Porträt

laut.de-Biographie

Dorian Concept

Die schöne neue Welt ist gekennzeichnet von einer entgrenzte Realität. Die Welt ist aufgrund veränderter Kommunikationsmittel zu einem globalen Dorf geworden. In den Clubs der westlichen Metropolen tanzt man zu Baile Funk und elektrifiziertem Afro-Beat und MySpace-Player von Produzenten aus Köln, Rio oder Moskau werden weltweit geklickt und für gut befunden. Außerdem ermöglicht die neue Medien-/Musikwelt einem österreichischen Schlafzimmer-Produzenten, auf Club-Tour durch China und Australien zu gehen. In dem Wiener Dorian Concept hat die globale Schnittmengen-Welt aus Electro und Hip Hop einen neuen aufstrebenden Star gefunden.

Auf der Welle einer neuen Produzenten-Generation um Künstler wie Flying Lotus, Prefuse 73, Dabrye, Hudson Mohawke oder Nosaj Thing hat sich der als Oliver Thomas Johnson geborene Wiener eine kleine Nische geschaffen, die sich vielleicht sogar mit seiner Herkunft in Verbindung setzen lässt und da speziell mit dem Namen Joe Zawinul.

Während seine musikalischen Geistesverwandten vorwiegend Drums, Samples und Effekte bemühen, nähert sich Dorian Concept als geschulter Keyboard-Wizzard von einer etwas theoretischeren Richtung. Zumindest kann er das. Er blickt auf langjährigen Klavier-Unterricht und Kenntnisse in der Jazz-Theorie zurück. Sein Name stammt von einem Begriff aus der klassischen Musiktheorie - der Kirchentonart Dorian Mode.

Dadurch verortet sich der Liebhaber analoger Synthesizer neben dem Hip Hop- und Electro-Genre (und allen Versuchen, dieser Richtung einen Namen zu geben) auch in einer Jazz-Tradition. Dank seines Improvisationstalents kann er auf sich aufmerksam machen. Eine Handvoll youTube-Clips zeigen den Produzenten beim Spielen seines MicroKorgs und Alesis Micron und sorgen nicht nur für offene Münder, sondern auch für reichlich Zuschauer.

Über einen Freund kommt ein Demo-Band Concepts in die Hände des britischen Radio-Moderators Benji B, der einen Track davon in sein Programm aufnimmt. Dies markiert den Beginn einer fruchtbaren Verbindung mit dem Radiosender BBC. Benji Bs Kollege Gilles Peterson hört von dem Österreicher, ist begeistert und wird zum motivierten Unterstützer Dorian Concepts. Gut dass Peterson eine unbestreitbare Meinungsmacht auf dem globalen Musikmarkt hat - seine Sendung wird weltweit in mehrere Länder übertragen. Noch besser, dass Dorian Concept bereits auf einige Veröffentlichung bei verschiedenen europäischen Labels blicken kann. Bei den Wienern von Affine Records und Vitamine Source hat er bereits releast, sowie digitale EPs bei Project 168 ("Relevance of Wood") und Earstroke ("Seek When Is Her"), außerdem ein gefeiertes Beattape bei TrebleO.

Zusätzlich zu seinen Produktionen eignet sich der Mittzwanziger jedoch ein weiteres Unterscheindungsmerkmal zu anderen Beatbastlern an. Bei seinen Live-Auftritten improvisiert er auf seinen Gerätschaften in bester Jazz-Manier und ist bald gern gesehener Gast in Clubs zwischen Barcelona, Wien und London. Gilles Peterson hält sogar so viel vom Wiener, dass er ihn in seine Jubiläumsshow ins Vorprogramm von Q-Tip steckt. Es folgen Auftritte in China, Australien und Ost-Europa.

Dank seines Besuches der Red Bull Music Academy in Barcelona 2008 kann Dorian außerdem weitere Kontakte knüpfen. In dem niederländischen Label Kindred Spirit findet er schließlich den passenden Kanal für sein erstes offizielles Album "When Planets Explode", das im Frühjahr 2009 erscheint. Darauf zeigt er mit Synthie-Spielereien, klotzenden Drum-Patterns und sphärischen Klängen, dass es tasächlich nicht darauf ankommt, woher man kommt, sondern was man musikalisch macht.

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