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Mudvayne - "Not Falling"

Mudvayne waren zu Beginn des Milleniums eine der Bands, der man am ehesten zurtrauen konnte, dass sie aus der Nu Metal-Schiene in den Mainstream vorstoßen. So richtig hat das nie geklappt. Die Kollegen von Linkin Park flogen mit Siebenmeilenstiefeln an ihnen vorüber, nach 2009 wurde es im Mudvayne-Camp still. Bei Knallern wie "Not Falling" ist es richtiggehend schade, dass ihnen der ganz große Durchbruch verwehrt blieb.

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1 Kommentar mit 7 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Mudvayne auf dem Weg in den Mainstream? Das hab ich ehrlich gesagt nie gesehen. Dafür war die Musik doch immer zu speziell. Und ein Track auf nem Saw Soundtrack macht halt noch keinen Mainstreamerfolg aus.

    • Vor 2 Jahren

      Als Mudvayne-Fan der ersten Stunden und Zeitzeuge, der damals live mitbekam, wie sich eben zur Jahrtausendwende plötzlich auch regelmäßig Bands wie Linkin Park, Korn, Limp Bizkit, SOAD etc. in den (deutschen) Top 10-(Alben)Charts wiederfanden hab ich das damals schon recht ähnlich beurteilt mit dem Weg Mudvaynes Richtung kommerziellem NuMetal-Mainstream.

      Fängt mE auch tatsächlich schon auf der "The End of All Things To Come" an, die war in Sachen Vertracktheit, Atmosphäre, Aggression in Produktion der erste Gang mit dem heißen Bügeleisen über die rohe, chaotische und ungezähmte Energie, die noch auf "L.D.50" in jeder Sekunde zu spüren ist. Zwar fanden sich auf dieser zweiten Platte noch häufiger und allen weiteren Mudvayne-Alben später auch immer wieder vereinzelt dieser Wahnsinn und das eher dem Prog- als dem typischen NuMetal nahe Songwriting (insbesondere der Drum- & Bass-Fraktion), aber "Not Falling" gab als erste Single der zweiten Mudvayne schon ziemlich eindeutig den Wunsch nach kommerzieller Reichweitensteigerung durch graduell steigende soziale Verträglichkeit (für damalige Chartverhältnisse) preis. Das wurde so auch relativ einhellig medial und von Fans rezipiert, manche kommentierten das wohlwollend, ich war schon damals eher ablehnend bzgl. dieser neuen "chartpoppigen" Stilelemente.

      Warum die (zumindest in Nordamerika) nie vergleichbar groß wurden wie bspw. Korn oder Limp Bizkit ist auch mir bis heute schleierhaft, an der musikalischen Entwicklung über die ersten drei Major-Alben kann es mE aber kaum bis gar nicht gelegen haben. Gitarrist und Sänger scheinen es durch "Hellyeah" ja wenigstens noch in Nordamerika in überlebensfähige Sphären geschafft zu haben. Evtl. lag es bei Mudvayne ja an einer "Try hard"-Wahrnehmung, die durch die Bemalung deit Anfangstagen al a "Slipknot-Klon!" befeuert worden sein könnte.

    • Vor 2 Jahren

      Den ersten Absatz kann ich auch genauso auf mich beziehen. Gerade deshalb wundere ich mich etwas über diese Einschätzung (von Laut.de).

      Als TEoaTtC erschien, war die große NuMetal Welle doch im Grunde schon fast wieder vorbei. Die hatte ja eher 1999-2001 mit Bands wie Korn, LB und LP ihren Höhepunkt.

      LP hatten ja auch nur ein wirklich hartes Album und wurden danach immer poppiger. Außerdem hatten die coole Visuals und nen Chester. So wie LB nen Fred Durst hat (ob man ihn nun mag oder nicht).
      Beide Bands haben ja auch gemein, dass die HipHop Elemente sehr groß waren. Das war bei Mudvayne ja nie der Fall.

      Für mich hat sich Mudvayne eher an den Metal-Mainstream „angebiedert“, damit man dann auch samstags an den Metalpartys stattfindet und auf den entsprechenden Sendern Airplay bekommt. Für den absoluten Mainstream fand ich nichtmal „Happy“ oder „Forget to remember“ geeignet genug.

      Selbst ne Band wie Slipknot war/ist zwar immer mega erfolgreich gewesen (im Rock/Metal), aber nie im gleichen Kontext, wie LB oder LP.

    • Vor 2 Jahren

      Da wären jetzt Zahlen (für dich zum raussuchen zu faul bin) spannend, aber ich würde mal behaupten, dass Slipknot zum einen im Zuge dieser NuMetal-/Crossover-Welle überhaupt erst so groß werden konnten wie sie heute sind (ohne diesem Stil wirklich zuzuordnen zu sein), zum anderen auf dem Brett dieser Welle international zu einer völlig neuen Dimension des "Geld verdienen mit sozial und kommerziell bis dahin eher unverträglicher Musik" surften und dadurch die Tore für den Metal und seinen späten kommerziellen Höhenrausch (Iron Maiden hören wurde auch erst so ab 2003 richtig cool und die Band zum internationalen Metal Icon über Szenegrenzen hinaus, als was sie heute gelten etc.) bis zum 1001. Nuclear Blast-Signing im Jinjer-Gewand von heute überhaupt erst aufgestoßen haben.

      Ich bin also schon der Meinung, dass Slipknot im gleichen Kontext wie LP, Korn und LB geboren sind und funktioniert haben, musikalisch vielleicht nicht immer so eindeutig dort verortet, aber insbesondere mit Blick auf die USA keineswegs weniger kommerziell erfolgreich als Bands wie Korn. Das Debüt von Slipknot kam in den USA 1999, Mudvaynes "L.D.50" 2000, Ende Oktober 2000 stieg Limp Bizkits "Chocolate Starfish..." in Deutschland auf Platz 1 der allgemeinen Albencharts von Media Control ein.

      Vielleicht lief das in deiner Sozialisation alles schärfer getrennt ab, aber ich komm vom Dorf, meine peer group war ein linksgrünversifftes Knäuel "alternativ lebender" Menschen aller anderen Dörfer in 30km Umkreis, deren Musikgeschmack so ziemlich jedes Genre und jede Entwicklung reflektierte, die bis zum großen NuMetal-Hype zu 98% beinahe vollkommen abseits der Charts in irgendwelchen Nischen stattfanden. Aus dem Umfeld, aus dem ich Slipknot empfohlen bekam, hatte ich zuvor auch schon Empfehlungen für SOAD, hed(PE), Incubus, aber eben auch Portishead, Björk, Massive Attack oder The Adolescents und Suicidal Tendencies bekommen...

    • Vor 2 Jahren

      *(für die ich zum raussuchen...

    • Vor 2 Jahren

      Absolut same here, was die musikalische Sozialisation angeht. Zwischen Metal und HipHop kam dann halt irgendwann noch der NuMetal dazu.

      Und ja, Slipknot ist eine absolut erfolgreiche Band, die auch wahrscheinlich nur SO groß werden konnte, weil andere Bands dazu den Grundpfeiler gelegt haben.

      Vielleicht nochmal zurück zu der ursprünglichen Aussage/These: Mainstream ist für mich etwas, das in Radio und TV stattfindet. Selbst Oma Hilde und Tante Erika haben sicher schonmal ein Lied von LB oder LP gehört, weil es irgendwo öffentlich gespielt wurde. Und den Status haben Slipknot und ganz besonders Mudvayne nicht. Die finden halt im (Nu)Metal Kosmos statt - sehr erfolgreich.

      Retrospektiv wurden damals im Underground und der LMH in Köln auf den Partys höchstens neuere Sachen von Mudvayne gespielt. Das wäre für mich der besagte „Metal Mainstream“, den die Band mit den neueren Sachen erreichen wollte und erreicht hat.

    • Vor 2 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 2 Jahren

      "Mainstream ist für mich etwas, das in Radio und TV stattfindet"

      Unterschrieben, wobei ich Oma Hilde und Tante Erika in 2022 schon auch entfernte Bekanntschaft mit dem Bandnamen Slipknot und ggf. gar einem Auszug aus deren Œuvre unterstellen möchte, dafür sind sie inzwischen mE zu weit über Genregrenzen des Metal / der extremeren Musik bekannt.

      Ich glaub aber trotzdem, dass Mudvayne es auf eine (damals mögliche) Chart- und Mainstreampräsenz über den NuMetal-Kosmos hinaus angelegt haben. Ich denke nämlich, dass nicht nur die Hip Hop-Elemente bei LP und Korn (da wohl am ehesten noch an den Drums des Gründungs-Drummers) für den kommerziellen Erfolg verantwortlich zeichnen, sondern mindestens genauso die melodischen Refrains. Hatte es an anderer Stelle neulich schon mal gesagt, dass z.B. auch Slipknot schon für "Wait & Bleed" als Single cleanen Backgroundgesang extra aufnahmen und die Alben-Growls fast vollständig dadurch ersetzten, mutmaßlich für erhöhte soziale Verträglichkeit und somit steigende kommerzielle Reichweite. Diese "harte Strophe / poppiger Refrain"-Formel war zu dem Zeitpunkt ja aus NuMetal hinlänglich als erfolgsversprechend bekannt und ich finde, dass sich dieser Wunsch nach mehr Erfolg bis über Genregrenzen hinaus auch im Songwriting von Mudvayne während der Nachfolgealben zu "L.D.50" immer deutlicher abzeichnet.

      So gesehen waren sie vielleicht auch einfach erst zu spät poppig genug, um mit ihrem NuMetal die Charts zu dominieren, und das Ding war bis auf die sehr wenigen Pop- oder Metalaushängeschild gewordenen Acts wie LP und Slipknot zum dritten Mudvayne-Album 2005 auch wirklich schon kommerziell zu durch, um nochmal auf einen Punkt aus deiner ersten Antwort zurück zu kommen.