Im Januar erscheint "The Demise Of Planet X". Jason Williamson im Interview über die Folgen des Nahostkonflikts auf die Kulturszene.
Berlin (jas) - Am 16. Januar erscheint das neue Sleaford Mods-Album "The Demise Of Planet X". Als Gäste sind dieses Mal Sue Tompkins von Life Without Buildings, Aldous Harding, Liam Bailey, Snowy sowie Schauspielerin Gwendoline Christie ("Wednesday", "Severance", "Game Of Thrones") dabei. Im Interview zum Album mit laut.de spricht Sänger Jason Williamson auch über die Folgen des Nahostkonflikts für die Kulturszene.
Bereits letztes Jahr wurde etwa Thom Yorke von Radiohead während eines Konzerts in Melbourne von einem Fan aufgefordert, den Krieg in Gaza zu verurteilen. Der BDS rief zum Boykott der Konzerte seiner Band auf. Selbst nach einem Posting auf Instagram wurde Yorke nach eigener Aussage auf offener Straße mit dem Thema konfrontiert.
Williamson nennt diese Vorgänge "unmöglich" und hat zu den Auswüchsen von politischem Druck auf Künstler*innen eine klare Meinung: "Diese Leute sollen sich verpissen. Radiohead sind nicht das Problem, you know. Sie sind keine gemeinen Menschen und eindeutig keine Anhänger von Netanjahu."
2023 gerieten auch seine Sleaford Mods unter Beschuss. Die Band brach ein Konzert in Madrid vorzeitig ab, weil mehrfach eine Kufiya auf die Bühne geworfen wurde. Williamson hatte zuvor klargemacht, dass er den Auftritt abbrechen würde, sollte das Tuch noch mal zu ihm fliegen und beteuerte mehrfach, dass der Krieg aufhören müsse. Nachdem das Tuch erneut auf die Bühne flog, verließ das Duo die Bühne.
Social Media helfe nach seiner Erfahrung auch nur bedingt, um extreme Gegenseiten zu befrieden, so Williamson: "Wenn es nicht der Krieg in Gaza ist, dann war es Corona und die Impfungen. Es ist weniger ein kulturelles Thema, Gaza, Sudan, es ist Krieg, das ist ein ernsthaftes Problem." Unabhängig von den jeweiligen Themenfeldern könne er sich nicht vorstellen, "wie es jemals Fortschritte geben soll, wenn die Leute sich nur gegenseitig anschreien und sich hassen."
Das vollständige Interview, in dem der Sänger über das neue Album, seinen Entzug und die Wahrscheinlichkeit einer Nummer-eins-Platzierung in England spricht, lest ihr im Januar auf laut.de.
laut.de präsentiert: Sleaford Mods auf Tournee
14.03.2026 Berlin – Tempodrom
15.03.2026 Hamburg – Große Freiheit 36
















4 Kommentare mit einer Antwort
Musikalisch natürlich nach wie vor absoluter schrott, aber angenehm mal ein Statement eines britischen Musikers zum Nahostkonflikt zu lesen, das nicht komplett irre und/oder borderline antisemitisch ist.
Hä? Ich dachte, Anschreien und Hassen wären quasi der Markenkern von denen.
Korrekte Einstellung, imho. Die Welt ist nicht schwarzer und weiß, und die meisten Menschen lassen sich nicht binär in Freund und Feind, gut und schlecht einteilen, auch wenn unser Affenhirn grundsätzlich zu solchen Vereinfachungen neigt – insbesondere durch die Informationsflut, der wir heutzutage ausgesetzt sind.
Kommt gut rein.
*schwarz und weiß
Für 2026 wünschen sich meine Wurstfinger eine Editierfunktion.
Lieber Daumendrehen, sich nicht äußern, sich dabei klug vorkommen, und Sachen einfach mal entspannt geschehen lassen. Dann können einem Tod und Elend auch nicht mehr so viel anhaben lol