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Hip zu dem Hop

Im Hype-Train, den der Rapper Big N gerade mit Vollgas durchs Internet jagt, würde ich allerdings gerne die Notbremse ziehen. Vergangene Woche sorgte sein Auftritt in der (voraussichtlich) finalen Staffel von DSDS für Furore. Ein Rapper bei einer Casting-Show, das kann ja was werden, höhö. Man hörte Dieter Bohlen gefühlt schon seine Mobbing-Messer wetzen, nur um wenig später zuzusehen, wie der Mann mit seinem Song "Let's Bounce" die komplette Jury für sich gewann.

Mit Leony, Pietro Lombardi, Katja Krasavice und dem menschgewordenen Camp David-Hemd in der Jury musste sich Big N allerdings auch vor dem obersten Gerichtshof der deutschen Hip Hop-Kompetenz behaupten. Bohlen hört aus dem Song den 'Kommerz' raus, Pietro findet cool, wie er das Wort 'bounce' betont, und Katha lobt ihn für seine Atemtechnik, als Doubletime-Spitterin wisse sie schließlich, wovon sie rede.

Ich will Big N nicht zu nahe treten. Offensichtlich hat er viel Liebe für Musik und Hip Hop übrig, und ich fand seinen Auftritt ja auch ganz süß, aber, Hand aufs Herz: Auf den meisten Schulhöfen dieser Nation findet man bessere Rapper. Hinzu kommt, dass einem die Reaktionen im Internet das Gefühl geben, hier sei gerade mindestens der deutsche Kendrick aufgetreten. Dieses einstimmige Abfeiern der Generation 'echter Hip Hop', sobald jemand auch nur das Wort 'real' in den Mund nimmt , finde ich fast noch peinlicher als das Format, in dem der Mann auftrat. Ich gönne ihm seine fünf Minuten, aber jetzt können wir auch bitte alle wieder zur geregelten Tagesordnung zurückkehren und weiter so tun, als existiere diese Show nicht länger.

Wobei ... Ultra Raphi müssen wir - aus Gründen - schon noch ein bisschen im Auge behalten:

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