Platz 32: Rio Reiser - "Rio I." (1986)
Wenn man so will, ist Annette Humpe für Rio Reiser, was David Bowie für Lou Reed gewesen ist. Zumindest holte die umtriebige Produzentin den Ton Steine Scherben-Sänger 1986 in einem ebenso radikalen Akt zurück auf die Bildfläche.
Der Steineschmeißerpathos der 68er war längst passé, die Charts stattdessen apolitisch überwuchert mit dem, was sich als Neue Deutsche Welle dem Neoschlager anschmiegte. Mit "König von Deutschland" landete Rio seinen größten und ewigen Hit. Eine Hymne aus dem sozialdemokratischen Feuilleton der BRD für die BRD. So sanft ironisch wie die NDW und ihre Zulieferin selbst. "Junimond", das eigentlich eher zu Rios größter Qualität passt, seiner unvergleichbaren Fähigkeit zum romantischen Pathos, erhielt im Jahr 2000 seine generationengerechte Aufwärmung seitens der Boyband Echt.
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1 Kommentar
Schöne Stücke drauf, aber mMn schon auch einiges an Mist. Junimond hat sein Cover zB echt (höhö) verdient. Das Album seinen Klassikerstatus (zumindest aus naivem, heutigen Blick) eher nicht.