Annett Louisan - Kleine Große Liebe
Man könnte "Kleine Große Liebe" einfach so im Hintergrund durchlaufen lassen. Das Problem ist aber, dass Louisan hier eine Weltsicht schildert, die man so nicht wirklich gut heißen kann. Es ist das Narrativ vom schüchternen Weibsbild, das Halt findet am starken Arm des männlichen Gönners. Wenn sie davon singt, wie frau von "einem Fremden in New York" träumt, "der plötzlich in ihr Leben rammt" krempeln sich einem die Gehörgänge um. Das ist billigstes Groschenroman-Material, dass im Jahr 2019 niemand mehr von sich geben sollte. Auch bei "24 Stunden" quält sich die Protagonistin mit den wirklich wichtigen Fragen: "Wo kriege ich jetzt bloß was zum Ausziehen her?" Zum Glück hat die Freundin die richtigen Ratschläge: "Verströme Intelligenz, aber nicht zu viel / Er darf sich nicht eingeschüchtert fühlen." Da tut einem die Band leid, die live eine gute Miene machen muss zu solchem lyrischen Bullshit.
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Annett Louisan - Kleine Große Liebe*
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1 Kommentar mit einer Antwort
Schlagen die moralinsauren Apostel des betreuten Denkens jetzt auch hier zu? Doch wie Annett schon vor ein paar Jahren bemerkte, macht sie Musik für Erwachsene. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zur Einschulung!
Man muss aber nun wirklich kein Apostel sein, um zu erkennen wie kacke auch dieses Annett Louisan Album ist. Das ist viel eher eine Frage des gesunden Menschenverstandes.