Chakuza - "Winterschlaf"
Zehn Jahre liegt die Veröffentlichung von "Blackout" mittlerweile zurück. Nun soll die Kollabo von Chakuza und Bizzy Montana eine Nachfolger erhalten, wie Chakuza im Interview mit rap.de verriet. Bevor sich der Österreicher aber wieder dem Straßenrap widmet, erscheint am 10. Juni erst einmal sein neues Solo-Album "Noah". Die neue Single "Winterschlaf" lässt, ebenso wie die erste Auskopplung "Wien", erahnen, dass ich die Platte stark am Sound des Vorgängers "Exit" orientiert. Live-Band und Gesang inklusive.
8 Kommentare mit 24 Antworten
Uff. Früher hab ich mir das oft gewünscht. Blackout bleibt mein Lieblingskollabo-Album. Inzwischen sehe ich einen zweiten Teil aber kritisch. Bizzy's Sachen bei FVN sind genauso belanglos wie FVN selbst und wirken nur wie Versuche, an den alten EGJ-Sound anzuknüpfen. Und Chakuza sieht sich inzwischen als wer weiß wie tollen Künstler, der lieber Einstündige Einschlafhilfen veröffentlicht, als Alben.
Kann man so sehen, ja
Die 2006er egj-Zeit hatte im Nachhinein betrachtet etwas magisches und so mancher agierte über seinen Möglichkeiten
Bizzy war für mich ja schon immer der Inbegriff von Langeweile. Da ist nicht eine Line kleben geblieben. Und Chakuza, den ich mir zumindest ab und an geben konnte, hat ja bei "Zodiak" nicht unlängst gezeigt, dass er die härtere Gangart nicht (mehr) drauf hat. Kann also was werden.
Ein "nicht" weg, bitte.
Fast so traurig wie Baba Saad, dieser Chakuza.
Bushido fickt echt Leben.
Ja der böse Anis zerstört Karrieren wie kein zweiter
Saad hätte sicher schon nen Grammy intus
Zumindest wäre uns musikalisch einiges erspart geblieben und er hätte sein Antipasti-Business vielleicht schon auf das nächste Level gehoben.
Saads Erstling fand ich damals wirklich dope, genau so wie (das erste) CCN2. Alles, was danach kam, hat mich aber nicht wirklich interessiert. Nyze konnte ich mir auch immer ganz gut geben. Aber für die ganze restliche damalige Truppe um Chakuza, Bizzy, D-Bo, Kay One und wie sie alle hießen, hatte ich immer nur ein Gähnen übrig. Das "Highlight" der magischen Ära war ja damals das Signing von Tarééc, erinnert sich noch jemand?
Tarééc und Bisou - zwei Signings über die nicht umsonst ein Mantel des Schweigens verhangen wurde.
Was ist eigentlich aus Illan, Screwaholic, Decay und co geworden?
Nicht zu vergessen Bahar mit dem behaarten Rücken
Bahar sie musste gehen, sie hatte Haare auf dem Rücken, ja die Wahrheit die tut weh :'(
Die hat hinterher ja noch mit Taichi was gemacht. Von Billy13 hab ich bis auf den Skit bei DLDF gar nichts mehr gehört.
Längst vergangene Zeiten, gerade 10 Jahre her und man lugt mit dem verklärten Auge eines desillusionierten Hörers gen Nostalgie
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Sehr traurig, Chakuza hab ich als junger Spast noch irgendwelchen Eulen auf Mixtapes zwischen ruhige Sachen und Musik zum Rummachen gebrannt weil ich ihn bei EGJ so gut fand :-/ Früher war er einfach ein Typ, der was sagen wollte und konnte, der es verstand Worte und Musik so zu nutzen, dass daraus für uns Lausebengel so etwas wie Kunst wurde. Leichte Deplatzierung bei EGJ zur Tugend gemacht, was er im Nachhinein nie verstanden hat, wie sich in dümmlichen "ich mach keine scheiß-Gangster-Musik-mehr"-Kommentaren zeigte. Und jetzt? Ist er kein Typ mehr der was sagen möchte, sondern denkt, dass er "Künstler" ist und also Kunst fabriziert, sein Beruf, dabei ist es inkonsequent depressives Altweibergewäsch auf energieloser Musik. Mittlerweile kein Künstler mehr sondern ein "Künstlerischer Mensch" nach Heinrich Böll/Hans Schnier, ähnlich Raf Camora. PS: Billy13 war auch auf nem Track von Farid und Kolle, D-Bo hat zeitlebens nie ein gutes Album (kaum überhaupt nen guten Track) fabriziert. Von EGJ zur Hochphase zu EGJ mit Kay, Ek, Summer, Tareec und diesem ganzen Schmutz war es leider nur ein schmaler Grat, im großen Paket dann weniger als die Summe seiner Teile. Bizzy fährt immer mal wieder noch die alte EGJ-Schiene, letztes Album fand ich ganz gut, vielleicht kann er hier Chaschmusa mal nen Arschtritt verpassen, dazu DJ Stickle und n bisschen Tiefsinn auf hochgepitchten Samples, paar Reunion-Features und ab geht die Post
Ah, und als ich mir igendein Album von ihm kaufte und dann bemerkte, dass er auf dem Cover die gleiche hässliche C&A-Lederjacke (100Euro) wie ich trug kam ich mir schon cool vor, muss noch in irgendnem Keller verstaut sein.
Seelenblut und Sans Souci waren durchweg hochwertige Alben, danach folgte aber ein schleichend beispielloser Absturz
Puhhh, na durchweg hochwertig wäre mir too much, aber genauer betrachtet stimmt, dass sie einige Höhepunkte hatten. Jedoch haben seine lyrischen und raptechnischen Limitationen dafür gesorgt, dass er seinen Versprechungen ("Seelenblut", entsprechende Tracktitel) und meinen Ansprüchen nie gerecht werden konnte. Über seine Representer und Elektrosachen legen wir mal den Mantel des Schweigens.
Aber den heiligen Xatar-Mantel! Ich empfand Seelenblut als stimmungsvoll produziertes und textlich sehr harmonisches Werk, das sicherlich ab und an recht dick aufgetragen hat, aber die durchgängig schwermütige Atmosphäre des vom Verbrechen nur sekundär umgebenen nachdenklichen Protagonisten in tristen berliner Betonwelten gut widergespiegelt hat
Der Nachfolger schlug zuversichtlichere Töne an und funktionierte als erhellender, doch mahnender Gegenpart
Wenn man die Hälfte der Tracks weggeworfen hätte, würde ich dir uneingeschränkt zustimmen, aber wir wollen nicht vergessen, dass beide Alben über 20 Tracks hatten. Und da war viel "Deutscher Hip Hop hörst du mich, ich bin D-Bo Deutscha Playa und scheiß auf dich" blabla bei, dazu so Macho/Opfer/Keck/Schwul/deine Schwester bläst bla-Sprüche oder sexy Tracks (Du kannst alles), die bei ihm oft einfach nicht gut funktioniert haben. Ebenso Stilbrüche, wenn Tracks inhaltlich gut gedacht aber sprachlich nicht gut umgesetzt wurden ("Gefühlsleer": "Einerseits bin ich sehr arrogant und fühl mich cool, doch and'rerseits wenn ich mich umseh ist doch alles ziemlich schwul"). Musikalisch aber zweifellos gute Atmosphäre, auf Albumlänge viel mehr noch als die sprachliche. Wenn er diese selbst auch umzusetzen vermochte ("Beschütz mich", "Brief") auf jeden Fall sehr stark, aber insgesamt für mich zu selten.
Nachdem ich mich aber gerade mal wieder reingehört habe muss ich entgegen erster Äußerungen sagen, dass ich sie im Nachhinein doch schlechter in Erinnerung hatte als sie insgesamt waren, falls ich mir mal ne nette EGJ-Playlist mache gehören paar Dinger davon auf jeden Fall rein. Gerade gelacht, als "Robin Hood Gang" kam, das haben ich und ein befreundeter Türke damals scherzhaft gesagt, wenn wir in dem kleinen Scheißladen unserer Heimatstadt am Wochenende den Leuten heimlich Mischen vom 10er-Tablett geklaut haben
Ich befürchte, so wie die beiden sich entwickelt haben wird nur Bizzy mit vernünftigen Texten kommen.
Bizzy fröhnt eben weiterhin dem Wasser des Lebens während Chakuza seine Läuterung zumindest textlich allzusehr auslebt
Ach herrlich..egi-Nostalgia discussions
So etwas fehlt mir hier
Danke an fister, den fremden und auch an den unbeugsamen icy
Hab Grade Bock auf nerdig-beissenden austausch
Bin ja sehr überrascht, wie viel einige von euch mit dem EGJ-Sound der Beatlefield-Ära verbinden. Liegt aber auch daran, dass das nie wirklich mein Fall war, was aber hauptsächlich an den für mich zumeist druck- und freudlosen Akteuren lag, nicht etwa an den zumeist hübschen, wenn auch etwas glatten Instrumentals. "Meine" EGJ-Zeit endete aber auch mehr oder weniger mit dem Abgang vom aufstrebenden Hengzt, dem damals unfassbar guten Ilan, dem unvergleichlichen Gino Cazino und dem nicht weniger unersetzlichen Kors. Danach habe ich dann lieber etwas humorlastigeren Kram von Kolle, Snaga & Pillath, Tone oder Diverses von GD gehört und bin eigentlich auch erst wieder ab "NWA" und "Sonny Black" am Stiso gewesen.
Das "Intro" oben war mir aber sogar noch irgendwie im Ohr. Woher war das Sample noch gleich?
EGJ verbinde ich auch mit viel Nostalgie. In den Pausen mit Kollegen sich gegenseitig die Lines zuwerfen, sich auf die neuesten Sachen freuen und co. Deo Volente, Seelenblut, Blackout und Vendetta konnte ich auswendig.
Das Sample war aus dem Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu". Den hatten wir irgendwann mal im Französischunterricht geschaut. Das einzige, was ich davon noch weiß, war wie ich mich gefreut hatte als der Chor dann losging.
Same here Reko
Jedes Wort