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Campino disst Böhmermann

Das verstehe wer will: Eigentlich war die Causa Campino/Böhmermann nach dem Aufruhr rund um die Echo-Verleihung mit einer Erklärung des Toten Hosen-Sängers quasi beigelegt. Campino führte aus, er habe Böhmermann bei seiner Echo-Laudatio nicht explizit dissen wollen, sondern vielmehr diejenigen Prominenten, die lieber nichtstun und lästern, anstatt sich für eine gute Sache zu engagieren (in seinem Fall für Viva con Agua). Im Interview mit der Frankfurter Sonntagszeitung legte er gegen den Satiriker aber noch einmal nach.

Es gebe kaum einen Menschen in dieser Republik, der mehr um Aufmerksamkeit bettle als Böhmermann. Dessen Erdogan-Gedicht habe "auf dem Niveau eines Furzkissens" gespielt, urteilte Campino. "Und zur Kanzlerin zu laufen und zu sagen, bitte nimm mich in Schutz, wenn er mal irgendwo jemandem in den Vorgarten gepinkelt hat und erwischt wurde – Entschuldigung, das geht gar nicht." Böhmermanns Deutschpop-Abrechnung, die in der Song-Persiflage "Menschen Leben Tanzen Welt" gipfelte, könne er zwar im Grunde nachvollziehen, so Campino. "Andererseits war das nicht gerade eine brennende Wallraff-mäßige aktuelle Enthüllung, sich über schlechte deutsche Musik auszulassen, die gibt es ja nun schon ewig. Ich selbst würde nicht auf Kollegen mit dem Finger zeigen wollen und sagen: Schaut euch mal diese Scheiße an. Das sollen die Leute da draußen für sich entscheiden, ob sie diese Scheiße hören wollen."

Am Freitag erscheint das neue Die Toten Hosen-Album "Laune der Natur".

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