Gut gemacht
Erfreulich dagegen: Cros neue Ära wird mit der Ignoranz gestraft, die sie irgendwie verdient. Nicht nur, weil er sich mit seinem wehleidigen "Ich bin reich und chille auf Bali, bemitleidet mich"-Gehabe sehr viel Sympathie verballert hat. Sondern auch deswegen, weil seine neue Musik einfach nicht sehr gut ist. Zwei neue Singles gibt es von ihm, einmal das Daft Punk-Wannabe "Superwoman" und einmal die Jakarta-Live Session von "Nice":
Wohlstands-Tourismus-Vibes zum Mitnehmen, bitte? Ach, eigentlich sollte man es ja wertschätzen, wenn Rapper wie er sich an neuen musikalischen Ideen versuchen und sich an Genres wie Indie oder Disco herantasten. Ich wünschte nur, Cro würde nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes wählen. Die Produktion beider Songs schwelgt in maximaler Genre-Weißbrot-Manier und hofft, dass deren Gefälligkeit über die Austauschbarkeit der Kompositionen hinwegtäuscht. Dazu Texte von der Cro-Stange, fertig ist etwas auf Kreisliga-Niveau für die jeweiligen Szenen. Aber weil er aus anderen Genres extrem medioker abpaust und es dann nach Deutschrap trägt, soll es auf einmal große Kunst sein? Da bin ich einmal echt froh, dass dieser Hype nicht aufgekommen ist.
2 Kommentare
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Cro ist für die Corona-Krise, was Thomas Mann für den zweiten Weltkrieg gewesen ist.