Das Wunder, die Hand eines Menschen in der eigenen zu spüren, das bringt der Titel "Miracle Of Five"des mittlerweile sechsten Albums von Eleni Mandell zum Ausdruck. Die Amerikanerin und einstige Verehrerin von Tom Waits und Chuck E. Weiss ist heiterer und gelassener geworden. Dominiert auf dem 2005er-Album …

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  • Vor 17 Jahren

    Eine der beiden aktuellen Singer/Songwriter-Künstlerinnen, denen man eine starke Beeinflussung durch Tom Waits nachsagt, ist Eleni Mandell (http://www.laut.de/wortlaut/artists/m/mand…). Verglichen mit dem dunklen 2006-er Album "Springtime Can Kill You" der anderen (Jolie Holland nämlich) verbreitet das seit letzten Freitag erhältliche "Miracle Of Five" allerdings eine eher aufgehelltere Stimmung. Die Frau klingt viel optimistischer als sie auf dem Laut-Porträt-Bild dreinschaut. Passagenweise wirkt diese Mischung aus Jazz, Blues und Folk regelrecht gemütlich - zumal dann, wenn sie im Walzertakt vorgetragen wird ("Girls Girls Girls" zum Beispiel, der Titel ist auch auf der Homepage www.elenimandell.com zu hören). Die Texte handeln in der Mehrzahl von Beziehungen - "Torch Songs" im Sinne von sentimentalen Liebesliedern sind es allerdings meiner Ansicht nach nicht. In "My Twin" zum Beispiel denkt sie an einen (fiktiven) Zwilling in verschiedenen Katastrophensituationen (Schiffsuntergänge, Flugzeugabstürze, Feuersbrünste). Textlich scheint das eher auf der Höhe eines Leonard Cohen zu liegen.

    Der Gesang ist ziemlich stark in den Vordergrund gemischt. Es ist ein wenig so, als ob die Frau einem die ganze Platte ins Ohr flüstert, während irgendwo im Hintergrund die Band spielt.

    Musikalisch gibts an dem Album wenig zu bemängeln - kein Wunder bei der Stimme und bei solchen Klasse-Musikern wie Nels Cline, der seit 2004 Lead-Gitarrist bei Wilco ist und eine ziemlich interesante Vorgeschichte als Free Jazzer aufzuweisen hat. Demnächst kommt die Kalifornierin aus L.A. auf Europa-Tournee. Unter anderem im Berliner Traditions-Jazz-Club Quasimodo. Nix gegen Norah Jones, aber ich denke mal, das dürfte schon ein wenig Kontrapunkt gegen diese gewisse Art von Wellness-Jazz werden, der in letzter Zeit so populär geworden ist.

  • Vor 17 Jahren

    ... ah, da gibts eine Laut-Review:
    http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/m/…

    Muss irgendwie gerade erst reingestellt worden sein...
    Deckt sich aber weitgehend. Abgesehen von dem unterschiedlichen Vergleich zu Norah Jones. Also mir kamen die Mandell-Songs nicht ganz so gefällig vor wie ich Norah Jones' Musik jetzt im Gedächtnis habe. Aber wie dem auch sei: Das Album ist jedenfalls den üblichen Verdächtigen hier uneingeschränkt zu empfehlen.