Lunazone

"Man traut uns oft gar nicht zu, dass wir richtig harte Musik spielen", sagen Lunazone. Tatsächlich sehen die vier Schweizer aus Aarau eher aus, als seien sie die Schweizer Antwort auf die aktuellen Boygroup-Hypes. Recht angestrengt, mit besonders cooler Sonnenbrille und Kippe im Mundwinkel, präsentieren sie sich auf dem Cover ihres zweiten Albums "Rockahula", um Einlass in den Rockhimmel zu erhalten. Ihr Sound lässt die Gitarren jedoch richtig krachen – in der Schweiz werden sie als hoffnungsvolle Newcomer bereits kräftig abgefeiert.

Die Gründungsstunde liegt irgendwo im Februar 1996. Markus Gisin (Gesang/Gitarre), Markus Jenny (Gitarre), Stefan Hell (Schlagzeug) und Lukas Binggeli starten als Lunazone. Ihr Gesang ist englisch und die Musik erinnert an U2, New Model Army, Placebo oder auch Nirvana und die Smashing Pumpkins klingen oft ein wenig durch. Konzert um Konzert wird gegeben und 1998 überträgt DRS3 einen ihrer Gigs live auf "Live uf dr Gass".

Im April 1999 erscheint ihr erstes Album "Between Bed And Bathroom". Lunazone ist angekommen, denn die Musikpresse kritisiert ihr Debut ausgesprochen wohlwollend. "Lunazone spielen Rockmusik, Abteilung alternativ. Das Quartett macht das richtig gut", schreibt Visions. Und auch der Metal Hammer gewährte Einlass ins Rockwohnzimmer: "Thematisch und musikalisch bestimmt ein großes Herz das Denken des Schweizer Quartetts, ohne dabei klischeehaft oder kantenlos rüberzukommen".

Mittlerweile verschanzen sich Lunazone längst nicht mehr in der beschaulichen Schweizer Bergwelt – 1999 ging es auf US-Tour. In Los Angels spielen sie drei Konzerte mit The Masons und auch beim Auftritt in Seattle machen sie mit The Gimmicks kräftig internationale Punkte gut.

Auf dem Baseler Label Lux-Noise bringen sie im Mai 2001 das Album "Rockahula" heraus. Zwölf Stücke sind es geworden. Volle schwere Gitarren-Stücke, denen die Stimme von Markus Gisins die nötige emotionale Tiefe verleiht – mit einer Boygroup verwechselt sie mittlerweile niemand mehr.