laut.de-Kritik
Neuerliches Schnuppern am Rock-Olymp-Kuchen.
Review von Kai ButterweckPapa Roach sind schon lange genug im Business, um zu wissen wie der Hase läuft. Seit Jahren entfernen sich die Kalifornier mit radiotauglichem Arena-Rock immer weiter von ihrer ersten Fan-Generation. Demnach verwundert es kaum, dass "Still Swingin", die erste Single des neuen Albums "The Connection" genau in den Haushalten offene Türen und Tore einrennen soll, in denen immer noch "Infest"-Plakate die Zimmerwände schmücken. Doch OldSchool-Freunde sollten nicht zu früh begeistert in die Hände klatschen, denn der mit aggressiven Raps und einem Über-Powerrefrain aufwartende Appetizer markiert so ziemlich den einzigen Ausflug in die Vergangenheit.
Der Rest des Materials präsentiert hingegen die konsequente Weiterentwicklung der jüngeren Papa Roach-Geschichte. Zum Glück scheinen die Kalifornier aber eingesehen zu haben, dass man Stadionrock auch breitbeiniger und druckvoller angehen kann, als die Herren von Nickelback es mittlerweile zum Beispiel gerne tun, mit denen die Kakerlaken in den letzten Jahren nur allzu gerne in einen Topf geworfen wurden.
Mit den mit Hintergrund-Synthies unterlegten Kraftpaketen "Where Did The Angels Go" und "Silence Is The Enemy" sowie dem Uptempo-Rocker "Breathe You In" machen Papa Roach von der Basis her alles richtig, um prall gefüllte Open Air-Spektakel zum Kochen zu bringen. Die Gitarren sind satt, der ewig währende Frust eines Jacoby Shaddix ist permanent spürbar, und auch die Strukturen innerhalb der Songs bieten reichlich Abwechslung.
Dann gibt es aber auch Ergüsse wie "Before I Die", "Wish You Never Met Me" oder "As Far As I Remember", die sich mit überproduzierten Refrains, schmusigen Strophen und allerlei neumodischen Elektro-Einschüben nicht so recht entscheiden können, ob sie lieber im Frühstücksradio gespielt oder auf einer Center Stage abgefeiert werden wollen. Die verbleibenden Songs folgen im Großen und Ganzen jedoch eher dem Duft der Frischluft, und so verhilft "The Connection" der Band zum neuerlichen Schnuppern am großen Rock-Olymp-Kuchen. So richtig reinbeißen dürfen sie aber noch nicht.
6 Kommentare
review passt, wertung auch... von den ganzen millenium-nu-metal-überbleibseln waren se mir neben ill nino immer die liebsten, zumal man bei live konzerten den eindruck gewinnt dass se immer noch wirklich spaß daran haben aufzutreten...
album ist halt bandtypisch, handwerklich gut, kann man mögen, muss man nicht, tut zumindestens nicht weh...
"Give me back my Life" "Breath you in", "Before I die", "Where did the Angels go" und v.a. "Leader of the broken hearts"... Die Titel lassen böses vermuten.
papa roach sind trendhuren
finde das Album klasse, sind paar gute Nummern bei.
Ich kann mich nur anschließen! Wirklich ein gelungenes, neues Album der Jungs aus Kalifornien. Meine Wertung: 3.5/5
Leider eine Entäuschung geworden, Papa Roach waren auf dem Weg ne richtig große Nr zu werden.
Es gibt 2-3 gute Songs darauf, der Rest reißt nicht vom Hocker, und warum man Elektro mit reinbringt bleibt mir ein Rätsel.
Schade Schade