Unterrollt
Die Meldung bedeutete natürlich auch einmal mehr die Aufarbeitung von deutschem Rap in den klassischen Nachrichten-Portalen, und als der digitale Masochist, der ich bin, habe ich mich einmal wieder mit angemessener Schutzkleidung in die Facebook-Kommentarbereiche hinabgewagt und bringe reiche Beute:
Eine Sache, die sich mir wirklich nie erschließen wird: Damit angeben, etwas nicht zu kennen. Wenn Leute ihren Geschmack für den allergeilsten halten und alles andere für hohles Gejaule, dann find ich das zwar immer noch borniert oder so, aber immerhin verstehe ich irgendwo die Logik dahinter. Aber wie kann man Sachen dafür kritisieren, dass man sie nicht gehört hat?
"Mein Geschmack ist so exzellent, ich muss nicht mal wissen, was es ist, um es scheiße zu finden." Und das ist keine komische Nischenmeinung, das ist gefühlt der Deutschen liebster Sport: sich darüber freuen, wie vielen Themen man so ignorant gegenüberstehen kann.
4 Kommentare mit 2 Antworten
… Aber wie kann man Sachen dafür kritisieren, dass man sie nicht gehört hat? …
Das ist lustig auf einer Seite in deren Kommentarspalten „ungehört 1/5“ ein kleiner Klassiker ist.
Die Kids würden sagen: „Ja, ist halt Facebook. Voll mit Boomern, die keine Ahnung haben.“
Jeude Facebook oder meinst du das normale Facebook, das jeder kennt?
beide ^-^
Interessant, wie sie einfach vergessen haben, was der öffentliche Querschnitt damals über sämtliche härtere Rockmusik zu sagen hatte. Das klang nämlich so ähnlich.
Aber ja, wenn Iron Maiden ihr 55. Album raushauen und man sich in 3 Jahren auf die 25th Anniversary Box von Nevermind freuen kann, während die neueren Bands der eigenen Szene nur dann hoch kommen, wenn sie ein Zitat sind, dann ist das schon ein Leben, oder? Irgendwann muss man akzeptieren, dass die eigene Musik keine Relevanz mehr besitzt und die jungen Leute sich nicht mehr mit den eigenen Stars identifizieren können, weil zu alt usw.
"Blablabla.... alles richtig gemacht" ist sicher auch Made in Germany. Ich kann die Kartoffel schmecken.