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Jimi Hendrix - "All Along The Watchtower"

Jimi Hendrix war ein Riesen-Fans von Bob Dylan. Er verteidigte u.a. Bobs Gesang gegen Kritiker, die behaupteten, Dylan klinge wie ein "broken-leg dog". Denn genau dieser Mut, so "neben der Spur" zu singen, half Hendrix, seiner eigenen Stimme zu vertrauen.

Wann Hendrix "All Along The Watchtower" zum ersten Mal hörte, ist unklar, jedenfalls begannen The Jimi Hendrix Experience mit den Aufnahmen der Coverversion nur gut drei Wochen nach Erscheinen des Originals (auf Dylans Album "John Wesley Harding") im Januar 1968 in London. Dort stolperte auch Rolling Stone Brian Jones einmal ins Studio und steuerte ein paar völlig verpeilte Piano-Akkorde bei - hier nachzuhören in der hervorragenden Doku von Ray Padgatt.

In der später veröffentlichten Version ist Jones noch auf diversen Rhythmus-Instrumenten zu hören, die zusammen mit der akzentuierten Snare viel zum veränderten Charakter des Stückes beitragen. Den markantesten Part jedoch steuerte Hendrix selbst mit den Soli bei, die die Strophen voneinander trennen. Über sieben Monate spielte er immer neue Gitarren-Overdubs ein und revolutionierte dabei mit damals völlig neuen Techniken wie Wah Wah-Pedal oder Fuzz-Verzerrer quasi nebenbei das Gitarrenspiel. Einmal setzte er sogar ein Feuerzeug als Bottleneck ein, um den Sound zu verwirklichen, den es bislang nur in seinem Kopf gab. Bob Dylan selbst fand Hendrix' Version übrigens besser als die eigene und spielte sie fortan oft auf Konzerten.

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1 Kommentar

  • Vor 7 Jahren

    Das ist vermutlich die mit Abstand beste Coverversion, die jemals gemacht wurde. Sinngemäss hat der olle Dylan mal gesagt, er hätte dieses Ding genau so aufgenommen, wenn er es nur gekonnt hätte. Ein mutiges Geständnis!