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Frank Zappa - Sheik Yerbouti

Die Zeit ist ein garstiges Tier. Selbst vor Frank Zappa macht sie nicht Halt. Mehr und mehr gerät er in Vergessenheit. Der Mann, der früher mit heruntergelassenen Hosen auf einem Lokus thronend von jeder zweiten WG-Zimmertür grüßte, ist heute aus dem Alltag verschwunden. Über seinen Langrillen im Second-Hand-Schallplattenladen bildet sich langsam eine feine Schicht Staub. Die alten Herren haben längst die gesuchte Pressung. Das Jungvolk wurde nicht rechtzeitig an den Musiker herangeführt oder erschrickt vor der Flut seiner Werke. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wenn Neulinge doch einmal etwas von ihm kaufen, dann "Sheik Yerbouti". Dieses Album zählt zwar nicht unbedingt zu den besten Zappa-Werken, ist aber mit zwei Millionen Käufern sein erfolgreichstes. Schon 1979 dienten der Scheich Wackelarsch und "Bobby Brown (Goes Down)" für unzählige Fans des Genies zum Neueinstieg. Noch heute singen zahlreiche Menschen unbedarft den Text seines einzigen Single-Hits mit, und Amerikaner wundern sich, was da bei uns ohne Probleme und Zensur im Radio läuft. Zwar verfügt der Longplayer über einige Schwachstellen, aber auch über das brillante Highlight "Yo Mama". Wer von hier aus Lust hat, sich weiter mit Zappa zu beschäftigen, aber vor dem Backkatalog zurückschreckt, sollte zu "Over-Nite Sensation", "Apostrophe (')", "One Size Fits All" und unserem Meilenstein "Hot Rats" greifen.

Danach steht einem eine kunterbunte Welt offen. Weg mit dem Staub, lasst uns Zappa retten!

Frank Zappa - Sheik Yerbouti*

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