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Alice In Chains - "Dirt"

"Know me broken by my master." Eigentlich geht es in "Would?" um einen gebrochenen Kollegen (Andrew Wood) und dessen Meister (Heroin), die Zeile bringt den Vibe dieser unfassbaren Platte perfekt auf den Punkt. "Dirt" kickt dich über die Kante, umarmt dich während des freien Falls so feste, dass die Rippen krachen, und wenn du erst unten aufgeschlagen bist, machen Alice in Chains Mehl aus den Resten deiner geborstenen Knochen.

Wer alles, das Anfang der 90er aus Seattle kam, unter "Grunge" abheftet, macht es sich sehr leicht und übersieht möglicherweise, wie tief diese Combo seit jeher im Metal verhaftet ist. Layne Staley singt zudem, als wisse er bereits um das elende Ende, das ihm bevorsteht. Alles zersetzende Qual, drogeninduzierte Paranoia, klaustrophobische Hoffnungslosigkeit schreien aus seiner gemarterten Stimme. Rasender Zorn schlägt unvermittelt in lähmende, katatone Resignation um, und umgekehrt.

Zehn Jahre schaffte Staley nach diesem Album noch, ehe er sich - wie unpassend passend - ausgerechnet an Kurt Cobains achtem Todestag mit einem Speedball das Licht ausblies. Bis wieder einer kam, der ähnliche Stellen berührte, zogen viele Jahre ins Land, und auch der hat es nicht lange überlebt. "Am I wrong? Have I run too far to get home? Have I gone? Left you here alone?" Fragen, die wir leider allesamt mit Ja beantworten müssen.

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Alice In Chains - "Dirt"*

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