Porträt

laut.de-Biographie

Sexyy Red

Es gibt diese Lyrics, die einen Artist mit einem Schlag berühmt machen. Sexyy Red sagte im Januar 2023 auf ihrem Song "Pound Town" "pound town, just left pound town" und kurz darauf "my coochie pink, my booty hole brown". Und danach war sie ein Star. Die Sorte Star, der für die einen das beste neue Gesicht der Szene ist und für die anderen der absolute Hassbursche der für alles steht, was in der Kultur falsch laufen könnte. Und wenn man den Verlauf des Jahres ansieht, merkt man schnell, dass erstere Meinung die richtige Seite der Geschichte sein wird.

Doubletime: Finch keilt sich mit T-Low
Doubletime Finch keilt sich mit T-Low
... und auch andere Hochkaräter attackieren sich. Eine sehr gute Woche für Yeat und ein Blick in die seltsame Welt der deutschen Hip Hop-Hits.
Alle News anzeigen

Aber von Anfang: Sexyy Red ist eigentlich einfach nur ein 'stinkormales Mädel von der Nordseite der Stadt'. Sie wächst auf mit Südstaaten-Klassikern, mit Project Pat und der Three 6 Mafia, mit Chief Keef und Gucci Mane. Natürlich sind auch Namen aus ihrer Heimatstadt St. Louis wie Nelly oder Chingy relevant für sie, aber eigentlich gefällt ihr alles, was fette Bässe und angemessen ignorante Lyrics mitbringt.

Ihre Rapkarriere beginnt 2018 mit einem Remake des Vanessa Carlton-Klassikers "A Thousand Miles", classy umgeschrieben zu "A Thousand Jugs" - sie hat's gemacht, bevor Youngeen Ace draufgekommen ist! 2022 gastiert sie auf dem Summer Walker-Album, nachdem sie ihr erstes Mixtape "Ghetto Superstar" im Jahr davor auf den Markt gebracht hat. Sie hat von Anfang an diese räudige, aber dadurch extrem lustige Realness an sich, die ihr schnell Aufmerksamkeit einbringt. Sie freundet sich auch schnell mit anderen Artists an, nicht nur mit besagter Summer Walker, sondern auch mit ihrem dauerhaften Sidekick Sukihana.

Aber erst, als 2023 dann "Pound Town" erscheint, ein Song, der perfekt in die Malle-Atmosphäre des Springbreaks passt, wo sie auch das Video dreht, weiß sie, dass es für sie ab jetzt steil nach oben gehen wird. Pünktlich zum Sommer erscheint ihr Mixtape "Hood's Hottest Princess", auf dem sie ihren Gucci Mane-esken Südstaaten-Sound ein bisschen weiter vertieft und mit "SkeeYee" noch einen zweiten absoluten Sommerhit hinterher liefert.

Nun passieren gleichzeitig zwei Dinge: Einmal spaltet sich ein Weg ab, in dem sie zu einem der großen Kritiker-Lieblinge der Szene wird, quasi über Nacht. Pitchfork liebt "Hood's Hottest Princess" über alle Maßen, der Rolling Stone nennt "SkeeYee" sogar die Hip Hop-Single des Jahres. Gleichzeitig geht es aber auch kommerziell total für sie los. Nicki Minaj springt auf den Remix von "Pound Town" und auf Drakes neuem Album "For All The Dawgs" darf sie auch für den großen Hit "Rich Baby Daddy" gastieren – man munkelt, der Song war allen voran wegen ihr ein Erfolg.

Zu einem superpopulären Feature-Rapper wird sie ebenfalls schnell: DaBaby, NLE Choppa und Young Nudy rekrutieren sie für ihre viralen Songs, um sie noch einmal viraler zu machen. Und die ältere Herren der Szene qualmen an diesem Punkt schon wieder aus beiden Ohren. Es ist witzig, weil Red mehr oder weniger einem Lil Pump-Status entgegenstrebt, zumindest was den Oldhead-Feindbild-Status angeht. Denen hat die eingehend erwähnte Line über ihr Poloch übrigens den tiefsten Eindruck hinterlassen. Aber während ihre losgelöste und höchst unterhaltsame Person sie woanders links und rechts durch die Decke gehen lässt, ist der Hass, den sie auf sich zieht, wahrscheinlich der sicherste Indikator, dass wir es noch eine Weile mit ihr zu tun haben werden. So viel Wut ziehen nämlich normalerweise nur A-Lister auf sich.

News

Alben

Surftipps

  • Instagram

    Sexyy Red auf Instagram

    https://www.instagram.com/sexyyred/?hl=en
  • Twitter

    Sexyy Red auf Twitter

    https://twitter.com/SexyyRed314_

Noch keine Kommentare