Magnolia - Wise Up (Aimee Man)
Die Filmgeschichte ist reich an Tearjerker-Szenen, in denen die Musik einzig dazu dient, noch ein wenig fester auf die Tränendrüse zu drücken. Oft fühlt sich das künstlich an, wenn ein Film nicht schafft, alleine mit seinen Bildern Trauer zu evozieren, greift man eben in die Trickkiste. In den richtigen Momenten, kann der richtige Song jedoch genau das fehlende Puzzlestück sein, das eine Szene benötigt, um sie greifbar zu machen. Insbesondere dann wenn der Inhalt des Liedes mit dem des Films korreliert. Im Falle von "Magnolia" gelang Paul Thomas Anderson das in Perfektion.
Nicht nur spiegelt Aimee Manns Lyrik die gemarterte Gefühlswelt aller Charaktere. Weil Anderson seine Figuren den Song singen lässt, anstatt ihn nur aus dem Off zu spielen, fühlt sich jede Einstellung auch wie der genuine Einblick in einen Moment der persönlichen Reflektion eines echten Menschen an. Der cineastische Kniff, all diese Einzelschicksale einander gegenüberzustellen, verbildlicht ultimativ die Kernthese des Films: Niemand ist jemals allein mit seinem Schmerz, und egal, wie schlimm es auch scheint, das Leben wird weitergehen. "It's not going to stop, till you wise up."
2 Kommentare mit 3 Antworten
Hervorragende Wahl, phantastischer Song & Film. ♥
Ahnungsloser, das ist die mieseste Zusammenstellung von belanglosen Szenen aus belanglosen Filmen der Menschheitsgeschichte. Alles außer 2001 ist irrelevant.
Korrektur. Alles außer 2001 und Apocalypse Now ist irrelevant.
"Niemand ist jemals allein mit seinem Schmerz, und egal, wie schlimm es auch scheint, das Leben wird weitergehen."
Die Kernthese des Films ist eigentlich, dass Eltern scheiße sind, aber netter Versuch.