Porträt

laut.de-Biographie

Rolling Stones

Den Kern der dienstältesten Rockgruppe der Welt bilden zwei Herren: Mick Jagger und Keith Richards.

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Schon als Kinder gehen sie in den 1950er Jahren zusammen auf die Dartford Maypole County Primary School, haben aber bis zu ihrem Wiedersehen 1960 keinen engeren Kontakt. Richards studiert bis zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Dick Taylor an der Sidcup Art School. Jagger versucht sich hingegen als BWL-Student auf der London School of Economics und spielte nebenbei mit Taylor (Bass) in der Blues-Band Little Boy Blue And The Blue Boys. Beider Freund Taylor führt die beiden auf gemeinsame musikalische Wege.

Jagger und Richards treffen 1961 auf den Gitarristen Brian Jones, der bei der Band von Alexis Korner (auch als "Weißer Vater des Blues" bekannt), bei Blues Inc., unter Vertrag steht. Die beiden Combos jammen zusammen, Jagger, Richards und Jones werden Freunde.

Die anderen Musiker erkennen schnell Jaggers musikalisches und theatralisches Talent und erheben ihn prompt zum Leadsänger von Blues Inc. So entsteht das erste Demotape (ein Cover des Muddy Waters-Klassikers "Soon Forgotten" und drei weitere Songs), für das sich aber die Plattenfirmen (darunter auch EMI) nicht weiter interessieren.

Taylor verlässt daraufhin die Band, um weiter zu studieren. Die anderen ändern ihren Namen in The Rolling Stones, frei nach dem bekannten Song von Muddy Waters. Die Gruppe bilden zu diesem Zeitpunkt Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Pianist Ian Stewart, Drummer Mick Avory und Dick Taylor, der kurzfristig den Bass nochmals übernimmt.

Am 12. Juli 1962 geben sie ihren ersten legendären Auftritt unter neuem Namen im Londoner Marquee Club. Für Dick Taylor übernimmt ein paar Wochen später Bill Wyman den Bass, und nachdem Mick Avory (später bei den Kinks) die Trommeln an Tony Chapman abgibt, dieser die Jungs aber nicht überzeugt, stößt Jazz-Drummer und Werbedesigner Charlie Watts von den Blues By Five hinzu.

Um 1963 hilft den Rolling Stones eine feste Anstellung für acht Monate im Crawdaddy Club dabei, ihre Fangemeinde zu vergrößern. Dort lenken sie die Aufmerksamkeit von Andrew Loog Oldham, alsbald ihr Manager, auf sich. Dieser Typ versteht zwar nicht viel von Musik, er hat aber ein begnadetes Händchen im Bezug auf Promotion und Marketing. Er lässt sich von der Vorstellung leiten, mit den Stones eine Art Bad-Boy-Alternative zu Muttis Lieblings-Pilzköpfen zu erschaffen.

Oldham soll später sogar Mick Jagger die Heirat mit seiner Freundin Chrissie Shrimpton untersagt haben, weil dies nicht zum Hallodri-Image gehöre. Auf seine Anweisung hin ekeln die Stones Ian Stewart am Piano aus der Band, weil er nicht ins Rocker-Image passt. Stewart geht, bliebt aber im engen Kontakt zur Gruppe. Bis zu seinem Tod 1985 gilt er als einer der Hauptroadies der Stones und wirkt als Gastmusiker auf einigen Alben mit.

Oldham bringt im Juni 1963 den ersten Plattenvertrag der Stones bei Decca unter Dach und Fach. Derselbe Manager, der noch vor wenigen Monaten die Beatles abgelehnt hat, unterschreibt den Drei-Jahres-Vertrag. Kurz darauf verlässt auch schon die erste Single die Presse: Ein Cover von Chuck Berrys "Come On" beschert der Band die erste Notierung, auf Platz 21 der UK-Charts. Einige weitere mehr oder minder erfolgreiche Coverversionen folgen, bis die Stones 1964 mit dem Hit der Valentinos (damals noch mit Bobby Womack an Bord), "It's All Over Now", ihre erste Nummer eins auf der Insel platzieren.

Am 17. April 1964 erscheint der erste selbstbetitelte Longplayer, der noch vorwiegend Fremdkompositionen aus dem R'n'B-Lager enthält. Nur zwei Songs stammen aus der Feder von Jagger/Richards. Dank Andrew Oldham, überzeugt von ihrem Talent, dominiert fortan dieses Autorenduo die Kompositionen der Stones. Natürlich steht auch ein wirtschaftliches Interesse dahinter, denn bei Eigenkompositionen klingeln die Kassen nur im Lager der Stones.

So veröffentlichten sie im Juni 1964 ihre erste eigene Nummer "Tell Me (You're Coming Back)", die zum ersten Top-40-Hit in den USA avanciert. Ein Erfolgsrezept, das eine Reihe von bedeutenden Jagger/Richards-Singles nach sich zieht und im Sommer 1965 mit "(I Can't Get No) Satisfaction" in einem ersten Millionenseller gipfelt. "Satisfaction" wird der Wegweiser, der das dynamische Duo von ihren Roots im Rhythm'n'Blues zum rauen Rock'n'Roll mit bluesigen Riffs und sarkastisch-zweideutigen Texten lenkt. Die Stones rücken in die Riege der Superstars auf.

Zwischen 1966 und '67 macht sich dieser Rockstar-Status mehr und mehr in den Songs bemerkbar. Brian Jones entdeckt seinen Geschmack an halluzinogenen Substanzen und zeigt sich für die exotischeren Einflüsse auf der LP "Aftermath" verantwortlich. Auch die psychedelischen Sitar-Parts bei "Paint It Black" tragen später seine Handschrift. Als Quelle der Inspiration dient eine Unterhaltung mit George Harrison, der kurz zuvor für "Norwegian Wood" als erster Musiker den Sound einer indischen Sitar in die westlicher Popmusik einfügt.

The Rolling Stones - Hackney Diamonds
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Das perfekte Ende einer (fast) unendlichen Geschichte.
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Anrüchige Texte verstärken das von Oldham forcierte Bad-Boy-Image der Stones. Die "Ed Sullivan Show" legt Jagger nahe, den Refrain von "Let's Spend The Night Together" für einen Auftritt in eine weniger eindeutige Zeile umzudichten, was dieser aber ablehnt. Das Jahr 1967 beginnt mit der Verhaftung von Mick und Keith wegen Drogenbesitzes. Später folgt auch Brian Jones. Alle drei kommen aber mit einer Bewährungsstrafe davon. Die Drogen ergreifen mehr und mehr Besitz von der Band, schlagen sich aber nicht negativ auf den kreativen Output nieder. Mit dem im Dezember des Jahres veröffentlichten "Their Satanic Majesties Request" springen die Stones auf den Psychedelic-Zug auf. Der Versuch, sich dem Zeitgeist anzubiedern schlägt jedoch fehl und trifft bei Fans und Kritikern auf ein negatives Echo. Die Band selbst distanziert sich Jahre später von dem Werk.

Die Stones trennen sich 1968 von Manager Oldham, dessen Job Allen Klein übernimmt. Dieser zeigt sich mitverantwortlich für die kreative Freizügigkeit in der Gruppe. Mit "Beggar's Banquet" vollziehen sie eine Wende, kehren zum Blues zurück und stoßen damit auf äußerst positive Resonanz bei den Kritikern. 1969 bricht das Schicksalsjahr für die Stones an. Brian Jones verlässt im Juni die Band, angeblich, weil er nicht mit dem dominierenden Songschreiberduo Jagger/Richards klar kommt. Ersatz findet sich durch Gitarrist Mick Taylor. Einen Monat später ertrinkt Jones in seinem Swimmingpool.

Doch damit nicht genug. Bei einem kostenlosen Konzert am Altamont Speedway bei San Fancisco heuerten die Stones auf Anraten der Grateful Dead die Hell's Angels als Ordner an, um des Publikumsansturms Herr zu werden. Der Plan erweist sich als kompletter Fehlschlag: Einer der Angels sticht den schwarzen Konzertbesucher Meredith Hunter während "Under My Thumb" nieder, was im Live-Film "Gimme Shelter" deutlich zu sehen ist.

Mick Jagger findet sich immer öfter im Rampenlicht der High Society wieder und heiratet das nicaraguanische Model Bianca Perez Morena de Macias. Nach seinem 69er Ausflug ins Filmgeschäft mit dem australischen Western "Ned Kelly" wagt er erneut eine Rolle in Nicholas Roegs Kultfilm "Performance". Zu beiden Filmen steuert er auch den Soundtrack bei. Auch Keith Richards hat 1969 eine kleine Rolle in Volker Schlöndorffs Film "Michael Kohlhaas - Der Rebell". Mit dem 1970er-Release von "Get Yer Ya-Ya's Out" endet der Plattenvertrag mit Decca. Die Gruppe gründet ihr eigenes Label Rolling Stones Records als Teil von Atlantic Records. Seit der ersten Veröffentlichung "Sticky Fingers" (mit dem skandalösen Reißverschluss-Cover von Andy Warhol) ist die Zunge als Logo auf jeder Platte zu sehen.

Mehre Klagen wegen Steuerhinterziehung zwingen die Stones zur Flucht ins französische Exil. Dort entsteht die Doppel-LP "Exile On Main St.". 1975 übergibt Mick Taylor die Stones-Klampfe an Ron Wood, der schon mit Rod Stewart bei den Faces Erfolg hatte. Die Stones beginnen, sich mehr auf Nebenprojekte zu konzentrieren, wobei Wyman und Wood regelmäßig Soloalben veröffentlichen. Auch Keith Richards jetsettet in der Weltgeschichte herum. Nachdem er 1977 mit seinem Dauergroupie Anita Pallenberg eine beachtliche Menge Heroin nach Kanada schmuggelt, wird er vor Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Nach seinem Entzug erscheint 1978 "Some Girls" auf den Markt, die Stones-Antwort auf Punk, New Wave und Disco.

Bis 1981 und dem Album "Tattoo You" schafft es jede Stones-Single in die Top 10. Doch Jagger und Richards geraten über den weiteren Weg der Band in Streitigkeiten. Jagger möchte neuere Einflüsse in den Sound integrieren, wobei man nach Richards den alten Roots im Rock und Blues treu bleiben soll. Infolgedessen beginnt Mick eine relativ erfolgreiche Solokarriere ("She's The Boss", "Primitive Cool", "Goddess In The Doorway"), und auch Keith veröffentlicht 1988 mit "Talk Is Cheap" ein Solowerk. Obwohl sie 1986 den Grammy für ihr Lebenswerk erhalten, geraten über dem Streit der Hauptfiguren Kreativität und Erfolg der Band in den 1980ern ins Stocken.

Erst 1989 knüpfen die Stones mit "Steel Wheels" wieder an alte Erfolge an und füllen mit ihrer 140-Millionen-Dollar-Mega-Tour die Stadien der Welt. Bill Wyman verlässt nach dem Release des Live-Albums "Flashback" 1991 die Truppe und verdingt sich als Buchautor ("Stone Alone"). Mit "Voodoo Lounge" kommt Darryl Jones an den Bass, und die Band erreicht erstmals seit 13 Jahren wieder die britischen LP-Charts. Sie sind die älteste Gruppe (Durchschnittsalter 50), die bis dahin den ersten Platz dieser Hitliste belegt. Für das Album erhamstern sie einen weiteren Grammy für das beste Rockalbum. Mit der Hitsingle "Love Is Strong" im Gepäck erobern die Stones 1995 wieder die Stadien dieser Welt, zum ersten Mal ohne Basser Bill.

Auch der bereits 1997 fertige Nachfolge-Longplayer "Bridges To Babylon" mit dem Hit "Anybody Seen My Baby" lässt die Erfolgswoge des Quartetts nicht abreißen. Wenngleich neue Studioalben mittlerweile höchstens noch eine Legitimation für eine Weltreise bedeuten. Einige Sound-Experimente sind dennoch verortbar. Wie schon bei "Voodoo Lounge" sitzt erneut Don Was (B-52s, Bob Dylan, Elton John) am Produzentenpult, diesmal zusammen mit den Dust Brothers (Beck, Beastie Boys). Gemeinsam lassen sie die ergrauten Herren sogar am Reggae schnüffeln ("You Don't Have To Mean It"). Die Kritik nimmt das Album insgesamt besser auf als den Vorgänger.

Mit den Live-Alben "Stripped" (1995) und "No Security" (1998) zelebrieren die Rock-Dinosaurier ihre Live-Qualitäten, bevor es eine Weile still um die Band wird. Erst 2002 gibt es neues Futter für die Fans, wenn auch nur in Form vier neuer Songs, die auf das Best Of-Album "Forty Licks" gelangen. Erneut geht es auf Tournee, erneut veröffentlicht man Live-CD sowie DVD. Erst 2005, acht Jahre nach dem letzten Studioalbum, präsentieren die vier Stones wieder eine Albumlänge an neuen Songs. "A Bigger Bang" heißt das Ergebnis und dient, wer hätte es gedacht, als Anlass zu einer erneuten Welttournee.

2006 spielen die Stones beim ersten Teil ihrer "A Bigger Bang"-Tour zwar auch Konzerte in Europa, sind aber gezwungen, einige Auftritte abzusagen, nachdem Gitarrist Richards auf den Fidschi-Inseln von einer Palme stürzt. Hierzulande entfallen die Konzerte in Nürnberg, Leipzig und Frankfurt. 2007 folgt der zweite Teil der Tour, die sich über drei Sommermonate erstreckt. Kurz vor Weihnachten 2007 erscheint mit "Rolled Gold" eine Wiederauflage des bereits 1975 erschienen Best Of-Albums. Auf zwei CDs finden sich 40 Songs der Stones-Frühphase ein von "Come On" (1963) bis zu "Wild Horses" (1971). Ein ausführliches Booklet mit der historischen Einordnung der jeweiligen Songs rundet das Paket ab.

Martin Scorseses Konzertfilm "Shine A Light" eröffnet 2008 die Berlinale, im April läuft der Streifen in den Kinos. Aufgenommen wurde an drei Abenden in New York anno 2006. Zwei Jahre später zieht Keith in seiner Autobiografie "Life" dermaßen über Jagger her, dass er sich später dafür entschuldigt. Mick sieht es mittlerweile entspannt.

Zum 50. Bühnenjubiläum 2012 müssen schließlich wieder alle ins Boot. Währenddessen läuft die VÖ-Politik in Sachen Stones-Sound wie gewohnt weiter. Neben den obligatorischen autorisierten und nicht-autorisierten Büchern zum Jubiläum, erscheint mit "Doom And Gloom" der erste neue Song seit sieben Jahren auf der Kompilation "Grrr!". Noch einmal stehen die Rock-Veteranen für eine Handvoll Konzerte, deren günstigste Karten 500 Euro kosten, gemeinsam auf der Bühne. Da erlaubt sich ein Herr Jagger doch gerne ein Scherzchen und fragt in die Menge, wie es dem Publikum auf den billigen Plätzen geht. "Ach, nein. Es gibt ja keine!" Der Dokumentarfilm "Crossfire Hurricane" rundet die Feierlichkeiten ab.

Nach der 2014er "14 On Fire"-Tour, der 2015er "Zip-Code" folgt 2016 eine kurze Tour durch Südamerika unter dem Namen "América Latina Olé", die sie mit einem kostenlosen Konzert in der kubanischen Hauptstadt Havanna beschließen. Der Auftritt geht in die Geschichte ein: Nie zuvor spielt eine Rockband auf Kuba ein Konzert vor einem so riesigen Publikum. Ende 2016 erscheint mit "Blue & Lonesome" nach elf Jahren wieder ein Studioalbum der Rock-Veteranen. Erstmals in ihrer Bandgeschichte veröffentlichen sie damit ein Album, auf dem sich keine Eigenkomposition befindet. Stattdessen widmen sie sich auf dem Album ausschließlich alten Blues-Songs und Traditionals. Als Stargast ist auch Mr. Slowhand Eric Clapton mit von der Partie. Für die Platte erhalten die Stones einen Grammy in der Kategorie "Best Traditional Blues Album".

2017 geht es erneut auf Konzertreise. Kritik hagelt es dabei für die exorbitant hohen Eintrittspreise. "Sie sind alt und brauchen das Geld" heißt es spöttisch auch bei den drei Deutschland-Konzerten 2017 in Hamburg, München und Düsseldorf der "No Filter"-Tour mit Preisen bis zu 680 Euro. Die aus drei Episoden bestehende Tour führt die Band nach zwei Abschnitten in Europa weiter nach Nordamerika. Dort angekommen muss sich Jagger im April 2019 einer Herzklappen-OP unterziehen, weswegen der in Nordamerika gebuchte Teil der Tour verschoben wird. Mit einem sich nach dem Eingriff bester Gesundheit erfreuenden Jagger endet die Tour vorläufig im August 2019 im Hard Rock Stadium in Miami Gardens.

Weitere geplante Konzerte müssen aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Folglich wird es ruhig um die Band. Im Lockdown erfährt der 73-jährige Gitarrist Ron Wood, dass der Lungenkrebs zurückgekehrt ist. Die Öffentlichkeit ahnt davon nichts, zumal im April 2020 mit "Living In A Ghost Town" ein neuer Stones-Song erscheint, den die Band allerdings kurz vor der Pandemie eingespielt hatte. Obwohl Woods Kampf gegen den Krebs erfolgreich ist, wird es der letzte gemeinsam eingespielte Song der Band.

Am 24. August 2021 stirbt Schlagzeuger Charlie Watts im Alter von 80 Jahren in einem Londoner Krankenhaus. Eine Woche zuvor musste er sich einer nicht näher spezifizierten Operation unterziehen, die nach Mitteilung seines Managements gut verlaufen sei. Für die geplanten 13 Konzerte der "No Filter Tour" ab September würde ihn "mein großartiger Freund" Steve Jordan vorläufig ersetzen, ließ Watts noch über einen Sprecher verlauten. So kommt es dann auch: Der bekannte Sessiondrummer, der schon mit B.B. King und Bruce Springsteen spielte und Teil von Keith Richards' Soloband war, wird der Nachfolger des Kultdrummers. In St. Louis geht Ende September der erste Stones-Auftritt ohne Watts seit 1963 über die Bühne. Jagger spricht im ausverkauften Footballstadion von einem "sehr emotionalen Moment." Man würde Charlie Watts "sehr vermissen, auf und neben der Bühne."

Und 2023 gibt es dann noch eine neue Bühne: TikTok. Die Urgesteine öffnen sich Teenagern, und ihr Label merkt an, "alle User:innen sind herzlich eingeladen, den offiziellen Hashtag für ihre Creations zu nutzen und sich wie Jagger zu bewegen, wie Keith zu shredden und die besten von den Stones inspirierten Looks zu zeigen."

Nach Charlies Tod ist eine schon zuvor begonnene neue Platte in Arbeit. Bei den Stones hatte immer er getrommelt. Nun soll Steve Jordan einem Teil der Tracks den Takt schlagen. Jordan war Mitglied der Blues Brothers, spielte Schlagzeug in der TV-Studio-Band der David Letterman Late Night-Show und produziert selbst Alben. Der New Yorker gehört schon sehr lange zum Bekanntenkreis von Keith Richards. Auf dessen Soloalben "Main Offender" und "Talk Is Cheap" war er der Drummer. Von 1988 bis 1993 tourt er regelmäßig mit Richards und ab August 2021 dann mit den Stones.

Die Konzerte im Sommer 2022 in Europa beginnen stets mit einem Charlie Watts-Tribute, gefolgt entweder von "Street Fighting Man" oder "Get Off Of My Cloud". Pro Ort darf das Publikum einen Favoriten abseits der geplanten Setlist ins Programm voten. So kommt zum Beispiel auch mal "Shattered" zum Zug. Die Shows enthalten auch den neuesten Song, "Living In A Ghost Town", der zur gespenstischen Lebenssituation im ersten Corona-Lockdown passt. Die Tour ehrt 60 Jahre Bestehen der Band.

Im Juni 2023 erscheint eine Jazz-Sammlung mit Aufnahmen von Charlie Watts aus seinen verschiedenen Solo- und Side-Projekten. Die Doppel-CD "Anthology" erreicht auf Anhieb Platz 48 der deutschen und Platz 72 der Schweizer Charts. Mit diesem Ansturm hatte das Label wohl nicht gerechnet. Danach ist der Artikel bei den meisten Online-Stores erst mal nicht mehr lieferbar und muss nachgepresst werden. Watts geht auf diesen Solo-Aufnahmen noch jenseits der Stones-Blues-Wurzeln in den Bebop zurück.

Am 26. Juli 2023 steht dann tatsächlich ein Ereignis im Kalender, das man kaum je erwartet hätte: Ein immer noch aktiv tourender Mick Jagger feiert seinen 80. Geburtstag. Kurz darauf mehren sich die Anzeichen, dass die Stones bald ihr 24. Studioalbum mit dem Titel "Hackney Diamonds" veröffentlichen werden. Mit einem globalen Livestream, moderiert von Jimmy Fallon, verkünden die verbliebenen drei Stones Anfang September die Neuigkeit und bringen mit "Angry" auch gleich einen neuen Song samt Video mit. Von den insgesamt zwölf neuen Songs des am 20. Oktober erscheinenden Albums hat Watts noch zwei Songs eingespielt. Auf den übrigen spielt der neue Stones-Drummer Steve Jordan.

Die beiden mit Charlie Watts heißen "Live By The Sword", wo auch Bill Wyman den Bass zupft, und "Mess It Up". Paul McCartney singt zwar nicht, tritt bei "Bite My Head Off" aber an der Bassgitarre auf. Am Flügel erscheint 2023 Elton John auf den beiden Tracks "Live By The Sword" und "Get Close". Auch Stevie Wonder tritt als Pianist sowie als Keyboarder an und sorgt für "Sweet Sounds Of Heaven". Lady Gaga ist auf demselben Track Gaststimme.

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Charlie Watts - Anthology: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2023 Anthology

Kritik von Philipp Kause

Elegant, luftig, smooth - aus dem Nebenjob eines Rolling Stone. (0 Kommentare)

Fotogalerien

Hamburg, Stadtpark, 2017 Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood zum Auftakt der "No Filter"-Europatour in Hamburg.

Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood zum Auftakt der "No Filter"-Europatour in Hamburg., Hamburg, Stadtpark, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood zum Auftakt der "No Filter"-Europatour in Hamburg., Hamburg, Stadtpark, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood zum Auftakt der "No Filter"-Europatour in Hamburg., Hamburg, Stadtpark, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood zum Auftakt der "No Filter"-Europatour in Hamburg., Hamburg, Stadtpark, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

14 on fire, live in Düsseldorf Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour.

Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Stones auf ihrer -vermutlich - letzten Tour., 14 on fire, live in Düsseldorf | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

Live in München Im Rahmen der "Forty Licks"-Tour machten die Stones auch in München Station.

Im Rahmen der "Forty Licks"-Tour machten die Stones auch in München Station., Live in München | © Virgin (Fotograf: Scarlet Page / Brian Rasic) Im Rahmen der "Forty Licks"-Tour machten die Stones auch in München Station., Live in München | © Virgin (Fotograf: Scarlet Page / Brian Rasic) Im Rahmen der "Forty Licks"-Tour machten die Stones auch in München Station., Live in München | © Virgin (Fotograf: Scarlet Page / Brian Rasic) Im Rahmen der "Forty Licks"-Tour machten die Stones auch in München Station., Live in München | © Virgin (Fotograf: Scarlet Page / Brian Rasic)

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