Volumen. Einbußen? Hand aufs Herz, ein Stückchen Seele. Um nicht zu sagen, in etwa das Gefühl - um an dieser Stelle mal ganz sachlich/faktisch plausibel zu argumentieren - das der Stereotyp der thermal'schen Hörerschaft verspürt,
wenn der alljährliche Wechsel seiner Chucks ansteht. Man freut sich glühend auf die Neuen, ihren frischen Look, voll Neugier, sehnsüchtiger Erwartung und Spannung packt man sie aus dem Karton, nimmt die frische Farbe in Augeschein, freut sich wie ein Schneiderlein. Und gleichzeitig bricht es einem das Herz, die alten, fußergonomisch perfekt ausgelatschten, zahlreiche physische und mentale Kerben und Flicken anhaftenden, treuen Treter nostalgiedurchtränkt an den gedanklichen Nagel hängen zu müssen.
Und, noch etwas. Da ist doch irgendwie noch etwas. Während man auf den Vorgängern noch mit Bedachtheit das Gaspedal bis zum Anschlag durchzudrücken gepflegte, bleibt "Now We Can See" unter dem Strich ein gutes Stück ruhiger und kompakter, kein einziger Song knackt Minutenmarke Vier. Allerdings, wer zum Teufel sagt bitteschön, dass man Hymnen über das Leben, über den Tod, über Menschen, über die Menschheit, über die umfassende Gesamtheit der Dinge nicht auf knappe dreißig Minuten voll rundem Plastik drucken kann, und dabei noch mit jeglicher erdenklicher entspannten Selbstverständlichkeit, als würde man über Waschpulver oder Dental-Hunderiegel singen? „When I Died“? „When we were Alive“? „ You Dissolve“? „How we Fade“? Eben, ätsch.
Hach ja... der Sound der Thermals. Dieses unheimlich Fidele, das doch irgendwie positiv betrübt klingt, wie bei einem Abschied von jemandem, den man gewiss wiedersehen wird, die ein oder andere Freudenträne gerne in Kauf nimmt. Anhand des golden scheinenden, hellen Lichts der Gloria des Augenblicks die Vergänglichkeit von Allem und Nichts zu erklären. Wenn sich melancholische Euphorie und euphorische Melancholie die Klinke in die Hand geben, und dabei ein magischer, subtiler Moment süßlich-herber Schönheit entsteht. Versteht mich nicht falsch, ich meine damit keinen transzendenten, abgrundtiefen Soul(s)trip irgendeiner Postrockband aus dem kanadischen Outback - Es handelt sich hier nachwievor um die fröhlichen, frischen drei Menschen aus Oregon. Mal heiß, mal kalt, so ist‘s halt im Leben. Man ist jederzeit thermalen Schwankungen ausgesetzt. Gott sei Dank, denn alles andere ist? Genau, langweilig.
Gefällt. Nur der "Soul(s)trip" funktioniert so natürlich nicht, wenn der Text im Radio vorgelesen werden soll.