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Barbie - What Was I Made For (Billie Eilish)

Ja ja ja, über "Barbie" wurde im Grunde schon alles gesagt, und der Hype, den der Film im letzten Jahr genoss, schlug hinsichtlich seiner nicht von der Hand zu weisenden Probleme vielleicht auch hier und da ein wenig über die Stränge. Aber bevor jetzt ein dahergelaufener Nachwuchs-Wolfgang Schmitt mir im Detail erklären will, wie stumpf, doof und platt der Feminismus und die Gesellschaftskritik dieses FIlms doch sei, möchte ich betonen, wie grandios Greta Gerwig Musik in diese knallpinke Welt integriert.

Egal ob Ryan Gosling am Lagerfeuer zu seiner Version von Matchbox Twentys "Push" den Macho raushängen lässt, Charli XCX eine Slapstick-Verfolgungsjagd untermalt oder alle Kens zu ihrer offiziellen Hymne die Normandie von Barbieworld stürmen: Es kann im Grunde gar nicht überzogen und cartoonhaft genug sein, um den Punkt den dieser Film machen will, auch mit dem musikalischen Holzhammer zu unterstützen. Auch der schönste Moment des Films legt davon Zeugnis ab, auch wenn er sich emotional einen deutlich ernsteren Ton anschlägt.

Barbies Selbstfindung zu Billie Eilish "What Was I Made For" drückt mit der Hydraulikpresse auf die Tränendrüsen, aber wo man anderen Filmen diesen Pathos als manipulative Gefühlsduselei ankreiden könnte, fühlt es sich in diesem Kosmos fast schon notwendig an. Rhea Perlman muss Barbie ja sogar ausdrücklich darum bitten, zu fühlen, und das emotionale Kaleidoskop, in dem Margot Robbies Charakter anschließend abtaucht, stellt gerade dank der musikalischen Untermalung das perfekte Vehikel dafür dar. Denn wofür wurde sie denn bitte geschaffen, wenn nicht um zu leben?

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1 Kommentar

  • Vor 8 Monaten

    Kein schlechter Film und Soundtrack, aber mich hats ehrlich gesagt vor allem daran erinnert, warum die gewählte Szene für 2001 aus Liste 1 ein paar Momente zu spät kam und eigentlich schon mit Also sprach Zaratustra einsetzen hätte müssen ;)