How much is the Wasauchimmeresist?
Vom Newcomer kommen wir zu einem ganz alten Hasen im Deutschrapzirkus - und zu Mysterium Nummer drei für heute: zu Kool Savas und seinem Einstieg ins NFT-Business. Nö, keine Sorge. Ich versuche heute nicht schon wieder zu ergründen, was es damit auf sich haben könnte. Wenn daran schon dieser Yannik™ scheitert, brauch' ich gar nicht weiter versuchen, das zu verstehen. Ich vermelde stattdessen einfach kommentarlos, aber pflichtschuldig, dass, was immer es ist, was Savas da verhökert hat, jemandem 30.000 Euro wert gewesen ist:
(So gesehen in Savas' Insta-Story, festgehalten von den Kolleg*innen von Raptastisch, danke.)
1 Kommentar mit 6 Antworten
Das ist doch echt nicht so schwer zu verstehen?! Wo hakt es denn jetzt noch? NFTs sind wie Besitzurkunden für Sterne,Mondgrundstücke oder Tulpenzwiebeln. Oder wie alte Briefmarken. Nutzlos, aber manche Menschen sind bereit dafür Geld zu bezahlen.
Mein lieber Capsi, an dieser Stelle muss ich jetzt doch einmal ein wenig mit dir meckern. Du behauptest NFTs seien nicht schwer zu verstehen, lieferst als "Erklärung" aber auch nur Analogien und Vergleiche. Wenn ich jemandem erzähle, Klimawandel sei, als würde man in seinem Zimmer die Heizung aufdrehen - nur für den ganzen Planeten, hat hen dann Klimawandel "verstanden"? Wohl kaum.
Analog wird den meisten Menschen wahrscheinlich inzwischen bewusst sein, dass NFTs so etwas wie digitale Besitzurkunden sind, aber sie sind dann vielleicht auch schlau genug, zu erkennen, dass sich dieser Vergleich nicht widerspruchsfrei auflösen lässt, da NFTs zum Beispiel einmalig sein sollen, eine digitalisierte Urkunde, als pdf meinetwegen, sich aber beliebig kopieren lässt.
Wenn sich Menschen also nicht mit einfachen Analogien zufriedengeben, dann sollte man das vielleicht nicht als mangelndes Verständnisvermögen hinstellen, sondern vielleicht eher als Zeichen dafür, dass sie sich mit einfachen "Friss oder stirb"-Definitionserklärungen innerlich nicht ganz zufrieden geben können. Und das ist dann doch eigentlich eine sehr positive Sache.
Und der technische/theoretische Unterbau, der ein NFT dann tatsächlich zu einem NFT macht, ist ja beileibe nicht trivial, auch wenn das für jemanden wie dich, der abstrakte Datentypen und -strukturen zum Frühstück verspeist, mitunter so erscheinen mag.
Nun, dann lass es mich etwas ausführlicher versuchen:
Da es bei NFTs um Kunst geht, betrachten wir einmal ein Kunstwerk irl, und zwar ganz klassisch ein Gemälde. 'A bold bluff' von C.M. Coolidge. Das existiert nur einmal und ist damit nicht austauschbar, also non fungible. Wenn ich das kaufe, dann gehört es mir, ich besitze es, ich kann es ausstellen, verbrennen, übermalen, weiterverkaufen. Das Motiv selbst ist aber als Fotokopie und digitalisiert getrennt davon, jeder mit Internetzugang kann es sich anschauen (https://www.dogsplayingpoker.org/gallery/c…), da digitale Daten verlustfrei und fast ohne Einschränkungen repliziert werden können. Die digitale Kopie des Bildes ist austauschbar, fungible, ich kann eine Kopie von dem Bild auf dem Server machen und davon eine Kopie auf meinem PC und davon eine Kopie auf mein Handy und davon eine Kopie auf meine Waschmaschine, und diese könnte ich gegen die Version auf dem Server austauschen, ohne dass jemand den Unterschied feststellen könnte.
Wenn jetzt ein Kunstwerk zu Beginn schon digital war, dann war es zum Zeitpunkt der Erschaffung schon fungible, also austauschbar gegen seine Kopie. Jack Dorseys erster Twitter-Tweet ist nur eine Menge von Einsen und Nullen, die exakt kopiert werden kann, und die sich jeder auf Twitter anschauen kann. Trotzdem hat jemand 2,9 Millionen US-Dollar dafür bezahlt, den NFT davon zu besitzen. N und F stehen für Non Fungible, also das, was ein Kunstwerk in der echten Welt ist und digitale Daten eigentlich nicht sind, und das T steht für Token. Token im Sinne von Wertmarke, Jeton, Beweis... Und das ist es auch. Es sind Metadaten, also Informationen über Käufer, Verkäufer, Objekt, wie eine Besitzurkunde. Nur das diese unveränderlich gespeichert wird, und zwar in der von Cryptowährungen bekannten blockchain. Dazu später mehr. Aber der Token an sich ist nicht einmalig in dem Sinne, dass er nicht kopierbar wäre, im Gegenteil, er ist kopierbar. Nur ist es nicht möglich den Token in der Blockchain zu ändern. Darum ist das mit der Besitzurkunde eines Marsgrundstücks als Analogie für ein NFT auch so viel besser als das mit dem beheizten Raum für den Klimawandel, weil es halt im Grunde nur das ist. Eine Besitzurkunde kannst du genauso kopieren wie ein NFT, aber auch nicht ändern, denn der Notar hat eine Kopie vom Original, und Käufer und Verkäufer auch. Beim NFT hat jeder Zugriff auf die Kopie.
Nun, Blockchain. Das kann ich nicht so einfach erklären, aber ich weiß, wer es hinreichend gut kann:
https://www.youtube.com/watch?v=bBC-nXj3Ng4
In diesem Video von 3blue1brown, einer meiner Lieblingsyoutuber, wird erklärt wie Bitcoin funktioniert. NFTs werden quasi genauso auf der Blockchain gespeichert wie Bitcointransaktionen. Wichtig noch zu erwähnen, dass bei der Speicherung einerseits diese Metadaten in einer Blockchain gespeichert werden und das digitale Gut selbst oft im IPFS-Protokol, was quasi eine riesige externe Festplatte ist, auf der jeder speichern aber niemand löschen kann. Dann ist in der Blockchain ein Verweis auf die Datei im IPFS hinterlegt. Oder auch nur ein Link zu der Datei mit einem eindeutig identifizierden Hash-Wert. Manchmal wird das Kunstwerk selbst in der Blockchain gespeichert, was aber eine gewaltige Energieverschwendung darstellt.
@Gleep: Besser so?
Nein!