laut.de empfiehlt
Jonathan Jeremiah
Seit 15 Jahren sorgt Jonathan Jeremiah verlässlich für einen spannenden und schönen Brückenschlag zwischen Opulenz und Intimität. Konkret lässt er uns im Herbst an seiner Trauer über seine jüngst verstorbene Hündin Lilly teilhaben. Ein schmerzlicher Verlust für den Musiker: "I miss you so // I look for you everywhere", seufzt er eingehüllt in warmen Northern-Soul.
Platte für Platte verdichtete der Londoner seinen Sound, indem er ihn mit immer mehr Instrumenten anreicherte. Das 2022 erschienene Album "Horsepower For The Streets" spielte Jonathan etwa mit 20 Mann in einer Kirche ein. Zuletzt entdeckte er etwa seine Liebe für das Vibraphon.
Auch der im November erscheinende Nachfolger "We Come Alive" knüpft an jene orchestrale Klangfarbe an. Live kommt er dementsprechend oft mit Streichern auf die Bühne. Dazu jammt Jonathan stets im eleganten Sakko.
Hört man aktuelle Songs, könnte man meinen, der Brite wäre ein 'Michael Kiwanuka in schnell'. Der Retrostyle lässt an Singer/Songwriter-Ikonen wie Bill Withers und Carole King denken. Gleichzeitig klingt Jeremiah aber erheblich optimistischer und sein Bariton-Timbre lässt an Scott Walker von den Walker Brothers denken. In den vergangenen Jahren baute er zudem subtil als Stilmittel das französische Chanson der Siebziger Jahre ein.
Jeremiah ist ein eher Spätberufener, fand er doch erst im Alter von 30 Jahren in die Musikbranche. Zuvor jobbte er als Wachmann. Dem nächtlichen Arbeiten blieb er insofern irgendwie treu. Live zieht er sein Publikum in Bann und versetzt es in eine andere Zeit, eine zeit, in der Musik noch analog und organisch war, frei von Oberdubs, Autotune und Playback. Tolle Abende stehen bevor! Support: Philippa Kinsky.
Noch keine Kommentare