Platz 10: Kollegah - "Boss Der Bosse" (2006)
Mit seinem "Zuhältertape" verschaffte sich Kollegah Zutritt bei Selfmade Records. Das noch im Jahr der Vertragsunterzeichnung folgende "Boss Der Bosse" gilt als Teil zwei der Mixtape-Reihe. Alle seine Trademarks: damals schon dagewesen. Seine drei Themenkreise: ebenfalls. Was also macht seine früheren Platten so viel leichter zu ertragen?
Nun, es war 2006, wir hatten zwar nicht nichts, aber so irre viel wie heute dann auch wieder nicht. Wir hatten alles, das Kollegah da in doppelter und dreifacher Geschwindigkeit wiederkäut, vielleicht schon hundert-, aber noch nicht dreihunderttausendmal gehört. Technik hat noch begeistert, weil das einfach doch noch nicht jeder zweite konnte. Und das wichtigste: Kollegah hat seine übermenschgroß aufgeblasene Kunstfigur damals noch mit einem irgendwie charmanten Augenzwinkern spazierengetragen. Man wusste nie so genau, wie ernst er das meint, oder ob überhaupt. Diese Unsicherheit hat er über die Jahre restlos ausradiert. Sehr schade.
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Kollegah - "Boss Der Bosse"*
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1 Kommentar
Rückblickend betrachtet ist Boss der Bosse relativ "egal" in Kolles Diskografie. Ich erinnere mich aber noch gut daran, wie das Album bei MZEE und Co. einschlagen ist wie ne Bombe und zahlreiche Nachahmer-Typer nach sich gezogen hat, von denen sich Kolle dann auch ordentlich bedient hat - und von denen er lustigerweise zeitweise auch einer war. Es war neu, es war anders, es war vor allem ein Kontrapunkt zum Kommerz-Synthie-Breitwand-Aggro in einer sehr tristen D-Rap-Landschaft.