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"Aufstehen, Alphas!"

Bester Kommentar zum Thema, bei Graphizzle Novizzle gelesen: "In der nächsten Deluxe Box wird es ein 1 aufgeblasenes Ego geben." Doch damit ist zum Thema Kollegah noch lange nicht alles gesagt. Wolfgang M. Schmitt hat sich ebenfalls ein paar elaborierte Gedanken gemacht:

Schön, dass Herr Schmitt noch einmal auf den Sexismus in Kollegahs Alphamännchenkonzept hinweist. Das halte ich nämlich immer noch für den allerproblematischsten Punkt. Zina Luckow hat anhand noch ein paar anderer ärgerlicher Beispiele darüber nachgegrübelt, ob und, wenn ja, wie sich Rap und Frauenfeindlichkeit gegenseitig befeuern. Mit lesenswertem Ergebnis, zu finden bei ALL GOOD.

"Wir sind alle dafür verantwortlich, gesellschaftliche Verhältnisse aufzubrechen und Machtunterschiede anzuprangern, ob zwischen Frauen und Männern, Armen und Reichen oder Schwarzen und Weißen. Die Grenzen in einer Gesellschaft sind nicht immer so klar, wie hier plakativ dargestellt, aber Fakt ist: Frauen bringt es zum Beispiel gar nichts, wenn Männer sich hinter der künstlerischen Freiheit verstecken oder ihre Texte durch eine Kunstfigur verteidigen. Denn der alltägliche Struggle der Betroffenen ist real! Es handelt sich bei Gewalterfahrungen nicht um Einzelschicksale. Menschen, auch Künstler, sollte den eigenen Beitrag zu Herabwürdigungen und Ausschluss bestimmter Gruppen hinterfragen. Sie finden vielleicht sogar Möglichkeiten dem entgegenzuwirken. Die ersten Schritte wären: eigene Handlungen und Aussagen überdenken, dominantes Verhalten erkennen und laut kritisieren. Wer wäre da ein besseres Sprachrohr, um Denkprozesse anzustoßen, als die Kreativen auf den Bühnen dieses Landes?!"

So schauts aus.

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2 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 5 Jahren

    Könnte es vielleicht auch einfach sein dass dieses überzogene, stereotype und patricharlische Rollenbild deswegen bei den jugendlichen Hörern so populär ist, weil sie es - genauso wie die glorifizierung von Kriminalität und Gewalt - aus ihrem Alltag nicht kennen?
    Es gibt sicherlich noch viel Diskriminierung, aber die breite Mitte der Gesellschaft hat doch, unabhängig von sozialen Schichten - ein sehr gleichberechtigtes Verständnis von Mann und Frau.
    Denn wenn wir auf Deutschland gucken, ist der letzte große Skandal, doch der verbale Ausrutscher vom Brüderle gewesen, oder habe ich da irgendwie was verpasst?

    • Vor 5 Jahren

      Würde dir grundsätzlich schon zustimmen.
      Aber für den wahren Idealisten ist es wahrscheinlich so, dass man erst zufrieden sein sollte, wenn Gleichberechtigung (egal in welchem Bereich) zu 100% erreicht ist. Solange das nicht der Fall ist, lohnt es sich dafür zu kämpfen.

    • Vor 5 Jahren

      Das wird es wohl sein, und der wahre Idealist verliert ja auch ein großes Stück seines Lebensinhalt, wenn er sich eingesteht, das der aktuelle Status Quo, doch näher an seiner gewünschten Utopie ist, als er wahrhaben möchte. Aber selbst unter den Muslimen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, haben alle sehr egälitare Rollenbilder.
      Klar gibt es hier und da mal den verschrobenen Cousin, der seine Cousine aus Mardin heiratet, und dem Ideal seiner Großeltern nacheifert, aber das ist eher die Ausnahme.

  • Vor 5 Jahren

    Das ist doch der Filmanalyse-Typ! Fand seine Kritik zu Jupiter Ascending ganz witzig :D

    https://www.youtube.com/watch?v=U_Zsupi7CuQ