Aftersun - Under Pressure (David Bowie & Queen)
"This is our last dance": Noch nie taten Freddie Mercurys Worte so weh. Charlotte Wells "Aftersun", nutzt Queens Klassiker so formvollendet, dass man den Song anschließend für immer mit neuen Augen betrachtet.
Der Film, der einen Familienurlaub zwischen Vater und Tochter dokumentiert, wirkt so aus dem echten Leben entrissen, so menschlich, aber auch so beiläufig, dass einen die emotionale Breitseite dieser Szene erst so richtig erwischt, wenn der Abspann schon lange zu Ende ist. Es ist ein Film, der sich weigert, den tragischen Klimax seiner Geschichte auf der Leinwand breitzutreten, und stattdessen uns nur Brotkrumen ausstreut, die vermuten lassen, was jenseits des Flughafen-Gates geschieht. Diese Szene stellt den schmerzhaftesten dar.
Ein Tanz mit der Vergangenheit und den eigenen Erinnerungen, der Versuch ein 'Warum?' zu finden. Eine erwachsene Sophie schreit ihre Wut, ihre Angst und ihre Trauer in die Stroblichter hinein, versucht ein letztes Mal, an irgendetwas festzuhalten, die Umarmung für immer währen zu lassen, versucht zu verstehen. Versucht durch die Augen ihres kindlichen Ichs eine letzte verzweifelte Bitte zu stellen: "Can't we give ourselves one more chance? Why can't we give love that one more chance?" Scheiß auf das Tempo, gib mir die ganze Packung.
1 Kommentar
Sehr sehr guter Film. "Losing my Religion" hätte auch gepasst an dieser Stelle