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Wanda - "Bologna"

An Wanda scheiden sich die Geister: Die einen fanden den wenig virtuosen, dafür um so wehleidigeren Kneipen-Blues, in dem die Wiener Combo schier ersoff, zum Kotzen, die anderen genossen das Bad im Schnaps-gefluteten Jammertal.

Warum auch nicht? Zum Sterben mag der Weg irgendwann zurück nach Wien führen, erst einmal ist aber etwas anderes dran, und dafür gehts gen bella Italia: "Wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag: für Amore", so rät Sänger Marco Michael Wanda, zerfressen von Gelüsten nach seiner Cousine, und man reibt sich verwundert die Augen und fragt sich, wann man zuletzt wohl so explizite Inzest-Fantasien im Radio gehört hat.

Mit "Bologna" landeten Wanda den ersten (und im Grunde ihren einzigen richtigen) Überhit. Das zugehörige Album barg, genau wie die beiden nachfolgenden, mehr vom Gleichen, wenn auch mit weniger Ohrwurm-Potenzial. Ein Bruch erfolgte erst mit ihrem jüngsten Longplayer. "Ende Nie" kam zwar auch nicht überall gut an, zeigt aber dennoch, dass sich einiges getan hat. Klangen Wanda zuvor wie weinerliche Säufer, ist Songs wie "Bei Niemand Anders" inzwischen anzuhören, dass ihnen das Leben inzwischen wirklich mehrere harte Geraden verpasst hat.

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