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Flizzy Freud

Musikalisch ist das Ganze wesentlich schneller abgehandelt, weil Fler dem zumindest stark gerappten ersten musikalischen Stein von PA Sports inhaltlich wirklich absolut nichts entgegenzusetzen hat. Das klingt ein wenig nach einem bloßgestellten kleinen Kind, das seine Scham mit dicken Oberarmen und Schlägen unter die Gürtellinie zu überspielen versucht.

Ich finde es bei Fler immer wieder sehr spannend zu sehen, wie der Mann andere Menschen beleidigt. All seine Disses fallen eigentlich nur in zwei Kategorien. Frauen, egal ob weibliche Rapper, Freundinnen oder Mütter, wirft er vor, Huren zu sein, und Männer sind entweder schwul oder werden emaskuliert. So oder so bezieht sich locker die Hälfte all seiner Beleidigungen auf fremde Geschlechtsteile. "PA Sports hat nen Mikropenis", "Animus ist impotent", "So ne Bitch wie Juju nie in meinem Leben gefickt". "Deine Mutter träumt von dicken Schwänzen", "Kianush träumt von dicken Schwänzen"", alle träumen von dicken Schwänzen, wenn es nach Fler geht. (Savas Voice: Aber wo is' jetzt der Diss, ich peils nicht mal).

Ich höre wirkliche viele Musik, die davon handelt, wie Männer Sex mit anderen Männern haben, aber so gut wie niemand besingt das männliche Geschlechtsteil mit solch barbarischer Intensität wie der Flizzmeister. Für ihn steht der Penis so synonym für Maskulinität, man könnte wirklich meinen, der Mann zieht seinen Lörres noch mal kurz über den Schleifstein, bevor er mit jemandem ins Bett steigt - pardon, in den Krieg zieht.

Der Song hat mich wieder einmal an die Schnapsidee denken lassen, Flers fast schon klinisches Verhältnis zu seiner Sexualität anhand seiner Songtexte zu analysieren, die Yannik und ich vor Ewigkeiten mal hatten. Ich bin mir nach wie vor sicher, dass da bahnbrechende Einsichten zu holen sind. Andererseits setzt mir das unweigerlich auch Bilder in den Kopf, die ich wahrscheinlich nie wieder loswerde. Moving on.

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