laut.de-Kritik

Eminem und 50 Cent beleben den 2Pac-Mythos.

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Der Soundtrack zur Kino-Doku über Tupac Shakur kommt mit vier neuen Songs feat. Eminem bzw. 50 Cent und ist somit nicht nur für eingefleischte 2Pac-Fans interessant. Bereits der Opener "Ghost" zeigt Eminem und 2 'post mortem' Pac in Bestform. Der Beat pumpt mit einem düsteren Klavier-Loop im schwer stampfenden Midtempo-Bereich und legt so die perfekte Grundlage für Shakurs bildhafte Poesie über "Ghetto Niggas Lullaby". "Life on the streets ain't easy" wie Prince Ital Joe, lautet das Thema.

Für Eminem-Verhältnisse fast federleicht schwebt dagegen "One Day At The Time" über das Rapgame. Slim Shady selbst steuert genau wie The Outlawz ein paar Reime bei. Ein Novum, denn die Gesetzlosen gehören zur getreuen Posse von Death Row-Boss Suge Knight. Dieser liegt bekanntlich seit Jahren mit Em-Entdecker Dr. Dre im Clinch. Doch die nächste Sensation folgt sofort: Auf "Running (Dying To Live)" stößt der im Eastcoast/Westcoast-Bandenkrieg ebenfalls ermordete Puff Daddy-Homie und Shakur-Gegner Notorious B.I.G. zum eminem-2pac'schen Traumduo dazu.

Der Song ist eine Art Remake der letzten Pac/Biggie-Kollabo "Runnin'" vom 95er "One Million Strong"-Album, als die beiden Rapper noch nicht verfeindet waren. Der Track groovt wie gewohnt mit stampfenden Drums und dramatischen Pianoklängen, während Notorious B.I.G. als "Black Frank White" im Mafiastyle alles an die Wand rappt. Für den Refrain pitchte Produzent Eminem den Bluesrocker Edgar Winters mit dessen Einverständnis in luftige Höhen.

"Ich möchte Eminem danken, dass er den Schmerz und die Lust und die Menschlichkeit in diesem Lied auf eine Weise gehört hat, die ich mir nicht erträumt hätte", so Winters bei der Kinopremiere von Resurrection. Die Dokumentation erzählt die Lebensgeschichte 2Pacs und lässt ihn ausgiebig zu Wort kommen. Der vierte, neue Song im Bunde, "The Realest Killaz", featured 50 Cent, stößt aber nicht in die oberen Qualitätsregionen vor wie die genannten Stücke.

"Resurrection" macht im Gegensatz zu den "Nu Mixx Klazzics" zum Glück keinen Unterschied zwischen den einzelnen Pac-Phasen. Straighten Untergrund repräsentiert er mit der Digital Underground-Kollabo "Same Song" und "Rebel Of The Underground" vom "2Pacalypse"-Debüt beim Karrierestart 1991. Richtung Gangsta tendieren "Bury Me A G" und "Straight Ballin'" vom 94er "Thug Life Volume 1". Energiegeladenen "Jump Jump"-Hip Hop pumpt dagegen das hyperschnellw "Holler If Ya' Hear Me" vom 93er "Strictly For My Niggaz".

Zu guter Letzt zeigen das ruhige "Death Around The Corner" vom nachdenklichen 95er "Me Against The World"-Klassiker und "Panther Power" von den 2001er "Lost Tapes" Pacs sozialkritische Seite. Der Soundtrack lässt sich also hören. Wann und ob der Film in die deutschen Kinos kommt, steht noch nicht fest.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Ghost
  3. 3. One Day At A Time (with Eminem featuring the Outlawz)
  4. 4. Death Around The Corner
  5. 5. Secretz Of War
  6. 6. Runnin' (Dying To Live) - featuring the Notorious B.I.G.
  7. 7. Holler If Ya Hear Me
  8. 8. Starin' Through My Rear View
  9. 9. Bury Me A G
  10. 10. Same Song
  11. 11. Panther Power
  12. 12. Str8 Ballin'
  13. 13. Rebel Of The Underground
  14. 14. The Realist Killaz - featuring 50 Cent

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