Am Samstag gaben R.E.M. in Köln ihr einziges Konzert auf europäischem Festland. Das Publikum feierte die Songs des neuen Albums "Reveal", das ab Dienstag in den Läden steht, genau so exstatisch wie die alten Hits.
Köln (vbu) - Es gab kein Durchkommen mehr. Schon gegen 17 Uhr war der abgesperrte Platz vor der Bühne neben dem Kölner Dom übervoll und wurde von Sicherheitsbeamten geschlossen. Wer R.E.M. am Samstag Abend doch noch live sehen wollte hatte die Wahl, entweder hinter der Absperrung zu stehen und mit großer Not noch Michael Stipes Glatze zu erspähen, wenn der zu energiegeladenen Sprüngen ansetzte. Oder man wich gleich auf die Komödienstraße aus, auf der eine riesige Leinwand das Megaspektakel übertrug. Insgesamt sollen etwa 70 000 Menschen wegen R.E.M. in die Kölner Innenstadt gekommen sein.
Schon die Dancehall-Reggae Spezialisten von Seeed, die ab 20 Uhr als Vorband auf der Bühne standen, konnten bei bestem Sommerwetter das Publikum in Stimmung bringen. Als dann R.E.M. die Bühne betraten, war die Stimmung am überkochen. Den Auftakt bildete "The Great Beyond", es folgte eine ausgewogene Mischung aus altbekannten, von der Menge geliebten Songs und Stücken vom neuen Album, die gleichermaßen vom Publikum gefeiert wurden.
Doch nicht nur für die gut achttausend Zuschauer auf der Domplatte gab es kein Halten mehr. Auch Michael Stipe ging aus sich heraus, tanzte, sprang und schrie vor Freude. Endlich hatte er das lange vermisste sonnige Wetter, bei dem man "so viele schöne halbnackte Menschen" sehen könne...
Für diese halbnackte Menschenmasse, die aus allen möglichen Ländern angereist war, gab es spätestens bei der neuen Single "Imitation of Live" absolut kein Halten mehr. Alle Arme waren in der Luft, man feierte die Band, ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Bis zu letzten Song "It's the end of the world as we know it" konnten R.E.M. in ein höchst beeindruckendes Meer aus empor gestreckten klatschenden Händen und tanzenden Menschen schauen.
Da konnte Michael Stipe gar nicht anders, als immer wieder zu rufen "die Menschen hier sind wundervoll". Denn genau das waren sie. Eine unglaublich fröhliche und ausgelassene Stimmung wie man sie wahrscheinlich selten erleben kann. Das schaffen nicht viele, R.E.M., ihr wart wundervoll.
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