Seite 12 von 23

Hass, Hass, Hass

Und wenn wir schon ordentlich am Haten sind: Diese neue Cro-Single ist scheiße. Ich hab' auch keinen Bock mehr, so zu tun, als wäre dieser Album-Rollout kein kompletter Käse.

Verschont mich mit diesem wohlstandsverwarlosten Stuttgarter Yuppie, der von Mali aus so tut, als könne er mit den Problemen normaler Leute relaten, und der dann Plattitüden über den abstraktesten Weltschmerz der Welt aneinanderreiht: "Hunderttausend Likes, doch ich fühl' mich allein." "Ich liebe es, zu lieben, und ich hasse es, zu hassen / Von Geld hab' ich genug, lass' uns alles verprassen / Die meisten haben Angst vor der Angst, ist 'n Tanz auf Distanz." Ich breche. Und dann noch dieser Ton, in dem er vorträgt, irgendwo zwischen Fußballprofi bei der Dankesrede und Jugendpastor in Yeezy-Sneakern.

Die Fans fachsimpeln darüber, wie schön der Gospel-Vibe doch sei und dass das auch gut auf ein Projekt von Chance und Kanye gepasst hätte. Aber selbst die beschissensten Gospel-Momente von Kanye sind noch drei Lichtjahre interessanter als dieser Schlotz, und sich an "The Big Day" von Chance The Rapper zu orientieren klingt nicht nach dem vielversprechendsten musikalischen Erguss. Tatsächlich wirkt "Hoch" wie die noch lahmere Version hiervon:

Das ist schon universell als eines der lahmsten und zahnlosesten Stücke Mainstream-Rap-Fluff verschrien und, meine Fresse, gegen diesen Cro-Track klingt es wie N.W.A. Aber gegen diesen Cro-Song sieht auch ein Gucci-Parfüm-Imagefilm aus wie das kommunistische Manifest. Da soll er wieder zweitklassigen Indie machen, wenn das seine Rap-Rückkehr ist.

Seite 12 von 23

Weiterlesen

1 Kommentar mit 4 Antworten