Porträt

laut.de-Biographie

In Flames

1990 hat Jesper Strömblad die Schnauze voll und verlässt die Band Ceremonial Oath, in der er bis dahin zusammen mit Anders Fridén (Ex-Dark Tranquillity) und Anders Iwers (Ex-Tiamat) spielte. Der Gitarrist will von nun an lieber auf eigenen Beinen stehen.

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Also nimmt er mit Johan Larsson (Bass) und Glenn Ljungström (Gitarre) ein Demo auf. Im Vollsuff (wie es sich für schwedische Metaller gehört) rufen sie eines Nachts den Chef von Wrong Again Records an, dudeln ihm ihr Demo vor und erhalten noch in derselben Nacht einen Deal.

Die Behauptung, sie haben schon genügend Songs für eine reguläre Scheibe zusammen, entspricht zwar nicht ganz der Wahrheit, aber besagte Nacht ist ja noch jung. "Lunar Strain" erscheint 1994 und behauptet sich im Underground.

Die Besetzung bei In Flames erinnert eher an die Passagierliste einer Boeing 747, da sie sich hin und wieder einzelne Musiker bei befreundeten Acts wie Dark Tranquillity, Arch Enemy oder Dawn ausleihen. So singt auf dem Debüt noch Dark Tranquillity-Fronter Mikael Stanne, auf "Subterranean" aber schon ein Kerl namens Henke Fors.

Mit der EP holen sich In Flames ein Jahr später einen Vertrag bei Nuclear Blast und setzen gleich noch Eucharist-Drummer Daniel Erlandsson hinter die Kessel. Der ständige Wechsel an den Instrumenten ist auf Dauer nicht tragbar, weswegen sie Anders Fridén für die Vocals und Björn Gelotte für die Drums verpflichten.

Mit "The Jester Race" erlangen In Flames weltweit Achtungserfolge und in Japan einen Vertrag mit Toy's Factory. Somit bieten sich Möglichkeiten, intensiv zu touren, die die Band mit Kreator, Samael und Grip Inc. auch nutzt.

Glenn und Johann teilen nach den Aufnahmen zu "Whoracle" ihren Ausstieg mit und lassen Anders, Jesper und Björn mit einer fertigen Scheibe und einer halben Band zurück. Glücklicherweise finden sich in Peter Iwers (Bass) und Niklas Engelin (Gitarre) zwei Leute, die eine Mini-Tour mit Dimmu Borgir, Cradle Of Filth und Dissection absolvieren und anschließend an Bord bleiben.

Es folgen eine ausgedehnte Tournee durch Europa und einige Wochen in Japan. Währenddessen ist Jesper so etwas wie das sechste Bandmitglied bei Hammerfall geworden und schreibt den Jungs einige Songs auf den Leib. Zurück in Schweden, macht sich Niklas vom Acker, da er sich auf seine andere Band Gardenian konzentrieren will.

Kurzerhand bekommt Drummer Björn die Klampfe in die Hand gedrückt (schließlich war das einmal sein Hauptinstrument) und holt sich von Sacrilige Daniel Svensson für die Kessel. Das klappt ganz gut, und In Flames prügeln "Colony" ein. Danach geht es auch mit Earth Crisis und Skinlab auf Tour durch die USA, obwohl sich Japan immer mehr als Zentrum ihres Erfolgs herauskristallisiert.

"Clayman" zeigt die Vielseitigkeit der Band, es folgen Touren mit Dream Theater, Testament, Therapy, Slipknot oder Methods Of Mayhem. In Flames spielen bis zum Umfallen, wobei Peter erst bei den skandinavischen Gigs wieder mit von der Partie ist, da er zu Hause ein Töchterlein erwartete. Seinen Job erledigt derweil Dick Löwgren.

Nach Peters Rückkehr ziehen In Flames in Europa gemeinsam mit Sentenced, To/Die/For und Dark Tranquillity durch die Hallen, anschließend mit Dimmu Borgir, Lacuna Coil und Nevermore, ehe sich die Schweden eine Auszeit nehmen und zwischenzeitlich die Live-Scheibe "The Tokyo Showdown" auf den Markt schmeißen.

Im September 2002 erscheint "Reroute To Remain - Fourteen Songs Of Conscious Madness" und setzt zum Erstaunen von Presse und Fans sogar noch einen auf "Clayman" drauf. Sänger Anders hat kräftig an seinem Gesang gearbeitet, und auch vor akustischen Gitarren oder elektronischen Spielereien schrecken die fünf nicht zurück. Verdientermaßen steigt die Scheibe auf Platz fünf der heimischen LP-Charts ein.

Bald geht es mit Pain und Soilwork auf Europa-Tour, nachdem sie in Amerika zuerst mit Slayer und Soulfly und anschließend mit Dark Tranquillity, Sentenced und Killswitch Engage für volle Hütten sorgten. Wo sie zwischen all den Touren noch die Zeit hernehmen, um neue Songs zu schreiben, bleibt ein Rätsel.

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Björn und Jesper starten sogar noch mit Björns Schwester Emma und einer Dame namens Tinna Karlsdotter das Projekt All Ends. Trotzdem präsentieren sie Ende März 2004 "Soundtrack To Your Escape". Als Produzent steht ihnen der ehemalige Misery Loves Co.-Gitarrist Örjan Önkloo zur Seite, der das recht modern klingende Album endveredelt. Ihre Tour beginnen sie mit DevilDriver in Europa, setzen mit Chimaira nach Australien über und spielen noch ein paar Gigs in den Staaten und im Hammersmith in London. Dabei lassen sie des Öfteren die Kamera mitlaufen und schneiden kräftig Material für eine DVD mit.

Als zwischenzeitlich Judas Priest anfragen, ob In Flames nicht auf deren Europatour eröffnen wollen, sind die Skandinavier natürlich Feuer und Flamme. Im Frühjahr 2005 stehen sowohl die Arbeiten an der DVD als auch am neuen Album an. "Used And Abused ... In Live We Trust" erscheint Ende Juli und bietet jede Menge Live-Material. Den Sommer über teilen sich In Flames mit dem Ozzfest-Trek die Bühne, und schon für Ende des Jahres stehen die Gigs mit Motörhead und Girlschool für England auf dem Plan.

"Come Clarity" landet Anfang Februar 2006 in den Regalen. So lange wollen In Flames aber nicht warten. Sie sind schon im Januar mit Trivium, DevilDriver und Zao in den USA unterwegs. Europa kommt erst im Frühling in den Genuss, dann aber mit Sepultura als Support. Im Sommer nehmen In Flames wieder ein paar Festivals mit und spielen auch auf dem Bang Your Head als Headliner. Wenig später geht es erneut in die USA, diesmal mit Cannibal Corpse.

Als sie im Herbst im Rahmen der "Unholy Alliance"-Tour mit Slayer und Children Of Bodom in Europa unterwegs sind, gibt es für einige Fans die Möglichkeit, die Band auf der Playstation im Fußball herauszufordern. Jesper ist auf den Dates nicht mit dabei, seinen Platz nimmt Niklas Engelin (Engel) ein. Eine Pause ist aber noch lange nicht in Sicht, schließlich stehen die nächsten Dates mit Lacuna Coil und Soil auf amerikanischen Boden schon. Allerdings klinkt sich auch Gitarrist Björn aus dieser Tour aus, weswegen In Flames Henrik Danhage von Evergrey holen.

2007 sind beide Saitenhexer wieder dabei. Mit einem Sieg bei den schwedischen Grammys startet das neue Jahr recht vielversprechend. Im März machen sich In Flames zu einer kleinen Clubtour durch Skandinavien auf und gehen parallel dazu die Arbeiten an neuen Songs an.

Im Sommer sind sie als Opener für Iron Maiden unterwegs, basteln bis dahin aber in ihrem eigenen IF-Studio weiter am neuen Album. Im September stellen sie auf ihrer MySpace-Seite einen Song online, der aber genauso wenig wie zwei weitere Nummern der im März 2008 erscheinenden Vorabveröffentlichung "The Mirror's Truth" auf der Scheibe landet.

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Erst Ende Januar 2008 wagen sich In Flames für ein paar Dates in Russland wieder ans Tageslicht. Das Album "A Sense Of Purpose" erscheint Anfang April und sorgt einmal mehr für sehr zwiespältige Reaktionen. Davon unbeeindruckt, drehen die Schweden Ende des Monats im Rahmen der Gigantour ein paar ausführliche Runden durch die USA. In Deutschland stehen sie im Sommer sowohl auf dem "Rock Im Park/Rock Am Ring"-Festival als auch beim "With Full Force" auf der Bühne.

Gitarrist Jesper Strömblad zieht im Februar 2009 die Konsequenz aus seiner anhaltenden Alkoholsucht und gönnt sich eine Pause in einer entsprechenden Einrichtung. Seinen Platz nimmt vorübergehend wieder Niclas Engelin ein. Zwar kehrt Jesper im Dezember zu In Flames zurück, doch bereits Mitte Februar gibt er seinen endgültigen Ausstieg bekannt.

Engelin steigt daraufhin als Vollmitglied ein und ist bereits auf dem 2011 erscheinenden "Sounds Of A Playground Fading" zu hören. Es folgen ausgedehnte Tourneen durch die ganze Welt sowie Headline-Shows auf zahlreichen Festivals, darunter das "Wacken Open Air".

Im Herbst und Winter 2013 schließen sich In Flames in den Berliner Hansa-Studios ein, um am Nachfolgealbum zu werkeln. "Siren Charms" erscheint im September 2014. Zuvor vollziehen die Schweden noch einen Labelwechsel. Nach langer Zusammenarbeit mit Century Media unter der Schirmherrschaft Universals heißt der neue Vertragspartner nun Sony Music.

Auf dem Neuwerk führen die Schweden den auf "Sounds Of A Playground" begonnenen Weg fort und präsentieren sich eine ganze Spur poppiger und Alternative-affiner als zuvor. Dem Release schließen sich eine Co-Headliner-Tour mit den Landsleuten von Opeth durch die USA und ein Europa-Run mit Papa Roach an.

Natürlich macht der Tourtross auch in der Heimatstadt Göteborg Halt. Im dortigen Scandinavium filmt die Band die DVD "Sounds From The Heart Of Gothenburg" und demonstriert, dass die von den Hörern eher gespalten aufgenommenen neuen Songs sich live doch recht gut zwischen den alten Gassenhauern machen.

Das Livealbum markiert das letzte Release der Band mit Daniel Svensson am Schlagzeug. Der Drummer verkündet nach 17 Jahren Mitgliedschaft seinen Ausstieg. Einen Nachfolger finden In Flames in Joe Rickard, der zuvor unter anderem bei den amerikanischen Alternative Rockern RED trommelte. Seinen Studioeinstand bestreitet er auf dem 2016 erscheinenden "Battles".

Das Album berücksichtigt sowohl die harten Wurzeln der Band, als auch macht es einen deutlichen Schritt in die Moderne und den Pop, was erneut zu gemischten Reaktionen im Fanlager führt. Einen wesentlichen Anteil am Sound spricht Gitarrist Björn Gelotte dabei auch Produzent Howard Benson zu:

"Nie haben wir so eng mit einem Produzenten zusammengearbeitet wie jetzt mit Howard! Wir trafen uns vor den Aufnahmen mit mehreren Produzenten, doch er war der Einzige, der an dem Album nichts verändern wollte – ihm war nur wichtig, dass wir die beste Scheibe machen, die wir in dem Moment schreiben konnten. Es ist nicht so, dass wir nicht auch selbstständig auf diesen Sound gekommen wären, doch die Arbeit mit ihm war etwas ganz Neues."

"Das Schöne an dieser Band ist, dass wir alles machen können, wonach uns gerade ist. Das ist der Geist von Musik. Denn Verbote, Grenzen oder Restriktionen bremsen nur die Kreativität. Diesmal hatten wir den 'Howard Filter', der uns eine neue Perspektive auf die Dinge lieferte. Doch letztendlich wählen wir unsere Songs nur nach einem Kriterium aus: Ist das gut oder ist das schlecht? Wenn wir etwas gefunden haben, das wir alle gleichermaßen lieben, dann wissen wir: Es ist ein In Flames-Song!"

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Köln, Palladium, 2022 Mit At The Gates und Imminence on tour.

Mit At The Gates und Imminence on tour., Köln, Palladium, 2022 | © laut.de (Fotograf: Sarah Fleischer) Mit At The Gates und Imminence on tour., Köln, Palladium, 2022 | © laut.de (Fotograf: Sarah Fleischer) Mit At The Gates und Imminence on tour., Köln, Palladium, 2022 | © laut.de (Fotograf: Sarah Fleischer) Mit At The Gates und Imminence on tour., Köln, Palladium, 2022 | © laut.de (Fotograf: Sarah Fleischer)

Bochum, 2017, Christuskirche Anders Fridén und Co. rocken den Pott.

Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Anders Fridén und Co. rocken den Pott., Bochum, 2017, Christuskirche | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger)

Wacken, 2015 Die Schweden in Wacken.

Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel) Die Schweden in Wacken., Wacken, 2015 | © laut.de (Fotograf: Alexander Austel)

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Fr 11.10.2024 Hamburg (Sporthalle Hamburg)
Sa 12.10.2024 Düsseldorf (Mitsubishi Electric Halle)
Di 15.10.2024 Zürich (The Hall)
Fr 18.10.2024 Stuttgart (Hanns-Martin-Schleyerhalle)
Sa 19.10.2024 Frankfurt (Jahrhunderthalle)
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