laut.de-Kritik
Barockes Gitarrengeklimper mit unverwechselbarer Stimme.
Review von Alexander CordasRea, Chris. Seit langer Zeit schon unterwegs, dem Volke die Fluffigkeit in Perfektion näher zu bringen, legt er wieder mal eine Best Of-Scheibe vor. Nach 1991 und 1994 war anscheinend wieder einmal die Zeit reif, den Reigen fortzusetzen. "The Very Best Of" nennt sich der dritte Teil der Sammelsurien von Rea. Jetzt haltet euch fest. Sage und schreibe sieben (7) Songs sind auf allen drei Compilations zu hören und da fragt man sich wohl zu Recht, was das denn sollen tut. Gut, es ist auch ein neuer Track drauf, aber rechtfertigt das die Veröffentlichung? Sicher nicht.
Eine neue Single hätte es da auch getan, zumal "Saudade" wirklich gelungen ist und mit seiner melancholischen Grundstimmung und der feinen Instrumentierung auch von Paolo Conte stammen könnte. Der Song selbst ist ein Tribut an Ayrton Senna und wer Reas Vorliebe für den Rennsport kennt, den wird dies wenig verwundern, hat er doch schon Rennsportlegende Graf Berge von Trips mit "La Passione" ein ganzes Album gewidmet.
Zusätzlicher Negativpunkt ist die neue Version seines Alltime-Hits "On The Beach". Ich hatte mich schon auf wattebauschiges Grooven um den Küchentisch eingestellt und da kommt dann so eine dämlich flache Verhohnepiepelung aus den Boxen gequäkt, bäh. Was vom Tage übrig bleibt? Das ist Chris' wunderbar barockes Gitarrengeklimper und seine unverwechselbare Stimme, die mal abwechselnd nach Samsons großem Bruder und versoffener Barfly klingt. Wer noch keine Platte des Engländers besitzt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Fans finden bekanntlich andere Wege, an "Saudade" heran zu kommen. Die werde ich hier an dieser Stelle aber nicht verraten, sonst holt mich der Morpheus!
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