laut.de-Kritik
Klischees, Gemetzel und Rhabarber ...
Review von Michael EdeleHin und wieder kommen Scheiben auf den Markt, bei denen man sich wirklich fragen muss, warum das Teil nicht schon vor zehn Jahren erschienen ist. Genau zu dieser Zeit hätte "Resurrection Through Carnage" nämlich wie eine Bombe eingeschlagen. Ob Bloodbath heute damit noch ne Elchschwarte vom Teller ziehen, wage ich zu bezweifeln.
Dass wir es hier mit einem weiteren All Star-Team der nordischen Metal-Szene zu tun haben, zeigt ein kurzer Blick auf die Besetzungsliste. Mikael Akerfeld (Opeth) grunzt ins Micro, Anders Nyström und Jonas Renksskske (beide Katatonia) zupfen die Saiten und Dan Swanö (ex-Edge Of Sanity, Nightingale und eigentlich so ziemlich überall) vermöbelt recht ordentlich, wenn auch etwas stumpf, die Drums. Gemeinsam spielen sie einen Death Metal, der so was von Old School ist, dass Twix immer noch Raider heißen könnte.
Das Quartett rumpelt herrlich unkompliziert und direkt durch ihre zehn Songs, in denen Klischees, Gemetzel und Rhabarber nur so wimmeln. Wer damit noch nie was anfangen konnte, beißt bei Bloodbath wahrscheinlich Käpt'n Iglu ins Holzbein und danach ins tiefgefrorene Fischstäbchen, aber alle, die früher mal die Rübe zu den ersten Scheiben von Grave, Dismember oder Entombed haben kreisen lassen, werden hier nicht nur eine Nostalgieträne verdrücken.
Ist schon wahr, die Scheibe braucht eigentlich kein Schwein. Aber es macht doch mal wieder Spaß, solch ein Geprügel mit absolut anständigem Sound zu hören. Ob es deswegen davon noch einen Nachfolger geben muss, sei dahin gestellt.
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