laut.de-Kritik
Die Dänen liefern poppigen Techno mit Chartsappeal.
Review von Stefan JohannesbergAuweia, vor mit liegt die schwerste Review-Aufgabe meiner noch jungen journalistischen Laufbahn. Das Debutalbum der dänischen Barcode Brothers "Swipe Me" beinhaltet zu meist poppige Techno/House-Tracks, ein Genre mit dem ich eigentlich bereits vor Jahren abgeschlossen hatte. Die Ergüsse sind nämlich alles andere als abendfüllend. Ein monotoner Techno-Beat, eine eingängige Melodie, sowie weibliche Gesangselemente in Strophe und Refrain machen ungefähr 80% der Platte aus. Ob nun die angenehmen, aber belanglosen Single-Hits "Dooh Dooh" und "It’s A Fine Day", "Heartbeat" oder "Keep Me From The Rain", um nur einige Beispiele zu nennen.
Dass die beiden Dänen aber auch anders können, zeigen sie leider zu selten. Dabei erreichen sie manchmal durchaus elitäre RMB-Regionen. So gibt es bei "Tele" ein gepitchtes Telefonbesetztzeichen als tragende Melodie. Das "Swing-Interlude" überrascht mit Tempodrosselung und Baby-Geräuschen. Bei "Flute" weht eine frische, irische Flötenbrise über die öden Technolandschaften. Höhepunkte sind aber die beiden Interludes "Electro" und "Beatbox". Der Elektro-Beat pumpt par excellence und die Beatbox macht mit dem "Smoke On The Water"-Riff einen auf MC Blackmore. Leider handelt es sich nur um kurze Pausenfüller. Zu wenig Innovatives, zu viel Chartsappeal.
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