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Slipknot - "Vermilion Pt. 2"

"Vermilion Pt. 2" ist das schmerzverzerrte Echo seines Vorgängers, das langsame Abklingen eines psychotischen Deliriums. Wo Teil eins mit maschineller Härte und Obsession aufwartet, ist Teil zwei die Träne nach dem Ausbruch. Eine Ballade, klar, aber keine, die um Radio-Airplay bettelt. Akustikgitarren, Cello, zurückhaltendes Piano, Taylors Stimme: gebrochen, zitternd, menschlich.

Thematisch geht es um eine Figur, die zwischen Fantasie und Realität verschwimmt: "She isn't real", sagt Taylor, fast schon entschuldigend. Der Song scheint eine Reise durch Krankheit, Liebe und Verlust zu sein. Oder durch das, was davon übrig bleibt. Slipknot offenbaren hier eine emotionale Tiefe, die zwischen "Wait And Bleed" und "People = Shit" leicht untergeht, aber nie weniger real ist. Ein Song wie der Morgen nach einem Albtraum. Leise, aber verstörend. Schön, auf eine gefährliche Art.

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1 Kommentar mit einer Antwort

  • Vor 4 Tagen

    Danke für die Erinnerung. Ewig nicht gehört. Obwohl beinahe meine Lieblingsballade nach Down in a hole von AIC.

    • Vor 4 Tagen

      Das wirkliche Osterei von Slipknot ist "Me Inside". Underratester Song ever. Vol. 3 mag ich bis heute nicht, hab die damals aber auch gar nicht gehört. Auch hier nochmal der Verweis an die aktuellen, letzten beiden Werke, die wirklich stark - und vor allem: Musik - sind.