Doubletime: Kollegah sammelt Karma-Punkte

Tapedigger Mane

Bevor wir in den amerikanischen Markt übersegeln, möchte ich noch einen kurzen Shoutout an Skinny Finsta geben, der steht ja ohnehin mit einem Bein in Memphis. Ich hab' ja eh eine gewisse Grundsympathie für den deutschen King Of The South, weil er bei mir aus dem Nachbardorf kommt. Seine neue Single "Aurora", die mit ihrem "Ginseng Strip"-Sample eher in Richtung des hohen Nordens schielt, beweist allerdings auch ohne Ortsbezug, dass der Mann nach wie vor einer der spannendsten Rapper im Untergrund ist.

Vor allem weil kaum ein deutscher Rapper so viel Wissen über und Liebe für das Genre mitbringt wie der Badenser. Neben seiner Rapkarriere sammelt Finsta leidenschaftlich alte Tapes aus der Gründerzeit des amerikanischen Dirty South. Jüngst durfte er im Rahmen einer "arte Tracks"-Doku etwas Licht in die Hintergründe dieses makabren Subgenres bringen und seine umfangreiche Raritäten-Sammlung zur Schau stellen.

Seine Verknüpfung in die Szene sorgt dafür, dass Finsta wahrscheinlich in Memphis bekannter ist als hierzulande. Der interviewte Memphis-OG DJ Zirk spricht in höchsten Tönen über den Rapper und Sammler: "Er repräsentiert Memphis und hat Memphis in eine ganz andere Welt gebracht. Skinny Finsta ist einer der krassesten Künstler, die ich kenne." Ein viel größerer Ritterschlag kann einem als Fan dieser Musik wohl kaum zuteil werden.