laut.de-Kritik
Authentisch wie kaum ein anderer deutscher Musiker.
Review von Michael EdeleIst doch schön, wenn man seinen Tourabschluss in der Heimatstadt feiert. Dann kann man zwischenzeitlich mal kurz nach hause, die Unterhose wechseln und ganz relaxt die letzte Show angehen. Diesen Luxus leistet sich Daniel Wirtz am heutigen Abend und sieht sich mit einer ausverkauften Batschkapp für die Strapazen der Tour belohnt.
Es sind zwar eigentlich immer Subway To Sally, die ihre Fans mit "Hallo Freunde" begrüßen, aber man hat den Eindruck, als könnte Daniel heute Abend zumindest jeden zweiten genau so bezeichnen. Vor ihm nur freundlich lächelnde Gesichter, die sich alle auf die Show freuen.
Obwohl die Stimme das 36-jährigen schon deutlich rau ist, gibt es eine tolle Rockshow zu beklatschen. Vayden haben das Publikum bereits gut vorgewärmt, doch letztendlich sind alle nur wegen dem Mann mit der Baseballkappe vor Ort. Der steigt mit dem Titeltrack des letzten Albums sauber ein.
"Ihr müsst mehr saufen, dann wird der Sänger besser", ist er mit guten Ratschlägen zur Hand, doch dazu besteht gar keine Notwendigkeit. Zum einen, ist Daniel trotz der anstrengenden Tour nach wie vor gut bei Stimme. Zum anderen sind eh alle Anwesenden absolut textsicher und singen beinahe jede Zeile mit.
Konsequenterweise holt sich Wirtz auch mal einen Kollegen aus dem Publikum und singt mit ihm eine Nummer. Dass Basser Christian live die zweite Stimme übernimmt, spricht nur für die Klasse des Mannes.
Auch der Rest der Mannschaft um Daniel ist bestens aufgelegt. Gitarrist Kai und Drummer Fifa legen jede Menge Energie frei, die das Publikum dankbar aufnimmt und zurück gibt. Nach fast zwei Stunden gehen schließlich die Lichter an. Man sieht zwar jede Menge verschwitzte, dafür aber auch sehr glückliche Menschen.
Welche Hallengröße Daniel auf der nächsten Tour füllen wird, bleibt abzuwarten. Man darf sich aber sicher sein, dass er auch 2012 noch ein paar Runden drehen wird.
